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  • Day 189

    Milford Track Tag 4

    April 12, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 5 °C

    Der letzte Tag war angebrochen. Heute sollte es mal wieder gechillt sein. Busch-Walk, wenig hügelig, 21 km. Das klingt ja simpel. Das schwierige Stück wurden wir schließlich geflogen. Ich lief mit Bevan los, Rick war schon weg. Bevan lief mir eindeutig zu schnell, mog I ned. Ich gehe mein eigenes Tempo. Irgendwann kam Rick auf einmal hinter mir her. Er war wohl doch noch nicht weg. Er war auch verdammt schnell, aber er wartete immer wieder. Es regnete wie aus Eimern und ich war komplett durchnässt. An einem Shelter angekommen, machte ich nur ganz kurz Pause. Ich war durchgefroren, durstig, hungrig, ganz übler Laune. Niemand erlebt mich gerne in dieser Stimmung. Ich lief alleine los, ich musste mich bewegen, damit mir warm wird. Nach zehn Minuten ging es mir besser und ich war wieder bester Laune. Die Landschaft war unreal. Ich lief durch Djungel und durch die Bäume erblitzten immer wieder die schneebedeckten Berge. Der Himmel riss auf und es kam die Sonne raus. Der Wald war jetzt noch "grüner" als vorher und der Boden dampfte. Ich kam mir vor wie in einem Märchen. Irgendwann holte Rick mich ein und wir liefen die letzten Meter zusammen. Ich wollte nicht, dass es aufhört. Doch dieser Walk hatte schneller ein Ende, als ich dachte. Wir kamen am Sandfly Point an. Hier ist der Name Programm. Überall Sandflys!! Aber es war mir egal! Die Schönheit erdrückte mich schon beinahe. Ich zog noch nicht einmal meinen Rucksack aus. Ich stand einfach nur da, mit Tränen in den Augen und betrachtete das spiegelklare Wasser, die mächtige Berglandschaft, den blauen Himmel. Das war nicht real, ich bin nicht hier! Aber doch, es war so, ich war mittendrin. Wie soll ich bitteschön dieses wunderschöne Land verlassen??? Wie??? Von diesem Tag an verliebte ich mich komplett in Neuseeland. Ich zog mich am Wasser um. Überall Sandflys! Jeder war bereits in den Warteraum verschwunden, um nicht von den Biestern gefressen zu werden. Ich nicht, ich konnte nicht gehen. Irgendwann wurde es mir dann doch zu kalt und ich ging zu den anderen. Wir warteten auf unser Boot, das uns an den Hafen von Milford Sound bringen sollte. Ich war so glücklich für alle Menschen, die an diesem Tag den Boat-Cruise unternommen hatten, denn dieses Wetter war nicht normal für Milford Sound. Wir gingen alle noch gemütlich einen Kaffee trinken und dann holte uns der Bus ab Richtung Te Anau. Ich schlief glücklich, erschöpft und voller wunderbarer Erinnerungen ein.Read more