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AlmanyaNippes50°57’56” N 6°58’28” E
Eine außergewöhnliche Zitronenpresse

Moderndes Design und so ganz anders als alle anderen. Nein, ich mache keine Werbung für Haushaltsartikel, keine Sorge! Ich bin auf einem Spaziergang unterwegs, ohne Ziel eigentlich. Als es mich nach Riehl verschlägt und ich dort so durch die Straßen laufe, sehe ich ein eigenartiges Gebäude.
Dass dieses eine Kirche ist, erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick, denn die Form weicht so gänzlich von der einer üblichen Kirche ab. Na, wisst ihr schon, wo ich bin? Richtig, St. Engelbert.
Tatsächlich hat dieses Bauwerk die Form einer Zitronenpresse. Es handelt sich um eine Rundkirche, bestehend aus acht Tonnengewölben. Ein Architekt würde diese Formen sicherlich komplett anders beschreiben, da kämen dann Worte wie Parabel oder dergleichen vor, aber da ich diese Berufsbezeichnung nicht trage, bleibe ich lieber bei dem dieser Kirche gegebenem Spitznamen der Zitronenpresse.
Nun bin ich auch neugierig, wie diese wohl in ihrem Inneren aussieht. Als ich hineingehe, macht sich Staunen breit. Diese äußere Form setzt sich auch im Innenraum fort. Schlicht, aber aufgrund der Bauweise und der doch auch vorhandenen, wie in allen anderen Kirchen vorkommenden, Figuren, Engel usw, sowie einem Lichteinfall direkt auf den Altarraum, wird man auch hier zum innehalten "aufgefordert".
Bei meinem, und in diesem Fall passt das Wort tatsächlich sinngemäß "Rundgang", entdecke ich eine Tafel, auf der folgendes zu lesen ist:
- Auf der Kanzel dieser Kirche sagte Kardinal Josef Frings in seiner Silvesterpredigt 1946: "wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann." Daraufhin prägte der Kölner Volksmund das Wort FRINGSEN -
Kardinal Frings dürfte sich mit diesem Ausspruch und aber auch seines herzlichen Wesens wegen bei der kölschen Bevölkerung unsterblich gemacht haben.
Erschaffen hat dieses Gotteshaus übrigens Dominikus Böhm im Jahre 1932. Dass seine modern anmutenden Pläne einige Jahre zuvor beim Generalvikariat nicht unbedingt auf Gegenliebe stießen, dürfte klar sein. Zu befremdlich waren die Formen und man bat ihn sogar, um es mal milde auszudrücken, doch eher am Traditionellen festzuhalten. Böhm konnte aber wohl Vorbilder solcher Kirchenbauten aus dem Mittelalter benennen und so durfte er schließlich St. Engelbert nach seinen Plänen entstehen lassen. Am 6. Juni 1932 wurde Einweihung gefeiert.
St. Engelbert hatte, wie viele andere auch, bereits eine Vorgängerin. Nicht genau an derselben Stelle, aber nur ca. 200 Meter entfernt, existierte schon einmal eine Notkirche, die ebenfalls unter dem Patrozinium des heiligen Engelbert von Berg stand, der zwischen 1216 und 1225 Erzbischof von Köln war. Im Jahre 1897 geweiht, wurde sie 1932 entweiht und 1944 brannte sie völlig aus.
Eigentlich würde ich nun sagen, wenn ihr mal in der Nähe seid, besucht St. Engelbert doch einmal. In diesem Fall lohnt sich aber auch, sich auf den Weg in diese nicht ganz so zentral gelegene Kirche zu machen. Sie ist auf ihre ganz eigene Art etwas Besonderes.
Ach eine Kleinigkeit noch: wenn ihr euch fragen solltet, was der Turm neben der "Zitronenpresse" für eine Bedeutung hat, das ist KEIN Schornstein. Das ist der Glockenturm, den man extern hat bauen lassen, um das architektonische Bild der Kirche nicht zu stören.
Bis bald, eure RamonaOkumaya devam et
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AlmanyaEigelsteintorburg50°56’58” N 6°57’25” E
Der Werwolf vom Eigelstein

Heute möchte ich eine alte Kölner Legende „ausgraben“ und euch diese erzählen. Wie die Überschrift ja bereits verrät, geht es um einen Werwolf. Nun, wir kennen alle die üblichen Werwolf-Geschichten aus Filmen und Büchern, aber früher haben die Menschen tatsächlich daran geglaubt und im Mittelalter gab es nicht nur Hexenverbrennungen, sondern in fast ganz Europa auch Werwolfprozesse.
Beispiele gefällig? Da gibt es eine Geschichte aus dem frühen 17. Jahrhundert, der Hirte Johann Huke, ein Tierarzt, der gerne etwas dazuverdiente, indem er Tiere schützte, oder wie wir es heute nennen würden, bewachte. Einmal wurde allerdings ein Schaf gerissen und er wurde bezichtigt, ein Werwolf zu sein. So etwas ging damals schnell, ähnlich der Hexengeschichten. Warf man dir so etwas vor, war dein Leben nichts mehr wert. Huke wurde damals auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sehr bekannt ist auch die Geschichte des Peter Stubbe, auch Stüpp genannt, bei Bedburg. Er soll 13 Kinder umgebracht haben und sich an Mädchen vergangen haben. Dieser wurde mit seinem Weib und seinem Kind hingerichtet. In der Bedburger Gegend nennen sie den Werwolf manchmal heute noch „Stüpp“.
Mit diesem Wissen fühlt sich unsere Geschichte schon nicht mehr so nach „Hollywood-Fantasie“ an, oder? Und nun lasst euch berichten vom Werwolf am Eigelstein… Es ist schon sehr lange her, da lebte am Eigelstein ein Bauer mit seiner Tochter. Er kümmerte sich hervorragend um das Mädchen und tat alles für sie. Trotzdem gingen ihm die Menschen rund um den Eigelstein aus dem Weg, ja, man kann sagen, er war ihnen unheimlich und nicht wenige hatten Angst vor ihm. Er galt als wortkarg und missmutig, niemand hatte ihn je lachen oder wenigstens lächeln sehen. Seine Augen und sein „harter“ Blick ließen schon lange das Gerücht aufkommen, er habe das „zweite Gesicht“. Wer ihm begegnete, versuchte ihm aus dem Weg zu gehen oder ging mit gesenktem Blick an ihm vorbei. Niemand wagte es, ihn anzuschauen.
Dieser Mann besaß etwas abseits einen kleinen Hof und vor dem Eigelstein ein Stückchen Land, welches er mit seiner Tochter bewirtschaftete. Manchmal sahen die Menschen die beiden dort auf dem Feld arbeiten. So war es auch heute. Beide gingen wortlos ihrer Arbeit nach, eigentlich wie immer…und doch war heute irgendetwas anders, das spürte das Mädchen. Es sah auf, putzte sich ihre Hände an der Schürze ab und beobachtete verstohlen ihren Vater. Dieser war heute sehr unruhig und fahrig und irgendwie beschlich sie ein komisches Gefühl, während sie zu ihm hinüber schaute. Dann warf er plötzlich seine Hacke weg und kam zu ihr herüber gestampft. Verstört und wirr sah er sie an und sagte ihr, er müsse gleich für eine Weile fort, in den ans Feld grenzenden Wald, und sie solle gut aufpassen. Sollte sich ihr ein böser Hund nähern, brauche sie nur ihre Schürze abstreifen und diese dem Tier entgegenwerfen. Die Tochter verstand das alles nicht recht, und während sie noch über das Gesagte nachdachte, verschwand ihr Vater bereits im Unterholz. Aber ihr war sein verwirrter und gehetzter Blick aufgefallen. Was hatte das alles zu bedeuten?
Wollte ihr Vater sich etwa ein Leid antun? Gerade war sie im Begriff, ihm ins Unterholz nachzulaufen als ein riesiger grauer Wolf mit leuchtend gelben Augen aus diesem trat. Dieser schaute zu ihr herüber und begann laut und bedrohlich zu heulen. Dann kam er auf sie zu, er war jetzt nicht mehr allzu weit entfernt. Das Mädchen stand wie gelähmt da und erst in letzter Sekunde, der Wolf hatte sie fast erreicht, aus seinen Lefzen tropfte der Speichel, riss das Mädchen sich die Schürze vom Leib und warf diese dem Wolf entgegen. Der Wolf fing die Schürze mit dem Maul auf, zerfetzte diese wie von Sinnen, danach verschwand er wieder im Unterholz. Für die Kleine war das alles zu viel, fast wahnsinnig vor Angst verlor sie das Bewusstsein und wurde ohnmächtig.
Dann, als sie wieder zu sich kam, sah sie das sorgenvolle und angstverzerrte Gesicht ihres Vaters über sich…und aus seinem Mund hing ein Fetzen ihrer Schürze. Nun begriff sie. Ihr Vater war ein Werwolf. Sie schlug die Hände vors Gesicht und begann zu weinen.
