Satellite
Show on map
  • Day 55

    Amed USAT Liberty und ab auf die Insel

    November 6, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Am heutigen Morgen klingelte der Wecker mal wieder ein wenig früher, denn bevor wir die Weiterreise antreten würden, stand ein letzter Schnorchelspot in Amed auf unserer Liste - das amerikanische Schiffswrack in Tulamben. Im Ersten Weltkrieg war das USAT Liberty ein 125m langes und 17m breites US-Transportschiff für Tiere, welches jedoch nach dem Krieg als reines Transportschiff der United States Army eingesetzt wurde. Als es sich 1942 auf dem Weg von Australien auf die Philippinen befand, wurde das Schiff durch ein japanisches U-Boot angegriffen. Nach dem Angriff versuchte ein Rettungstrupp dieses nach Singaraja zu schleppen, scheiterte jedoch bei dem Versuch, da sich das Schiff letztendlich mit Wasser füllte. Aus diesem Grund strandete es in Tulamben und wurde dort auch zurückgelassen. 1963 rutschte das Schiff aufgrund des Vulkanausbruchs vom Strand zurück ins Meer und bildet seither ein unglaubliches und auf Bali berühmtes, künstliches Riff - für Taucher aber auch Schnorchler bestens geeignet, um bunte Korallen und eine Vielzahl von Lebewesen zu sehen!

    Also schwangen wir uns nach dem Frühstück nochmal auf unseren Roller und fuhren Richtung Norden nach Tulamben. Dort angekommen liefen wir am Strand entlang, vorbei an unzähligen Tauchergruppen, die sich gerade ihre Ausrüstung aufschnallten und bishin zu einem kleinen Café, an dem wir unsere Sachen abstellten und uns ebenfalls fürs Schnorcheln präparierten. Hier war definitiv einiges mehr los aber da der Spot rund um das Schiffswrack recht weitläufig war und viele auch weit unter uns tauchten, verteilten sich die Besucher gleichermaßen im Wasser!
    Es gab so viel zu erkunden, dass wir hier knapp eine Stunde umherschnorchelten. Das Wrack war auch von der Wasseroberfläche bestens zu sehen, einige Teile lagen nur 3 Meter unter uns. Überall schwammen unzählige Fische umher, wir sahen irgendwann sogar eine Meeresschildkröte, die erst auftauchte und sich dann wieder entlang der Schiffsseite fortbewegte - es war so schön :)!

    Nachdem wir zufrieden wieder an Land gingen, traten wir den Rückweg an, duschten nochmal schnell in der Unterkunft und checkten schließlich mit unseren gepackten Backpacks aus. Der Chef vom Homestay organisierte uns schließlich einen Taxifahrer nach Padang Bai und da dieser nicht so gut Englisch sprach, lud er wiederum seinen Freund ein, die 1,5h mit uns zu fahren - anscheinend hat hier so manch einer auch nicht allzu viel zu tun :)!

    In Padang Bai half man uns schließlich noch an dem wuseligen Ticketschalter zurecht zu kommen und somit hielten wir wenig später unsere Hin-und Rückfahrtkarten fürs Speedboat nach Nusa Penida in der Hand. Während Tobias verzweifelt geschlagene 30min an einem Essenstand auf zwei Wraps wartete, versuchte ich permanent am Hafen die vielen Sarong-verkaufenden Muttis abzuwimmeln - nach circa einer Stunde Warten kam dann aber endlich das Boot und wir konnten an Bord bzw. aufs Deck gehen.
    Die Überfahrt dauerte lediglich 40min, der Wind pfiff uns um die Ohren aber wie immer schien die Sonne und somit genossen wir bei einem kleinen, überteuerten Bier die weite Landschaft und den tollen Blick aufs Meer.

