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  • Day 74

    Pai - Kochkurs mit Thom

    November 25, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C

    Da ich mich gestern Nachmittag spontan entschieden hatte, mich in der thailändischen Kochkunst fortzubilden, trafen wir uns heute um 10 Uhr im Hinterhof des Restaurants BeBe Wok 'n' Roll - ich hatte mir für umgerechnet 24 € einen Halbtagskurs gebucht und war mehr als gespannt, was mich da erwarten würde. Mit von der Partie waren zwei Irinnen, ein deutsches Pärchen, ein weiteres Pärchen aus England/Israel sowie ein deutscher und ein amerikanischer Alleinreisender und ich :)!

    Thom, die Chefin des Hauses und unsere Lehrerin für heute stellte sich zunächst vor, drückte uns ein umfangreiches Kochbuch mit ihren Geheimrezepten in die Hand und gab uns eine ausführliche Einführung in die Grundlagen der thailändischen Küche. Sie hatte selbst nie eine Ausbildung gemacht, fing aber als Kind bereits an zu kochen und lebte bis vor ein paar Jahren für 11 Jahre in England und war dort Küchenchefin in einigen, verschiedenen Restaurants. Jetzt betreibt sie mit ihrer Familie ein thailändisches/indisches Restaurant und lehrt wissbegierigen Touristen wie mir das Kochen. Sie ist definitiv speziell - wenn ihr was nicht passte, ließ sie es dich wissen aber sie liebte es auch sich über Dinge lustig zu machen und ab und an zu fluchen, was von Anfang an eine lockere und lustige Stimmung in die Runde brachte.

    Nachdem wir in Zweier-Gruppen aus verschiedenen Gerichtsvarianten schließlich vier auswählen durften, ging es erstmal für ein wenig mehr Sachkunde mit dem Auto auf den lokalen Markt. Dort verbrachten wir circa eine Stunde, in der uns Thom jegliche Gemüsearten, Kräuter, Fisch- und Fleischsorten erklärte, die die thailändische Küche typischerweise beinhaltete. Anschließlich düsten wir wieder zurück ins Restaurant und bekamen einen kurzen Abriss, was nun auf uns zukommen würde. Wir sollten zwei grundlegende Arten der Thaiküche kennenlernen - Stir Fry und Curry kochen. Laut Thom ist man nach der entsprechenden Übung dessen in der Lage zahlreiche Gerichte abzuwandeln und kreativer zu werden, da die meisten thailändischen Speisen auf den gleichen Grundkocharten basieren. 

    Wir kochten in den nächsten vier (!) Stunden also ein Pad Thai, Spring Rolls, Tom Kha Suppe (Kokusnusssuppe) und Curry. Es lief hierbei immer gleich ab: wir bekamen eine Einführung, lasen das Rezept zusammen durch, schauten uns die Praxis einmal in Demoversion bei Thom oder ihrem Mann an und kochten es schließlich selbst nach. Die Zutaten wurden uns immer schon vorher bereit gestellt, einiges mussten wir noch verarbeiten, einiges war schon bereit zum Kochen - so machte es definitiv Spaß, denn nach jedem Durchgang wurde auch von ihren Söhnen jeweils abgeräumt und abgewaschen, so dass wir uns voll und ganz aufs Kochen konzentrieren konnten - wäre es doch auch zu Hause immer so:).
    Während wir das Pad Thai allein zubereiteten, wurden wir für die Frühlingsrollen in Dreier-Teams eingeteilt und schließlich für die Suppe und das Curry in Zweier-Gruppen. Natürlich hatte ich das Glück mit dem verpeiltesten und choatischten Teilnehmer, dem Amerikaner, zusammen zu kochen. Ich weiß nicht, ob es mich wahnsinniger machte, dass er weder in der Lage war, die Zutaten schön klein zu schneiden und appetitlich anzurichten oder dass er selbst nach mehrfachen Erklären nicht wusste, was er machen soll, vieles durcheinander brachte und unsere Station aussah wie Schwein - wer mich kennt, weiß, dass mich das absolut auf die Palme bringt :D!
    Es endete damit, dass wir nicht zusammen hinterm Herd standen, sondern jeder ein Gericht zu Ende kochen durfte und ich geduldig versuchte, ihm alles anzusagen. Er musste also eigentlich nur noch entspannt den Löffel schwingen und ich denke, das war auch schon schwierig genug für ihn - aber versuchen wirs, einfach mit Humor zu nehmen, denn die Resultate konnten sich zum Glück definitiv sehen lassen - es schmeckte jedes Gericht fantastisch! Da jede Gruppe einen eigenen Version kochen konnte - z.B. vegetarisch, vegan, klare Suppe/cremige Suppe, usw. - standen am Ende vier verschiedene Suppen und Currys auf dem Tisch. Leider schaffte es keiner mehr wirklich diese zu essen, weil wir vorher bereits einen riesen Teller Pad Thai und Frühlingsrollen aßen. Ich wünschte, ich hätte mir was einpacken können aber auf die Idee bin ich erst danach gekommen - ich war noch nie so voll wie an diesem Tag :)!

    Statt um 15 Uhr wie geplant, beendeten wir unseren "Halbtagskurs" um 16.45 Uhr und ich muss zugeben, dass ich echt mega fertig war - aber natürlich im positiven Sinne :)!
    Da mir mein Zimmer im Hostel bereits nach der ersten Nacht nicht so richtig taugte und auch allgemein alle auf "Big family" und Party aus waren, schaute ich mich nach einer anderen Unterkunft um - zum Glück hatte ich hier wieder nur zwei Nächte vorgebucht. Ich fand schließlich auf der anderen Flussseite eine super ruhige, niedliche Bungalowanlage, in die ich mich gleich für nochmal zwei Nächte ab übermorgen einbuchte und dies zufrieden mit einem Bier am Fluss "feierte" :)!

    Da ich am heutigen Tag wirklich nichts mehr essen konnte aber es auch zu früh fürs Bett war, lief ich noch zu einem Massagestudio und gönnte mir für umgerechnet 5 Euro eine entspannende Ganzkörper - Ölmassage. Zum ersten Mal durfte ich mich fast komplett meiner Sachen entledigen und wurde die nächsten 1,5 Stunden auf einer Matratze auf dem Boden im Hinterzimmer des Salons sanft durchgeknetet - es war wirklich toll und so konnte ich mich auch anschließend super entspannt und zufrieden ins Bett verabschieden :)!
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