Als die Kleine sich etwas beruhigt hatte, setzte sich ihr Vater neben sie. Er schien um Jahre gealtert und machte auf einmal einen gebrechlichen Eindruck. Und dann erzählte er ihr alles…dass er ein Werwolf sei, bei Vollmond die Kontrolle über sich verlor, er berichtete von schmerzhafter Verwandlung, davon, dass er wie von Sinnen durch die Gegend streife und alles riss, was ihm begegnete. Und nun hätte er fast sein eigenes Kind getötet.
Er stand auf und mit traurigem Blick verabschiedete er sich von ihr, sagte, er wüsste sich keinen anderen Rat, als sich das Leben zu nehmen. Er streichelte ihr noch einmal zärtlich über das Gesicht, drehte sich dann um und verschwand im Wald.
Die Tochter aber betete fortan jeden Tag für ihren Vater. Sie bat den Herrgott um Gnade für ihn, bat um einen schmerzfreien, leichten Tod für ihn und versprach, sollte dieses eintreffen, als Nonne ins Kloster zu gehen.
Einige Wochen nach diesem Vorfall wurde ihr berichtet, man hätte ihren Vater tot unten am Rhein gefunden, er hätte dort mit gütigem Blick gelegen und es sähe aus, als wäre er friedlich eingeschlafen. Die Tochter war nun glücklich, sie hielt ihr Gelübde und lebte fortan vor den Toren Kölns als Nonne in einem Kloster.
Das war die Geschichte vom Werwolf vom Eigelstein. Vielleicht hat sie euch ja gefallen. Nun möchte ich euch noch kurz zwei Bücher ans Herz legen, die mich inspiriert haben, diese Geschichte zu erzählen.
„Der Werwolf von Köln“ von Myriane Angelowski, sowie das wunderbare Buch „Kölner Sagen“ von Goswin Peter Gath, auch „Schang vum Vugelsang“ genannt. In Ehrenfeld wurde übrigens sogar eine Straße nach ihm benannt, denn er schrieb viele alte Sagen auf und erhielt diese für die Nachwelt. Er liegt auf Melaten begraben.
Bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 12 Eylül 2020 Cumartesi
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AlmanyaRheinauhafen50°55’44” N 6°57’40” E
Maler Bock

Was macht Lebenskünstler aus? Schlitzohrigkeit? Dreistigkeit? Gelassenheit? Witz? Es gibt einen Typen, der so unglaublich war, dass man sich sogar gern von ihm ausnutzen lies. Das ist er:
Heinrich Peter Bock, genannt Maler Bock, wird am 30 Juli 1822 geboren und wächst in der Maximinenstraße auf. Das ist heute die große Straße, die zum Breslauer Platz am Bahnhof führt. 1822 war es dort beschaulicher, denn unser Bahnhof wurde erst ab 1857 direkt nebenan gebaut.
Der kleine Heinrich Peter ist schon in frühen Jahren eine Type. Er hat einen besondere Zugang zur Kunst, dem nicht viele Kölner folgen können. In der Schule hat er nur Ärger, so extravagant tritt er auf. Sein Elternhaus dekoriert er gern vom Erdgeschoss bis zum Dach mit alten Bildern, wenn in der Nähe Kirmes ist, setzt sich auf den Giebel und beguckt sich die Leute, die verwundert hochgucken. Ganz klar ein Selbstdarsteller.
Unterordnen? Sagen wir, er startet einen Versuch und meldet sich mit 19 Jahren bei den Deutzer Dragonern. Selbst die harten preußischen Militärs bringen ihm keine Disziplin bei und geben sich rasch geschlagen. Er fliegt recht schnell heraus. Etwas aus dieser Zeit prägt seine Erscheinung aber fortan sein Leben lang: einen Sporn, als ehemaliger Kavallerist, trägt er stets am Schuh.
Er entscheidet sich tatsächlich für ein Leben auf der Straße. Oft findet man ihn in einen der Bögen der alten Stadtmauer, in denen er im Sommer Unterschlupf hat. Wird es in Köln kalt, sucht er sich einen Möbel- oder Kohlenwagen. Sein Lieblingsquartier aber ist ein großer, eiserner Dampfkessel am Rheinufer. Ich schreibe das so, vorstellen kann ich mir das nur schwer. Vor allem, weil er aus lauter Faulheit dieses Schicksal selbst wählt.
Übrigens, Faulheit: wer faul ist, muss schlau sein, um durchzukommen. Klar, oder? Er hat seine Tricks. Am bekanntesten ist wohl seine Eigenart, mit einem großen Blumenstrauß, der kunstvoll gebunden und selbst gepflückt ist, bei Damen aufzutauchen, die Namenstag haben. Wem es gerade aus dem Sinn ist: der Kölsche an sich ist katholisch. Die Tage der heiligen Namensvettern werden gefeiert. So überreicht er also der Dame des Hauses, vorzugsweise eines Wirtshauses, den Strauß, gratuliert höflich mit Diener und Handkuss und lässt sich einladen. Er bekommt Speis und Trank. Und er soll, trotz seiner schlanken Gestalt, sehr viel gegessen und getrunken haben. Wenn er dann aber genug von dieser Gesellschaft hat, verabschiedet er sich indem er seinen Glückwunsch wiederholt, sagt, dass er einen anderen Damen gleichen Namens seine Aufwartung machen muss, geht zum Blumenstrauß, zieht ihn aus der Vase und schreitet ohne jede weitere Bemerkung durch die Tür.
Man möchte ja meinen, dass er beim nächsten Mal an der Tür abgewiesen wird. Nein! Seine Auftritte sind so unterhaltsam, dass die Damen hoffen, dass er vorbeischaut. Wer nicht mit einem Besuch bedacht wird, ist enttäuscht. Verrückt, oder? Sich in Beliebtheit schmarotzen. Dies nur als ein Beispiel der vielen Anekdoten, die über ihn erzählt werden.
Natürlich passt eine solche Type nicht in die preußische Zeit. Im Winter 1872/73 wird er, wie auch das Fleuten Arnöldche, in der Arbeitsanstalt Brauweiler einquartiert. Diese Beziehung der beiden ist so spannend, dass ich schon längere Zeit darüber nachdenke, was passiert sein könnte und sicher bald auch darüber schreibe.
Sein Verschwinden irritiert die Kölner, man rätselt. Die „Germania“, eine Berliner Zeitung, vermeldet mit Verweis auf eine Düsseldorfer Quelle Ende Januar 1873 seinen Tod und listet ein Vermögen von mehreren 10.000 Talern auf, dass er für verschiedene wohltätige Organisationen hinterlassen hat. Den besser informierten Quellen in Köln ist klar, dass es eine Falschmeldung ist. Ein Zeitungskrieg um unseren Maler Bock entbrennt. Versucht sich doch dieses preußische Berliner Blatt in lokaler kölscher Berichterstattung. Das Thema schafftha es bis in den Karneval.
Nur Maler Bock sitzt in seinem „Landhaus“ in Brauweiler und kann nicht eingreifen. Wenn er selbst es überhaupt mitbekommt. Wir können uns vorstellen, wie gern er mitgemischt hätte.
Er verstirbt tatsächlich am 3. Dezember 1878.
Mag sich der Name „Maler“ Bock eher auf sein Gehabe, als auf seine Kunstfertigkeit beziehen. Als Lebenskünstler ist er so beliebt, dass die Stadt Köln ihm eine kleine Straße widmet: das „Maler-Bock-Gässchen“ im Severinsviertel.
Michael
-
Wat mäht Levvenskünsler us? Gauigkeit? Dreistigkeit? Gelooßenheit? Wetz? Et gitt eine Tuppes, dä esu unglaublich wor, dat mer sich esugar gään vun im usnötze leet. Dat es hä:
Der Hein Pitter Bock, genannt der Möler Bock, weed am 30. Juli 1822 gebore un wähß en der Maximinenstroß op. Dat es hügg die große Stroß, die nohm Breslauer Platz am Bahnhoff föht. 1822 wor et do genöglicher, dann unse Bahnhoff woodt jo eesch av 1857 tirek nevvenaan gebaut.
Dä kleine Hein Pitter es ald en fröhe Johr ene komische Hellige. Hä hät ene besondere Zogang zur Kuns, däm nit vill Kölsche folge künne. En der Schull hät hä nor Knies, esu extravagant tredd hä op. Si Elderhuus dekoreet hä gään vum Parterre bes an et Daach met aale Belder, wann en der Nöh Kirmes es, setz sich op der Givvel un beluurt sich die Lück, die verwundert noh bovve sinn. Ganz klor ene Selvsdarsteller.
Ungerordne? Sage mer, hä versök et un meld sich met 19 Johr bei de Düxer Dragoner. Selvs de haade preußische Militärs bränge im kein Zuch un Oodnung bei un gevve sich flöck geschlage. Hä flüg rääch baal erus. Jet us dä Zigg präg si Ussinn ävver zick däm si Levve lang: ene Sporre, als fröhere Kavalleriss, dräht hä luuter am Schoh.
