• Frühling im Fritz-Encke-Volkspark

    7 april 2019, Duitsland ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute haben wir wieder einen sehr schönen Gastbeitrag von Bernd Vielhaber für euch. Nach dem Lesen dieses Beitrages wollt ihr nur noch raus, wetten?

    Und bitte schaut doch mal auf seiner absolut gelungenen Seite vorbei und vielleicht lasst ihr ihm ja ein LIKE da.
    Wir Kölschgänger sagen Dankeschön lieber Bernd.

    Frühling im Fritz-Encke-Volkspark

    Herrliches Frühlingswetter! Also nichts wie raus aus der Hütte und ab in die aufblühende Natur! Und weil ich im Kölner Süden wohne, habe ich es ja nicht weit: Vorgebirgspark, Kalscheurer Weiher, der ganze äußere Grüngürtel von Köln ist gleich um die Ecke.
    Allerdings möchte ich heute nicht die große Runde drehen, daher mache ich mich in den von Fritz Encke geschaffenen Volkspark auf. Diese wunderschöne Anlage liegt zwischen der Militärringstraße, der Hitzeler-, der Kardorfer und der Rösberger Straße – unweit des Bonner Verteilers.

    Schon nach wenigen Minuten bin ich in der „Englischen Siedlung“, die 1950-51 auf einem großen Areal im Osten des Parks für die Familien der britischen Besatzungstruppen errichtet wurde. Diese der damaligen politischen Großwetterlage geschuldete Maßnahme hat den ursprünglichen Volkspark zwar ziemlich beschnitten, in seinem Wesen aber nicht verändert.

    Übrigens habe ich in der „Englischen Siedlung“ Mitte der 90er-Jahre vertretungsweise ein paar Wochen lang die Kölner Tageszeitungen ausgetragen. Es war schön, vor dem Bürojob morgens durch diese merkwürdige Gegend zu laufen: Panzerstraßen, Vogelgezwitscher, Eichhörnchen, sogar ein Wieselhund ist mir einmal begegnet.

    Heute leben hier junge Familien, die mit ihren Kindern die einzigartige Gegend sehr zu schätzen wissen.
    Nachdem ich die Siedlung hinter mir gelassen habe, gehe ich parallel zur Militärringstraße weiter. Schon erstaunlich, wie menschenleer es hier ist. Dieser Park ist offensichtlich nur wenigen bekannt.
    Ringsherum Wiesen, Bäume, frische Luft, Sonne und Schatten. Aber keine Menschen. Auch nicht auf dem „Reigenplatz“, der sich mir völlig unverändert seit meinem letzten Besuch präsentiert.

    Hier wird schon lange nicht mehr getanzt. Warum eigentlich nicht? Kurz überlege ich, ob ich meinen nächsten Geburtstag an diesem Ort feiern sollte. Lagerfeuer, Grill, Soundsystem – das volle Programm. Aber da ich einfach nicht glauben kann, dass dies genehmigt würde, lasse ich die Idee wieder fallen. Schade eigentlich.

    Auf dem Spielplatz ein paar Meter weiter ist allerdings schwer was los. Kletternde, schaukelnde, im Sand wühlende Kinder – angeregt miteinander redende Mütter.
    Weiter geht es zum Staudengarten an der Kardorfer Straße. Dort möchte ich mich im Brunnentempel hinsetzen und mich ausruhen.
    Pech gehabt: leider schon besetzt. Vier Jungs haben den Spot besetzt, um dort eine Shisha zu rauchen. Aber es gibt ja genug Bänke. Also setze ich mich und lasse alles noch einmal Revue passieren.

    Wer war Fritz Encke denn nun eigentlich?
    Gartenbaumeister in Köln, 1903 - 1926. Ihm haben wir den Vorgebirgspark, den Rheinpark, den Beethovenpark, den Blücherpark, den Friedenspark, den Klettenbergpark, die Erweiterung des Kölner Zoos 1913, die Stadtwalderweiterung und noch einiges mehr zu verdanken. Um ihn zu ehren, wurde der von ihm entworfene Volkspark Raderthal, in dem ich mich soeben befinde, im Jahr 2002 in „Fritz-Encke-Volkspark“ umbenannt.

    Und warum eigentlich „Volks“-Park? Encke ging es bei seinem Schaffen um den Grundgedanken eines „sozialen Grüns“. Die Idee ist, dass wir nicht nur gesittet auf den Wegen spazieren, sondern uns auf den Rasen legen und sonnen, dass wir tanzen, spielen und Spaß miteinander haben.

    Warum machen wir das eigentlich nicht?
    Fritz, denke ich und hole meinen Tabaksbeutel hervor, ich danke dir von ganzem Herzen.

    https://www.facebook.com/Godefrit/

    www.koelnerstadtschreiber.de
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