    Nachdem wir auf einer schwimmenden "Umstiegsinsel" nochmal in eine kleinere Nussschale wechselten und auf dieser Überfahrt auch ganz gut nass wurden (die Wellen um die Insel sind manchmal so hoch, dass die Boote gar nicht fahren können) erreichten wir schließlich den Strand von Nusa Penida. Bevor wir noch komplett aussteigen konnten, schrie uns bereits der erste, wartende Taxifahrer entgegen, wo wir hinwollen würden. Da unsere Unterkunft leider keinen freien Fahrer für unsere Abholung hatte aber wir 200k IDR (ca. 12€) gezahlt hätten, hatten wir bereits eine Maximalgrenze im Kopf, die wir bezahlen wollten und somit lief es wie immer: "Wo wollt ihr hin?" - "Crystal Bay Astiti Resort" - "Ahhh, kenn ich, ist ein Stück, 350k IDR" - "Ok, nein danke" - "Was wollt ihr zahlen?" - "150k IDR" - "Ahhh, nein nein, die Straßen sind so schlecht, schwieriger Weg,..." - "Ok, dann suchen wir uns wen anders" - "Ahhhh, ok 300k..." - "Nein, danke (hier läuft man dann los...) -" Ja, ok, wartet, ok dann - 200k IDR" - "ok" - "OK!" :)... es ist immer das Selbe - warum denn nicht einfach gleich so!
    In Bezug auf die angeblich schwierigen Straßen, behielt der Taxifahrer aber Recht - auch hier saßen wir wieder lachend und ungläubig auf den Rücksitzen des gefühlt viel zu großem SUV und konnten kaum glauben, wie schlecht die Wege auf der so bekannten Insel ausgebaut sind! Die teilweise betonierte Spur war in der Regel maximal so groß wie 1,5 normale Autos, manchmal ging es zu einer Seite steil einen Hang hinunter oder ein ander Mal fuhr man eng vorbei an irgendwelchen Erdwänden - zumindest wichen die vielen Autos permanent nach rechts und links auf die Dreckwege aus, so dass man im Auto selbst meinen konnte, irgendwann durch das Geschaukel seekrank zu werden. Obwohl wir dies schon vorher im Internet gelesen hatten, war es nochmal anders, es vor Ort dann selbst zu sehen - dass hier nicht permanent Unfälle passieren, grenzt schon an ein Wunder oder vielleicht passieren sie auch, man weiß es nicht :)!

    Wie immer kamen wir aber natürlich heil an, denn die Balinesen, die verrückt genug sind, auf Nusa Penida Taxi zu fahren, kennen und beherrschen sicher alle Schlaglöcher im Effeff. Somit landeten wir nach einer guten halben Stunde in einem kleinen Dorf, unweit vom Crystal Beach entfernt auf der Westseite der Insel. Unsere kleine Hotelanlage lag umringt von Dschungel am Ende einer noch kleineren Straße (bei uns würde man es auch eher Trampelpfad nennen), auf der sich zu beiden Seiten weitere Unterkünfte sowie die Häuser und Tempel der einheimischen Familien befanden! Wir bezogen schließlich den vordersten von sechs Bungalows und waren erstmal froh, für die nächsten drei Tage wieder angekommen zu sein! Nach einer kurzen Verschnaufspause spazierten wir dann schließlich durch das winzige Dorf, passierten ein paar Schweine, Rinder und Hühner im umliegenden Gebüsch und landeten letztlich nach nur 7 min am Strand. Wir breiteten neben zahlreichen anderen Touristen unsere Handtücher aus, kauften uns ein überteuertes Bier beim nächsten Strandverkäufer und entspannten hier mit dem Blick aufs Meer bis die Sonne schließlich unterging.
    Da es rund um unsere Unterkunft leider nicht so viele Essensmöglichkeiten gab (und auch sonst nicht viel), beschlossen wir gemütlich bei uns zu essen und den Abend im Bett mit dem englischsprachigen Filmprogramm auf unserem kleinen Fernsehr ausklingen zu lassen!
    Read more