Hä entscheid sich ungeloge för e Levve op der Stroß. Off fingk mer in en eine vun de Böge vun der aal Stadtmuur, en denne hä em Sommer ene Kruf-Eren hät. Weed et en Kölle kald, sök hä sich ene Möbel- ov Kollewage. Sie Lieblingsungerkunf ävver es ene große, ieserne Damfkessel am Rhingofer. Ich schrieve dat esu. Vürstelle kann ich mir dat nor schwer. Vür allem, weil hä us luuter Fuulheit dat Schecksal selvs wählt.
Uvvrigens, Fuulheit: wä fuul es, muss gewetz sin, öm durchzekumme. Klor, oder? Hä hät sing Tricks. Am bekannteste es wall die Eigenaat, met enem große Blomestruuß, dä kunsvoll gebunge un selvs geplöck es, bei Dame opzetauche, die Namensdag han. Wäm et grad usem Senn es: dä Kölsche an sich es katholisch. De Dage vun de hellige Namensvetter weede gefiert. Esu üvverreich hä alsu de Dame vum Huus, am leevste vun enem Weetshuus, der Struuß, gratuleet höflich met Deener un Baselemanes un lööt sich enlade. Hä kritt jet ze müffele un ze süffele. Un hä soll, trotz dat hä mer im et Vatterunser durch de Reppe blose kunnt, ärg vill gegesse un getrunke han. Wann hä ävver genog von dä Gesellschaff hät, veravscheed hä sich endäm hä singe Glöckwunsch widderhollt, saht, dat hä en andere Dam mem gliche Name sing Aufwartung maache mööt, geiht nohm Blomestruuß, trick en us der Vas un schrigg ohn e Wood ze verliere durch de Dür.
Mer mööch jo meine, dat hä beim nöchste Mol an der Dür fottgescheck weed. Enä! Sing Optredd sin su ungerhaldsam, dat die Dame hoffe, dat hä vürbeiluurt. Wä nit mem Besök bedaach weed, es enttäusch. Beklopp, oder? Sich en Beliebheit schmarotze. Dat es nor e Beispill vun dä ville Anekdötcher, die üvver in verzallt weede.
Natörlich pass esu en Krad nit en de preußische Zigg. Em Winter 1872/73 weed hä, wie och et Fleuten Arnöldche, en der Arbeidsaanstalt Brauwieler enquarteet. Die Beziehung zwesche dä zwei es su spannend, dat ich ald längere Zigg dorüvver nohdenke, wat passeet sin künnt un secher dämnächs och drüvver schrieve.
Dat hä op eimol fott es irriteet de Kölsche, mer rödselt. Die „Germania“, en Zeidung us Berlin, vermeld, met Verwies op en Düsselderdorfer Quell, Engk Januar 1873 singe Dud un liss e Vermöge vun e paar 10.000 Taler op, dat hä för ungerscheedliche wohltätige Organisatione hingerlooße hät. De besser informeete Quelle en Kölle es klor, dat dat en Ent es. Ene Zeidungskreeg öm unse Möler Bock entbrennt.
Versök sich doch dat preußische Berliner Bladd en lokaler kölscher Bericherstattung. Dat Thema schaff et bes en der Fastelovend.
Nor der Möler Bock setz en singem „Landhuus“ en Brauwieler un kann nit engriefe. Wann hä selvs et üvverhaup metkritt. Mer künne uns vürstelle, wie gään hä metgemisch hätt.
Hä stirv tatsächlich am 3. Dezember 1878.
Dä Name „Möler“ Bock weed sich ihter op si Optredde wie op sing Kunsffäädigkeit betrecke. Als Levvenskünsler es hä su geledde, dat de Stadt Kölle im en klein Stroße widmet: et „Möler-Bock-Gässche“ em Vringsveedel.
MechelOkumaya devam et
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- 13 Eylül 2020 Pazar
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AlmanyaPorz (Rhein)50°52’51” N 7°3’45” E
Die Siedlung Germania

Nein, nicht die Germaniasiedlung in Höhenberg, sondern die Siedlung Germania in Porz, soll heute unser Ziel sein.
Ehrlich gesagt, auch ich war erst etwas verwirrt, denn mit der Germaniasiedlung hab ich mich schon eingehend befasst. Und dann steh ich da, bei dieser Siedlung und sehe zunächst einmal Germaniastraße. "Häh???" Die Fragezeichen in meinem Kopf lösten sofort einen Suchimpuls aus. Und wie ihr heute lesen könnt, habe ich auch gefunden.
Diese Siedlung ist, genau wie die Germaniasiedlung auch, eine Arbeitersiedlung. Alle Bauten stehen unter Denkmalschutz. Die Siedlung Germania ist um 1900 erbaut worden, für die Arbeiter der Glashütte, bzw. der Spiegelglashütte Germania in Porz. Sie ist einmalig in Köln. Man darf ruhig sagen außergewöhnlich, denn sie ist nicht nach den typischen Siedlungsbauten deutscher Architekten erbaut, sondern nach Vorbildern von belgischen und nordfranzösischen Arbeitersiedlungen. Dies ist allerdings naheliegend, denn die Spiegelglashütte war ein in Deutschland errichtetes Zweigwerk einer belgischen Glashütte. Auch das Personal bestand zu Beginn vorwiegend aus Belgiern, die auf dem Gelände sogar eine eigene Schule für ihre Kinder hatten.
Die Häuser sind vorwiegend aus Feldbrandziegeln errichtet worden. Interessant ist auch, es gab in dieser Siedlung bereits Ober- und Unterschicht-Häuser. Allen voran natürlich die Direktorenvilla, hinter dem schmiedeeisernen Tor. Aber auch die Bauten für Angestellte oder Werksleiter weichen von denen für die einfachen Arbeiter ab. Je höher der bekleidete Rang in der Firma, desto näher wohnte man an selbiger. Je pompöser war aber auch das Haus.
Die Villa, die früher den jeweiligen Direktoren der Firma Heimat waren, wurden eine Weile von "DSDS" genutzt. Ihr wisst schon, dieses Format mit Dieter Bohlen, was da heißt "Deutschland sucht den Superstar".
Wären nicht die modernen Autos in den Straßen dieser Siedlung, ich würde mich um ein Jahrhundert rückversetzt fühlen. Ob nun Germaniastraße, Concordiaplatz oder Glasstraße, dies alles ist ein Teil Kölner Geschichte. Früher waren die Straßen sogar Betriebszugehörig. Sozusagen ein Veedel für sich.
Leider wurde bevor der Denkmalschutz auf den Plan kam, auch ein Teil der Siedlung abgerissen und mit Neubauten für neue Betriebsprojekte versehen. Heute ist die französische Firma Saint- Gobain dort ansässig und teils Eigentümer. Doch viele Bauten der Siedlung gehören Privatpersonen, die sie in den 80er Jahren erwerben konnten. So haben die meisten auch eigene Parzellgärten, die früher als gemeinsame Gartenanlage genutzt werden mussten.
So hab ich euch nun hoffentlich auch neugierig gemacht, einmal einen Rundgang durch diese Germania Siedlung zu machen. Oder sollte ich sie besser Spiegelglashütten Siedlung Germania nennen?
Wie auch immer, Köln ist schön
Auch rechtsrheinisch!
Einen schönen Sonntag wünscht euch ElisabethOkumaya devam et
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- 14 Eylül 2020 Pazartesi 23:59
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AlmanyaKölner Dom50°56’29” N 6°57’25” E
Wenn es Nacht wird

Wenn es Nacht wird
Wie ist das eigentlich...wenn es Nacht wird im Kölner Dom...
Am Tage ist er gefüllt mit Menschen. Tausende jeden Tag. Sei es zum Besuch einer Messe, zur eigenen inneren Einkehr, zur Beichte, oder - und das ist der größte Teil - auch Touristen, die ihn einfach nur bestaunen wollen.
Da ist er erfüllt von Geräuschen, wie das Klicken von Fotoapparaten, das Gehen über den Fußboden, das Rascheln von Taschen und von Stimmen. Leise, gedämpfte Stimmen, aber bei der Menge von Menschen doch gut vernehmbar.
Erst abends...wenn der letzte Besucher gegangen ist und die Türen geschlossen und auch verschlossen werden...wird es still. Und in dieser Stille wirkt er jetzt ganz anders. Er gehört nun für die Stunden der Nacht nur sich selbst. Selbst den Regen, der gegen die Scheiben prasselt, kann man jetzt hören, ebenso wie das Quietschen der Bremsen der einfahrenden Züge im nur wenige Meter entfernten Hauptbahnhof.
Wenn man sich tagsüber im Dom aufhält, fühlt man schon das Geheimnisvolle, das Mystische. Aber jetzt abends oder nachts, wenn alles still ist, spürt man den "Geist" des Kölner Doms noch sehr viel mehr. Es ist, als würde er nur dir allein seine Geschichte erzählen. Er läßt fühlen.
