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  • Monument Tongeren

    February 25, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute stelle ich ein Monument vor, dass ich zigmal gesehen habe, aber nie wirklich angeschaut habe. Nun, auf den ersten Blick haut es auch niemanden um. Beton, keine Farben, nichts sticht direkt heraus. Es braucht den zweiten Blick, und zugegeben, etwas Input über dieses Kunstwerk. Aber dann…
    Input und Rätselaufgabe
    Dieses Monument wurde der Stadt Köln im Jahre 1986 von der belgischen Stadt Tongern geschenkt. Der Grund hierfür war der 2000 Jährige Geburtstag Tongerns. Als römische Schwesterstädte erhielten Köln, Rom, Arlon, Tournai, Bavay, Metz, Maastricht, Heerlen und Nimwegen jeweils eine Kopie des Kunstwerkes. Das Original in Tongern wurde vom belgischen Künstler Raf Verjans geschaffen.
    Kleine Aufgabe für die Profis, stellt einmal den Weg auf einer Karte zusammen, spannend. Vielleicht hat ja jemand Lust, diesen in den Kommentaren zu posten. Ich bin gespannt.
    Nun aber zu unserer „Kopie“
    Diese steht neben einem Stück alter Stadtmauer, zwischen Appellhofplatz und Friesenwall gelegen. In der City fußläufig gut zu erreichen. Das Monument besteht aus zwei Steinblöcken, diese stehen sich gegenüber. Innen sehen wir Menschen lebensgroß abgebildet, einmal von vorne und beim anderen Block dann von hinten.
    Schaut man sich diese „Reliefs“ genauer an, stellt man fest, dass sie exakt zusammenpassen, würde man die beiden Blöcke zusammenschieben. Klasse gemacht. So entsteht also der Eindruck, der Block wäre in der Mitte durchgeschnitten worden. Wenn ihr euch genau zwischen die Blöcke stellt, bekommt ihr, je nachdem zu welchem Block ihr schaut, das Gefühl, als bewegten sich die Leute auf euch zu oder eben weg.
    Hier möchte uns der Künstler etwas sagen. Er möchte uns auf das Kommen und Gehen aufmerksam machen.
    Beide Blöcke tragen die Signatur des Künstlers, einmal positiv und einmal negativ verarbeitet. Aber schaut es euch selbst an.
    Metallplatte am Kunstwerk
    Am Kunstwerk ist eine Metallplatte angebracht. Auf ihr steht
    Tongeren 2000
    1985
    Roma/Arlon/Tournai
    Bavay/Metz/Heerlen
    Maastricht/Nijmegen
    Köln/Trier
    Übrigens, Raf Verjans bezeichnete sein Kunstwerk als „ sein gestalterisches Testament“
    Mein Fazit:
    Und das habe ich mir nie wirklich angesehen? Unfassbar. Es ist immer das gleiche Spiel, wir nehmen uns einfach keine Zeit, um wirklich hinzusehen. Ein kleiner Abstecher zu diesem Kunstwerk ist absolut lohnenswert, vorausgesetzt, man ist bereit, sich dieser Kunst zu öffnen, die Blickwinkel zu verändern und etwas „tiefer“ zu schauen. Wer dazu bereit ist, wird auf seine Kosten kommen.

    Euer Ronald
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