Andererseits ist es aber doch auch etwas unheimlich. Da knackt es überall, wenn zum Beispiel das Holz des mittelalterlichen Chorgestühls arbeitet. Geräusche, die man sonst nicht wahrnimmt. Geräusche, die jetzt nur der Domschweizer, der gerade den Nachtdienst im Dom antritt, hört. Vielleicht hab ich mal die Möglichkeit, mir von einem Domschweizer erzählen zu lassen, wie so eine ganze Nacht abläuft, was er fühlt allein im Dom und was ihn hat Domschweizer werden lassen. Auch, was er vielleicht während seiner Dienste schon so erlebt hat. Immerhin sorgt er unter anderem, wie auch seine Kollegen am Tage, für die Sicherheit im Dom.
Eine seiner wichtigsten Aufgaben jetzt ist das Abräumen der vielen Kerzen, die die Menschen am Tag angezündet haben, verbunden mit Gedanken an ihre Lieben oder auch mit Gebeten. Stündlich dreht er dann seine Sicherheitsrunden durch den nächtlichen Dom. Was wirken die Säulen und die Gewölbedecken jetzt im Halbdunkel so riesig. Der Innenraum so viel größer...Erst nachts wird einem die volle Größe des Doms so richtig bewußt.
Die Ruhe und Stille der Nacht hat auch der Domorganist schon oft genutzt, um zu üben. Im leeren Dom wirkt der Klang der Kirchenorgel ganz anders, er erfüllt dann alles.
Und was macht der Dom nachts mit einem selbst? Er beruhigt, läßt selbst stiller werden, entspannt. Läßt zu sich selbst kommen.
Bei einer der wenigen nächtlichen Führungen durch den Dom, bei denen auch nur ganz kleine Teilnehmerzahlen möglich sind, kann man all das erfahren.
Vielleicht kommt ihr ja einmal in diesen Genuss. Ich wünsche euch schon heute ein unvergessliches Erlebnis in unserem schönen Dom bei Nacht.
Bis bald
eure RamonaOkumaya devam et
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- 14 Eylül 2020 Pazartesi
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AlmanyaAltstadt Sud50°55’50” N 6°57’24” E
IKARUS

IKARUS
Kunst im öffentlichen Raum
Heute geht es zum ehemaligen Stadtarchiv, oder besser gesagt, zur Baugrube. Mensch, es ist jetzt schon so lange her und doch bekomme ich wieder eine Gänsehaut, als ich an diesem „Loch“ stehe.
Einfach furchtbar, was hier passiert ist.
Genau gegenüber der Grube befindet sich das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und an der Wand zur Straße hin hängt mein heutiges Ziel. Der Ikarus.
Es handelt sich um eine wirklich große Fassadenplastik, im Jahre 1957 von dem Künstler Kurt-Wolf v. Borries erschaffen. Borries (* 1928 in Bergen, † 1985 in Köln) war ein deutscher Bildhauer und Grafiker. Er ist auf dem neuen Köln-Weidener Friedhof, Albert-Kindle-Straße (Flur 12), begraben.
Er war Schüler bei Gerhard Marcks, dessen Werken wir in Köln ja auch immer wieder begegnen, sei es „Die Trauernde“ , der „Düxer Bock“ oder „Albertus Magnus“ und einige mehr. Mit Marcks war Borries später sogar recht eng befreundet und ich finde, bei allem Respekt, man sieht seiner Kunst an, aus welchem „Stall“ er stammte.
Aber zurück zu unserem Ikarus. Erhaben schaut er von seinem Platz an der Hauswand, übrigens wiegt das Teil fast eine Tonne. Beim Einsturz des Stadtarchivs wurde auch das Gymnasium beschädigt und der Ikarus musste eine Zeitlang entfernt werden. Nach den Reparaturen kam er natürlich zurück an seinen angestammten Platz und das 3 Meter breite und 3,5 Meter hohe Kunstwerk wurde von Ex-Ob Jürgen Roters feierlich enthüllt.
Und so stehe ich hier vor dem Gebäude, den Ikarus über meinem Kopf. So, wie er dort hängt, mit leichter Neigung nach vorne, bekomme ich das Gefühl, jeden Moment schwingt er sich in die Lüfte.
Eine sehr gelungene Plastik. Es lohnt sich, hier stehen zu bleiben und sich den Ikarus einmal genauer
anzuschauen.
Bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 17 Eylül 2020 Perşembe
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AlmanyaBayenthal50°55’10” N 6°57’57” E
Der Römerpark in der Südstadt

Der Römerpark in der Südstadt
Der mit etwa 2 ha eher kleine Park in direkter Nachbarschaft zum Friedenspark ist mein heutiges Ziel. Entstanden in der Zeit 1895-98 gehört er für mich zu den kleinen, aber feinen Parks, die gerade für die Menschen dort im Veedel eine wichtige grüne Lunge darstellen.
Ursprünglich von Anton Kowallek gestaltet, als Ersatz für die weggefallenen Rheinauenanlagen, dem Werthchen, wurde der Römerpark 1912 vom Gartenbaudirektor Fritz Encke umgestaltet, es gibt ja kaum einen Park aus der Zeit, an dem Encke nicht beteiligt war.
Während meines Spaziergangs durch den kleinen Park gab es doch so einige hübsche Sachen zu bestaunen, die ich bei der doch sehr übersichtlichen Fläche so vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. So gefiel mir die Steinbrüstung, die auch den eigentlichen Haupteingang an der Claudiusstraße darstellt, sehr gut. Diese hat Encke damals bauen
lassen und hat während einer Stadtverordnetenversammlung den Bau der Mauer mit Muschelkalk, statt Sandstein, durchgedrückt. Abgeschaut hat Encke sich diese halbkreisförmige Balustrade sicher in den im barocken Stil angelegten Parks. In Köln finden wir diese Art Balustrade nur sehr selten. Gefällt mir außerordentlich gut. Früher sah es zweifellos noch hübscher aus, da auf den acht Pfosten sogar Pflanzkübel standen.
Was auffällt, ist das immer wiederkehrende Muster. Vieles ist dreiheitlich angelegt, selbst die Wegekreuzungen gehen gerne in drei Richtungen ab, schaut mal genau hin, wenn ihr einmal dort seid. Des Weiteren gibt es hier immer wieder kleine Treppen, gerade wenn man den
Park betritt. Der Park liegt etwa 5 Meter tiefer als das Straßenniveau.
Schaut man von außen in den Park, fällt das gar nicht unbedingt auf, raffiniert gemacht. Übrigens, bevor er angelegt wurde, lag das Gelände noch einmal 3 Meter tiefer, diese 3 Meter wurden zugeschüttet. Ansonsten gäbe es noch mehr Treppen.
Die Aufteilung zwischen Rasenflächen und Gehölzgruppen sind sehr gut gelungen, alles erscheint sehr harmonisch. Seit 1980 steht dieser kleine Park auch unter Denkmalschutz.
Übrigens ist hier im Römerpark auch die Idee zum Bap-Song „Alexandra, nit nur do“ entstanden. Ein klasse Song von Wolfgang Niedecken.
Natürlich ist auch für die Kleinen gesorgt, es gibt hier Spielgeräte, gerade die Tunnelturmrutsche ist sehr beliebt. Für die Kleinen ist der Park sehr gut geeignet.
Früher gab es hier sogar ein kleines Kaffeehaus, dieses stand erst am Kaiser-Wilhelm-Ring,
musste dann wegen einem Denkmal weichen und wurde kurzerhand hier in diesen Park verlegt. Bis 1912 stand es hier im Römerpark. Aber keine Panik, ihr braucht auch heute nicht auf eine leckere Tasse Kaffee verzichten. Fast direkt gegenüber des Parks gibt es ein feines
Café.
Ein weiteres Highlight ist sicher die „Kleine Gigantin”, entworfen von einem Kölner Künstler, der es aber vorzieht, anonym zu bleiben, hier stützt eine kleine Figur einen Baum. Ohne diese Stütze gäbe es den Baum wohl schon lange nicht mehr. Vielleicht komme ich ja einmal
über verschiedene Kanäle an den Künstler heran, er hat noch einige andere ganz tolle Sachen in Köln aufgestellt.
Als Fazit kann ich euch den Römerpark absolut empfehlen. Ich war an einem Sommermorgen hier, hatte mir einen Kaffee mitgebracht, mich immer mal an verschiedenen Ecken hingesetzt, um den Park auf mich wirken zu lassen. Es war die pure Entspannung und einfach herrlich.
Bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 19 Eylül 2020 Cumartesi
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AlmanyaTrümmer-Berg Beethovenpark (Pilz-Berg)50°54’23” N 6°54’44” E
Der Duffesbach

Der Duffesbach, das Wasser von Köln… Es fängt ja nicht mit dem beeindruckenden Aquädukt an, das die Römer von der Urftquelle hierhin gelegt haben. Ramona hat das im Beitrag zum Aquädukt schon richtig erzählt.
Trinkwasser ist so wichtig, dass es heute das Lebensmittel ist, dass am meisten kontrolliert wird. Schon den Römern war genau das klar. Ich meine, als Marcus Vipsanius Agrippa 38/39 vor Christus hier ankommt, die Lage richtig gut für eine Siedlung befindet, gibt es hier viele Vorteile, nur eines nicht: ein klares, reines Fließgewässer. Alle Bäche auf der linken Seite des Rheines versickern noch bevor sie ihn erreichen. Die Römer graben sich zunächst Brunnen.
Das Uppidum Ubiorum erweist sich tatsächlich als stabile, wichtige, dauerhafte Stellung. Im Jahre 50 nach Christus machen sich römische Ingenieure daran dem Bach, der durch die kleinen Bächlein des ergiebigen Feuchtgebietes der Ville bei Knapsack gespeist wird, zu helfen, bis in den Rhein zu fließen. Sie leiten ihn in einem Kanal über Hürth, hinüber zur Luxemburger Straße, diese entlang bis kurz hinter das Weißhaus, quer über den heutigen Salierring, dann über die Straße „Am Weidenbach“ und am südlichen Ende der römischen Stadtmauer vorbei. Erzähl das einem Germanen!
Man kann ja für das Vorhaben „ich kanalisiere einen Bachlauf“ nicht einfach einen Graben in die Landschaft ziehen. Es ist schon kniffliger, frisches Trinkwasser nach Köln zu schaffen. Die Technik hat sich kaum geändert, meine ich. Der Bach läuft damals schon oft unterirdisch. Überall finden sich Einstiegsschächte, die die Römer einlassen, um nach dem Rechten sehen zu können. An der Berrenrather Straße, kurz hinter der Zufahrt zum Geißbockheim, heute noch ganz in der Nähe des an der Stelle überirdischen Duffesbaches, befindet sich sogar ein Entschlammungsbecken der Römer.
Ich glaube, sie hätten sich nicht träumen lassen, was nach ihnen noch alles passiert. Im Mittelalter ist er ein Politikum. Der Bach selbst wird im Mittelalter in Köln nicht als Trinkwasser genutzt. Die Kölner trinken wieder aus dem Brunnen. Der Duffesbach ist zu dieser Zeit ein Gewerbebach. Die Gerber, Färber, Weber, Filzschuhmacher und ganz am Ende die Malzmühle, brauchen ihn dringend.
Draußen vor der Stadt sind aber Bauern, Klöster und Ordensritter, die den Bach für ihre Felder und Mühlen benötigen. Das merken die Kölner immer sofort. Denn ein Bach der abgeleitet und aufgestaut wird, kommt nicht in Köln an. Es wird heftig gestritten. Die Kölner sagen „Hey, ohne uns gäbe es diesen Bach ja gar nicht“, die anderen antworten „Ja und? Er fließt durch unser Land!“. Sogar Papst Johannes XXII. wird um ein Urteil gebeten. Komisch, der macht es schon 1321 wie die Politik heute und setzt erstmal eine Untersuchungskommission ein. Ergebnis: der Duffesbach gehört Köln und die Anrainer vor Köln dürfen ihn nur von Samstag 15.00 Uhr bis Sonntag 15.00 Uhr nutzen.
Aber was interessiert dich dein Chef, wenn er weit weg ist? Im Jahr 1560 heißt es für 1000 Kölner sogar „An die Waffen, auf nach Hürth!“. Die Inspekteure befreien, die bei ihrer Arbeit gefangen genommen wurden. Der darauffolgende Rechtsstreit zieht sich weit über 50 Jahre bis ins Jahr 1617. So viel zu Verwaltungsverfahren. Und das ist nur ein Beispiel.
Wo der Name „Duffesbach“ herkommt, ist übrigens ungeklärt. Innerhalb und außerhalb von Köln spricht man vom „Bach“ oder den „Bächen“. Vom Wortstamm käme „Tuffmühlenbach“ oder „Taubenbach“ als Erklärung in Betracht. Wilde Spekulation, aber man hat nichts anderes.
Irgendwie finde ich es schade, dass er an der Kreuzung Berrenrather Straße / Militärring einfach so wie immer in der Erde verschwindet. Jeden Tag laufen die Sülzer und Klettenberger und die Kölner aus der Neu- und Altstadt Süd über ihn. Und wetten, vielen ist gar nicht klar, wen sie täglich mit Füßen treten? Woher auch?
Michael
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Der Duffesbach, et Wasser vun Kölle… Et fängk jo nit met däm staatse Aquäduk aan, dat de Römer vun der Urftquell heehin gelaht han. Et Ramona hät dat em Beidrag zom Aqäuduk ald richtig verzallt.
Drinkwasser es su wichtig, dat et hügg dat Lebensmittel es, dat am mieste kontrolleet weed. Ald de Römer wor genau dat klor. Ich meine, wie der Marcus Vipsanius Agrippa 38/39 vür Chrestus hee aankütt, die Lag richtig god för en Siedlung fingk, gitt et hee vill Vürdeile, nor dat eine nit: ene klore, reine Bach met Wasser, dat mer god drinke kann. Alle Bäch op der linke Sigg vum Rhing versickere noch bevür se en im aankumme. De Römer grave zonöchs Pötze.
Et Uppidum Ubiorum erwies sich tatsächlich als stabile, beständige, wichtige Poste. Em Johr 50 noh Chrestus gevve sich römische Baumeister dran, däm Bach, dä durch die klein Bächelcher vun däm große Feuchgebiet vun der Ville bei Knapsack si Wasser kritt, ze helfe, bes en der Rhing ze fleeße. Se leite der Duffesbach en ene Kanal üvver Hürth, erüvver noh der Luxemburger Stroß, lans die Stroß bes koot hinger et Wießhuus, quer üvver der hüggige Salierring, lans de Stroß „Am Weidenbach“ un am südliche Engk vun der römische Stadtmuur vörbei. Verzäll dat ens enem Germane!
Mer kann jo för dat Vürhan „ich kanaliseere ene Bachlauf“ nit einfach ene Grave en de Landschaff trecke. Et es ald jet diffisiller, fresch Drinkwasser noh Kölle ze schaffe. De Technik hät sich kaum geändert, meine ich. Der Bach läuf domols ald off unger der Ääd. Üvverall finge sich Enstiegsschäch, die de Römer enlooße, för nohm Räächte sinn ze künne. An der Berrenrather Stroß, koot hinger der Zofahrt nohm Geißbockheim, hügg noch ganz en der Nöh vum Duffesbach, dä an dä Stell üvver der Ääd verläuf, fingk mer esugar e Entschlammungsbecke vun de Römer.
Ich gläuv, se hätte sich nit dräume looße, wat noh inne noch all passeet. Em Meddelalder es hä e Politikum. Der Bach selvs weed em Meddelalder en Kölle nit för zo Drinke genötz. De Kölsche drinke widder usem Pötz. Der Duffesbach es zo dä Zigg ene Gewerbebach. De Gerver, Färver, Weber, Filzschohmächer un ganz am Engk de Malzmüll, bruchen en unbedingk.
Drusse vür der Stadt sin ävver Buure, Klüster un Ordensritter, die der Bach för ehr Felder un Mülle beaanspruche. Dat merke de Kölsche luuter tirek. Dann ene Bach, dä avgeleit un opgestaut weed, kütt nit en Kölle aan. Et weed sich ärg dröm gefetz. De Kölsche sage „Hey, ohne uns göv et dä Bach jo gar nit.“, die andere antwoodte „Jo un? Hä flüüß durch uns Land!“. Sugar der Paps Johannes XXII. weed öm en Ordeil gefrog. Jeck, dä mäht et ald 1321 wie de Politik hüggzedags un setz eesch ens en Ungersuchungskommission en. Ergebnis: der Duffesbach gehürt Kölle un de Anrainer vür Kölle dürfe in nor vun Samsdag 15.00 Uhr bes Sonndag 15.00 Uhr nötze.
Ävver wat intresseet dich dinge Chef, wann hä wigg fott es? Em Johr 1560 heiß et für 1000 Kölsche sugar „An de Waffe, op noh Hürth!“. De Inspekteure befreie, die bei der Arbeid gefange genomme woodte. Dä rechliche Explezier, dä dann kütt, trick sich wigg üvver 50 Johr bes en et Johr 1617. Esu vill zo Verwaltungsverfahre. Un dat es nor ei Beispill.
Wo dä Name „Duffesbach“ herkütt, es üvvrigens nit klor. Benne un usserhalv vun Kölle sprich mer vum „Bach“ ov de „Bäche“. Vom Woodstamm wör „Tuffmüllbach“ ov „Duvebach“ als Erklärung möglich. Wilde Spekulation, ävver mer hät nix anderes.
Irgendwie finge ich et schad, dat hä an der Kreuzung Berrenrather Stroß / Militärring einfach esu wie immer en der Ääd ungertaucht. Jeden Dag laufe de Sülzer un Klettenberger un de Kölsche us der Neu- un Aldstadt Süd üvver en. Un wedde, de mieste es gar nit klor, wä se do su met Föß tredde. Woher och?
MechelOkumaya devam et
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- 20 Eylül 2020 Pazar
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AlmanyaBahnhof Köln-Ehrenfeld50°57’5” N 6°55’8” E
Kuhle Kuh in Kölle

Kuhle Kuh in Kölle
Der oder die Künstler-in nennt sich "The Kuh(l) Kid" und damit ist das Pseudonym auch gleich Programm. Die "kuhlen Kühe" tauchten erstmals in Minden auf und sind mittlerweile auch im Kölner Stadtbild an vielen Stellen zu finden. Manchmal hört man der Künstler der auch "Mooh" genannten Kuh nenne sich John. Damit wäre er also männlich. Doch das bleibt weiterhin ein Geheimnis.
So wird das Motiv der Kuh in der Südstadt, in Ehrenfeld, in Kalk, Deutz oder Humboldt gesichtet.
Habt ihr die lustige Kuh auch schon mal irgendwo bemerkt?
Im Gegensatz zu manchen sinnlosen Schmierereien ist die Kuh Streetart. Etwas was man erkennen kann, nicht einfach so "dahingerotzt". Sie wird gesprayt, gehört also in die Kategorie Graffiti. Nun ist selbst das, was wir einfach nur als sinnlose Buchstaben wahrnehmen, für die Sprayer-Szene Kunst. Darüber kann man sich streiten. Für uns sind diese Buchstaben nichtssagend. Bilder hingegen haben eine Aussagekraft, die wir verstehen. Schaut euch unsere Kölner Kuhbilder an. Oft begreifen die Leute allerdings nicht die Nachricht, die uns mittels einer Kuh vermittelt werden soll.
The Kuhl Kid hat es mittlerweile zu einer anonymen Ausstellung gebracht mit seinen Kuh-Graffitis und stellt diese auch als Skulptur auf. "Muuh" findet man auch in anderen Ländern, weil "The Kuhl Kid" auch auf Reisen sprayt.
Eigentlich ist er/sie ja eine Art Phantom und würde wegen Sachbeschädigung schon über 300 mal belangt werden, würde man "The Kuhl Kid" erwischen, denn Graffitis dieser Art sind illegal. Man darf nicht einfach irgendwo drauf los malen, auch wenn es eine Botschaft beinhaltet, die durchaus positiv und begrüßenswert ist.
Das weiß der Kuhmaler natürlich und bleibt seit 11 Jahren ein Geheimnis.
Unsere Kölner Wände sind in den letzten Wochen verstärkt mit der "Muuh" verziert worden, und so mancher wird im Hinblick auf den Fleischskandal wohl denken, besser die Kuh an der Wand als auf dem Teller.
Wie gefällt euch die Kuh? Sagt uns eure Meinung dazu. Ist das Kunst oder kann das weg?
Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.Okumaya devam et
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- 21 Eylül 2020 Pazartesi
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AlmanyaKöln50°56’1” N 6°55’40” E
Uralte Form

Uralte Form
Kunst im öffentlichen Raum
Unser heutiges Kunstobjekt finden wir im Hiroshima-Nagasaki-Park. Dieser wurde am 7. August 2004 in einem Teil des Inneren Grüngürtels im Kölner Stadtbezirk Neustadt-Süd eingeweiht. Aber lange bevor die Grünanlage diesen Namen bekam, wurde bereits 1985 unser Objekt des Tages dort aufgestellt.
Die „Uralte Form“ steht nahe dem Aachener Weiher auf einem sanften Hügel, welcher aus Kriegstrümmern aufgeschüttet wurde. Der Künstler Lajos Barta hatte seine Skulptur „Uralte Form” allerdings bereits 1966 geschaffen. Hat also ganz schön lange gedauert, bis die Skulptur „ihren“ Platz gefunden hat.
Auf einer Bodenplatte ist das Werk bezeichnet mit: LAJOS BARTA, GEB: 1899, URALTE FORM, GUSS: JANSSEN & VLOET, GESTIFTET 1985 VON 85 KÖLNER BÜRGERN.
Die Skulptur hat eine Höhe von 225 cm und ist eine Vergrößerung eines nur 60 cm hohen Gipsmodells, dem eigentlichen Original. Es gibt diese Skulptur aber in zig verschiedenen Größen und Materialien. Meist arbeitete Barta mit geschwungenen Formen, welche sich durch eine gewisse Dynamik auszeichnen.
Der Künstler zog 1967 nach Köln, lebte einige Zeit in Ehrenfeld. Er hatte das Glück in seiner Wahlheimat noch die Aufstellung der „Uralten Form“, sowie die Aufstellung der Plastik „Die Schutzsuchenden“ für die Gedenkstätte im Dienst zu Tode gekommener Feuerwehrleute erleben zu dürfen. Diese steht in Weidenpesch (Scheibenstraße) im Innenhof der Feuerwache. Er stellte noch eine zweite Plastik des „Schutzsuchenden“ her, diese wurde 1987 in Székesfehérvár / Ungarn aufgestellt. Eine ganze Reihe weiterer Werke von Barta findet ihr im Museum Ludwig. Barta starb 1986 und liegt auf Melaten begraben.
Hier ein Zitat des Künstlers:
“Meine Erfahrung ist es, dass diese [abstrakte Kunst]
auf zweierlei Wegen zustande kommen kann.
Der eine Weg ist der, aus der Außenwelt zu abstrahieren,
bei dem anderen entspringt die Form aus unserem Inneren.
Ich beschreite den letzteren Weg“ (Lajos Barta)
Nun, sicherlich handelt es sich hier nicht um die Riesensensation, aber wenn ihr das nächste Mal am Aachener Weiher unterwegs seid, gönnt euch doch ruhig einmal einen kleinen Schlenker zu diesem Kunstwerk. Und immer daran denken. Schön ist, was gefällt.
Bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 22 Eylül 2020 Salı 23:59
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AlmanyaKölner Dom50°56’30” N 6°57’26” E
Der Nordturm des Kölner Domes

Der Nordturm des Kölner Domes
Steht man auf der Domplatte und betrachtet die Westfassade des Domes, bietet sich natürlich ein Gesamtbild aus deren Portalen und der beiden Türme. Der Südturm ist eigentlich derjenige, der öfter im Gespräch ist aufgrund der Tatsache, dass hier die Turmbesteigung möglich ist und sich hier auch der Eingang zu den Ausgrabungen, die man im Rahmen einer Führung besichtigen kann, befindet. Diese ist nicht zuletzt der Geschichte nicht nur unseres Domes, sondern auch schon dessen "Vorfahren" wegen mehr als interessant und empfehlenswert, das aber nur am Rande und soweit ich in Erfahrung bringen konnte, werden derzeit nur Gruppenführungen angeboten.
Wir wenden uns aber heute mal dem Gegenstück des Südturms zu, dem Nordturm, denn auch er hat einiges zu erzählen.
Wie wir ja wissen, fiel der sich mitten im Bau befindliche Dom im 16. Jahrhundert in einen Dornröschenschlaf. Während der Südturm schon etwas vorangeschritten war und bereits aus zwei Geschossen bestand, auf denen dann jahrhundertelang der mittelalterliche, quietschende Kran stand, die älteren werden sich vielleicht noch erinnern - SPASS! -, brachte es der Nordturm lediglich noch bis zum Stumpf des Ostpfeilers, kurz nach dem Jahre 1500. Dieser war auch vorerst das letzte große Bauteil, während die westlichen Eckpfeiler auch gerade mal eine Höhe von 6 Metern erreicht hatten. Auch der Südwestpfeiler war lediglich begonnen worden.
Dann herrschte Stille...Es ging nicht mehr weiter und der Kölner Dom, bzw. das, was schon von ihm stand, verfiel zur Bauruine.
Ca. 300 Jahre später treffen wir auf einen bekannten Dombaumeister. Ernst Friedrich Zwirner. Dieser stellte 1846 im Zuge des Weiterbaus fest, dass unter dem begonnenen Turm noch Fundamente fehlten, die nun noch errichtet wurden. Ebenso mussten zwei der Pfeiler wieder abgetragen und neu aufgebaut werden, weil es auch hier alte bauliche Mängel gab. Im Zuge dessen erhielt der nordwestliche Eckpfeiler im Jahre 1856 eine Wendeltreppe. Da dies eine wesentlich bessere Lösung war, als die Platzierung der Treppe im Südturm, sie aber vom Baubefund des Mittelalters abwich, geriet Zwirner mit August Reichensperger, seines Zeichens Politiker und auch Förderer des Kölner Domes, aneinander, der sich auch bei der Dachkonstruktion gegen Zwirner versuchte aufzulehnen. Wäre dies gelungen, würde der Dachstuhl heute aus Holz bestehen und nicht aus Metall. Zwirner wusste sich in beiden Fällen durchzusetzen.
Beide Türme wuchsen nun in die Höhe und schlussendlich sagt man heute, dass der Nordturm 7 cm höher ist als sein Pendant. Allerdings scheiden sich hier die Geister.
Kommen wir zum 20. Jahrhundert...denkt man jetzt, der Nordturm wäre "nur" Turm, der irrt. Denn im ersten Geschoss befand sich bis zum Jahr 1930 die Dombibliothek. Heute wird der Raum, soweit mir bekannt ist, als Magazin genutzt. Im Stockwerk darüber befindet sich die Modellkammer mit Gipsabgüssen von Figuren, aber auch beschädigte Figuren.
Wie alle anderen Gebäude wurde auch unser Dom im Krieg nicht wirklich verschont. So wurde der Nordturm am 3. November 1943 durch eine Luftmine schwer getroffen, was zur Folge hatte, dass nun ein riesiges Loch darin klaffte. Hier wurde schnellstens gehandelt, um einen drohenden Einsturz abzuwenden. Es gibt verschiedene Erzählungen, bis hin zu KZ-Häftlingen, die das Loch mit Ziegelsteinen geschlossen hätten, aber festlegen möchte ich mich hier nicht. Ein Mahnmal war diese Ziegelplombe allemal. Von 1995 bis 2005 wurde diese repariert und dann verblendet, sodass der Turm nun wieder aussieht wie früher. Lediglich die hellere Farbe erinnert noch daran, was sich darunter verbirgt.
Seit 1943 existierte im Erdgeschoss des Nordturmes ein Bunker, der unter Dombaumeister Güldenpfennig entstanden war. Dieser sollte sogar die Last des Turmes tragen können, wäre dieser durch Bombentreffer eingestürzt. In diesem Bunker waren viele Kunstgegenstände während des Krieges untergebracht, auch der Altar der Stadtpatrone fand hier einen geschützten Platz. Im Jahre 1986 wurde dieser Bunker abgerissen.
Ihr seht, auch dieser Turm hat eine ganz eigene Geschichte. Wenn ihr das nächste Mal auf der Domplatte steht und dieses Bild bewundert, habt ihr nun vor Augen, was der Nordturm zu erzählen hat.
Bis bald, eure RamonaOkumaya devam et
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- 24 Eylül 2020 Perşembe
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AlmanyaNeustadt/Nord50°57’11” N 6°57’27” E
Spaziergang von Nippes in den Rheinpark

Spaziergang von Nippes in den Rheinpark
(Beitrag enthält Werbung
Wir starten unsere heutige Tour in Nippes, genauer gesagt am oder im (je nach Wunsch) Balthasar im Agnesveedel.
Dieses Veedel liegt zwischen Ebertplatz und Innerer Kanalstraße und hat viel eigenen Charme. Im November 1896 wurde mit dem Bau der Agneskirche begonnen, die Josef Roeckerath nach dem Tod seiner Frau Agnes stiftete. Daher der Name des Veedels.
Nach dem Besuch der Agneskirche gehen wir ein Stück weiter in Richtung Rhein und besuchen das Fort X mit seinem wunderschönen Rosengarten und lassen uns von der Schönheit des Forts und der Rosen betören.
Weiter geht es in Richtung Rheinufer. Unmittelbar vor dem Rheinufer liegt ein wenig versteckt der Skulpturenpark. Ob man jetzt etwas von Kunst versteht oder nicht, durch den kleinen Park schlendern wir auf jeden Fall und schauen uns ein wenig um.
Danach geht es mit der Seilbahn über die Brücke. Die Aussicht ist der Hammer, das verspreche ich euch. Auf der „schäl Sick“ angekommen, schlendern wir in aller Ruhe durch den wunderschönen Rheinpark. Hier solltet ihr häufiger vorbeischauen, denn erstens ist der
Blick auf die andere Rheinseite einfach unglaublich und zweitens kann man bei nur einem Spaziergang gar nicht alles sehen.
Den Abschluss der Tour bildet dann die Kneipe Lommerzheim. Die Kultkneipe schlechthin.
Heute starten wir unsere Tour im Agnesveedel, genauer gesagt im Balthasar. Diese Kneipe, nach der Balthasarstraße benannt, ist eine urkölsche Kneipe und besteht schon seit über 50 Jahren im Kölner Agnesviertel, nah am Ebertplatz und der Agneskirche. Hier wird Tradition und Kultur großgeschrieben. Das Kölsch wird ausschließlich
aus dem Fass auf der Theke gezapft (gezapft wird Gaffel), denn Leitungen gibt es hier nicht.
Bei schönem Wetter kann man auch draußen sitzen. Es gibt rund 20 Sitzgelegenheiten. Das Balthasar ist urgemütlich - und es gibt hier so gut wie keine Touristen. Die Kölschen sind unter sich. Eine Besonderheit möchte ich aber noch erwähnen. Es gibt hier auf der Speisekarte auch noch Gerichte mit Pferdefleisch. Eine alte, fast ausgestorbene Tradition.
Nach dem Besuch des Balthasar wollen wir jetzt aber los. Wir bleiben auf der Neusser Straße, halten uns rechts und laufen direkt auf die Kirche St. Agnes zu und erreichen diese nach ca. 3 Minuten.
Die in der Neustadt gelegene katholische Pfarrkirche gab dem Veedel auch seinen Namen und ist nach dem Dom die zweitgrößte Kirche in Köln.
Im Jahre 1895 stiftete Peter Joseph Roeckerath das Geld zum Bau der Kirche, nachdem seine Frau Agnes 1890 verstorben war. Die Kirche sollte als Grabkirche für seine Frau dienen. Auffallend ist besonders der Turm der Kirche, denn auf diesem Turm befindet sich eine
Aussichtsplattform. Eine für Kirchen typische Kirchturmspitze fehlt. Roeckerath hatte sich eine Hallenkirche mit „Turmanlage ohne Helm“ gewünscht.
Von der Agneskirche biegen wir rechts in den Neusser Wall ein und gehen diesen etwa 500 Meter entlang. Dann sehen wir die Festungsanlage Fort X auf der linken Seite in einem kleinen Park eingebettet. Das einzige Fort des preußischen Festungsringes, das vollständig erhalten ist. Insgesamt wurden 11 Forts auf dem Inneren Gürtel als Verstärkung der Stadtbefestigungsanlage angelegt. Fort X wurde 1825 gebaut. Wir betreten das Fort durch das „Enveloppentor“. Dies steht im Festungsbau für zweite Umwallungslinie. Hier wurde übrigens ein sehr schöner Rosengarten angelegt, der 2013 aufwendig saniert wurde und in dem jetzt über 70 verschiedene Rosenarten zu sehen sind. 2008 ist der gesamte Park rund um das Fort, inklusive Rosengarten, in Hilde-Domin-Park umbenannt worden.
Die Lyrikerin kam 1909 ganz in der Nähe des Parks, in der Riehler Str. 23, zur Welt. Und da eines ihrer bekanntesten Gedichte den Titel „Nur eine Rose als Stütze“ trägt, passt das wunderbar.
Es bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass das „X“ in „Fort X“ für eine römische 10 steht. Die Forts hatten, bzw. haben zwar alle einen Namen, wurden aber später einfach mit römischen Ziffern durchnummeriert.
Nach dem Besuch des Rosengartens gehen wir wieder zurück auf den Neusser Wall und setzen unseren Weg in Richtung Rhein fort.
Nach etwa einem Kilometer überqueren wir die
Riehler Straße und kommen auf der linken Seite zum Eingangstor des Skulpturenparks Köln.
Ein Ort der Ruhe und des Nachdenkens mitten in der hektischen Stadt. Darüber bin ich jedes Mal erstaunt, aber auch hier ist das gelungen. Der Skulpturenpark ist ca. 4 ha groß und bietet Außenskulpturen deutscher und internationaler Künstler. Er ist als „Ort für die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Skulptur“ angelegt. Alle zwei Jahre wechselt
die Ausstellung, so dass man diesen Park immer auf dem „Schirm“ haben sollte. Seit 1997 wird dieser Park mit altem Baumbestand genutzt. Vorher war es eine brachliegende Grünfläche vor dem Kölner Zoo. Der Eintritt ist frei und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Am Ausgang in Richtung Zoobrücke haben wir die Möglichkeit, noch eine Erfrischung zu uns
zu nehmen.
Nun gehen wir über den kleinen Parkplatz direkt unter der Zoobrücke durch und kommen zum nächsten Ziel, der Kölner Seilbahn. Mit dieser überqueren wir nun den Rhein und stehen danach auf der „schäl Sick“ im Rheinpark. Spazieren wir nun durch den Rheinpark am Kennedy Ufer entlang. Dieser offene Uferbereich gibt dem eh schon großen Park ein Gefühl von Weite. Er erstreckt sich von der Hohenzollernbrücke bis zum Mülheimer Hafen.Im Jahre 2007 wurde der Park zum schönsten deutschen Park gewählt. Ein Jahr später sogar zum zweitschönsten Europas.
Eine der großen Attraktionen ist sicherlich der Tanzbrunnen, sowie die Claudius Therme und die Seilbahn. Desweiteren gibt es den Jugendpark und einen Spielplatz. Außerdem eine Bimmelbahn, die durch den Park fährt und vieles mehr.
Wir kommen automatisch zur Hohenzollernbrücke. Wer möchte, kann ein Stück auf ihr spazieren und sich die mittlerweilen berühmten und kultigen Liebesschlösser ansehen.
Danach geht es noch ein kleines Stück die neue Rheinpromenade entlang, bevor wir in die Urbanstraße abbiegen. Wir erreichen die Mindener Straße und nutzen die Fußgängerbrücke zum Überqueren. Nun sind es nur noch ein paar Meter die Siegesstraße entlang und wir
stehen vor dem Kultlokal in Köln schlechthin, dem Lommerzheim. Auch liebevoll „Lommi“ genannt. Hier bleiben wir noch eine Weile und entspannen uns bei einigen leckeren Päffgen
Kölsch, denn hier endet unsere heutige Tour.
Ich wünsche euch viel Spaß, bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 26 Eylül 2020 Cumartesi
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AlmanyaMalakoffturm50°55’55” N 6°57’45” E
Der Schnäuzer

Hügg möoch ich Üch e Kreppche verzälle, dat sich hee am Holzmaat zogedrage hät. Et spillt koot nohm Kreeg. Die Lück wore ärm, lävte en Trümmere un versökte, „durchzekumme“. De Polizei, em Veedel ihter „Schmier“ genannt, hatt miets noch ei Geseech un nit vill Geseechter, wie et hügg esu off es. Nix gäge die Fraue un Kääls, die dä Job hügg maache. Se künne nix doför un eigentlich kenn ich och nur Schotzlück, die dä Berof met Hätz un Siel usübe. Dat Geseech vun der Polizei em Vringsveedel ävver wor vun 1946 bes 1953 der „Schnäuzer“.
Dä Schnäuzer hät och ene Name. Der „Alfred Hasemeier“, ävver de Lück nannte in nor „Schnäuzer“ un alle naslang hürte mer e Raune „Pass op! Der Schnäuzer kütt“. Der Alfred Hasemeier wor der Baas vum Polizeirevier I, dat zo dä Zigg en der Zwirnerstroß em Vringsveedel log. Hä wor dä Kääl, dä Lösunge schaffe moot, wann et Öschel em Veedel gov. Vill vun dä Anekdötcher hät hä uns persönlich em Boch „Paß op, dä Schnäuzer kütt!“, dat et nor noch antiquarisch gitt, hingerlooße. Un evvens die eine, en dä der Pastur vun Zint Maria Lyskirche Brass hatt, verzälle ich Üch hügg:
Wie dä Schnäuzer an enem Morge en sing Waach kütt, grinse in singe Kollege ald aan. „Gangk ens nohm Pastur vun Maria Lyskirche…“. Do aangekumme, es der Pastur am Schänge, wat hä dann vör ene Schotzmann för si Veedel wör, dat hä zoleet, dat de Trottoirschwalve de Karessante tirek an Zint Maria Lyskirche op offe Stroß bedeene däte, fass bes en de Kirch eren, esu dat de Gemeinde sich bei der Fröhmess noch durch dat Gemölsch kämfe mööt. - Un dat wor esu. Dat han ich vum Friedhelm, enem, dä dat noch erläv hät, gehürt. Wann mer uns hügg üvver e Rollbredd beschwere, dat om Vürplaatz vür ener Kirch rollt ov dat einer Pipi an de Wand mäht, han die Lück en däm Veedel öm der Holzmaat eröm, dä jo tirek am Industriegebiet vum Rheinauhafe litt (dä es jo eesch zick kootem esu schick) ganz andere Brasel gehatt.
„Ich kömmere mich dodröm“, saht do der Schnäuzer un der Pastur meint, dat hä dat nit schaff, bei däm nixnötzige, umverschammte Hurepack. Ävver der Schnäuzer hatt ald en Idee. Wie hä vür de Pooz tridd, läuf im ald der „Enteschnäbbel“ üvver der Wäg. Der „Enteschnäbbel“ es ein vun de Dame, die en dä Gägend am Aanschaffe sin. Der Schnäuzer säht för it „Hür ens god zo, Mädche, jetz giss do alle Wiever Bescheid, dat ich üch all öm 17.00 Uhr em „Alter Tauzieher“ sinn will. Un sollt och nor ein fähle, sollt dat sich besser hee nit mir blecke looße.“
Dä „Enteschnäbbel“ es zoverlässig, wie der Hasemeier bemerk. Hä rechent, dat esu 40 Weechter sich em „Alter Tauzieher“ enfinge. Et sin ävver genau 82. - Der „Alter Tauzieher“ wor üvvrigens en däm rude Huus links em Beld, en däm hügg „Chiara Kochlust“ et Koche leht. Dat kann mer nit mih einfach nohlese, dat muss mer wesse. Och dat hat mir der Friedhelm verrode. Deswäge moot ich dat Fotto maache, op däm dat Kunswerk „Der Tauzieher“, dat rude Huus un Zint Maria-Lyskirche drop sin.
Wie dä Schnäuzer dat zofridde fassstellt, klemmp hä op ene Stohl un häld dä Klunte ene Red, die die esu noch nie gehürt han. Wat die en däm Veedel för en Sauerei maache un dat, wann sei die Kirch nit ihre, dat ganze Veedel zom Sperrgebiet weed. – Alle sin se verschreck un et es ganz leis... Op eins fängk dä „Enteschnäbbel“ sich en Klatsch „Do aal Sau, dat es doch alles wäge dir, do schaffs doch luuter bei Lyskirche aan…“ Un dann han se de nächste zwesche, die luuter bei Lyskirche aanschaffe. Der Schnäuzer muss engriefe un de Weechter verspreche im, dat dat nit mih vürkütt.
Am Ovend läht sich dä Schnäuzer op de Lauer un süht, wie e paar Trottoirschwalve en dä Stroß erömstonn, ävver de Kääls nit aanspreche. Op eins kütt et „Pääle-Anna“ met enem Matros de Stroß erav, dä ald stäänevoll es. Wie die zwei bei Maria-Lyskriche öm de Eck gonn, laufe die andere hingerdren, trecke Knöppele usem Gebösch an der Kirch un verkamesöle et Pääle-Anna un dä Matros….
E paar Dag späder lovv dä Pastur dä Schnäuzer, dat hä dat nie gedaach hätt, dat de Polizei et schaff, dat de Gemeinde Rauh hät. Se mööte jo hee jetz jedes Loch üvverwaache, domet et esu bliev. Dä Schnäuzer säht dodrop „Jede Naach es de ganze Waach ungerwägs, Herr Pastur. För Üch es uns kein Möh zo groß.“ un muss selvs avhaue, domet hä nit laut losslaach.
Ich mag dat Kreppche gään. Leht es uns nit, dat et för uns all besser es, wann mer uns an Rägele halde un daför sorge, dat se dat all dun? Grad en uns Zigg? Ich meine, ov Rägele Senn han, muss mer diskuteere dürfe un och för Änderunge demonstreere. Ävver dat mer se enhalde, dodrop sollte mer all aachte. – Mer sollte nor och nit tirek ene Knöppel em nöchste Gebösch platzeere.
Kann sich einer an der Alfred „dä Schnäuzer“ Hasemeier entsenne?
Mechel
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Heute möchte ich Euch eine Geschichte erzählen, die sich hier am Holzmarkt zugetragen hat. Sie spielt kurz nach dem Krieg. Die Leute waren arm, lebten in Trümmern und versuchten, „durchzukommen“. Die Polizei, im Veedel eher „Schmier“ genannt, hatte meist noch ein Gesicht und nicht viele Gesichter, wie es heute oft so ist. Nichts gegen die Frauen und Herren, die diesen Job heute machen. Sie können nichts dafür und eigentlich kenne ich auch nur Polizisten, die den Beruf mit Herz und Seele ausüben. Das Gesicht der Polizei im Severinsviertel aber war von 1946 bis 1953 der „Schnäuzer“.
Der Schnäuzer hat auch einen Namen. „Alfred Hasemeier“, aber die Menschen nannten ihn nur „Schnäuzer“ und oft hörte man ein Raunen „Pass op! Der Schnäuzer kütt“. Alfred Hasemeier war der Chef des Polizeireviers I, welches zu dieser Zeit in der Zwirnerstraße lag. Er war der Mann, der Lösungen schaffen musste, wenn es Ärger in Viertel gab. Viele der Anekdötchen hat er uns persönlich im Buch „Paß op, dä Schnäuzer kütt!“, das es nur noch antiquarisch gibt, hinterlassen. Und eben diese eine, in der der Pfarrer von Sankt Maria Lyskirchen Probleme hat, erzähle ich Euch heute:
Als der Schnäuzer eines Morgens in seine Wache kommt, grinsen ihn seine Kollegen schon an. „Geh mal zum Pfarrer von Maria Lyskirchen…“. Dort angekommen, schimpft der Pfarrer, was er denn für ein Schutzmann für sein Viertel wäre, dass er zuließe, dass die Huren die Freier direkt an Sankt Maria Lyskirchen auf offener Straße bedienen, quasi bis in die Kirche hinein, so dass die Gemeinde sich zur Frühmesse noch durch das Gemenge kämpfen muss. – Und das war so. Das habe ich von Friedhelm, einem Zeitzeugen, gehört. Wenn wir uns heute über ein Skateboard beschweren, das auf dem Vorplatz einer Kirche rollt oder dass jemand an die Außenwand uriniert, haben die Menschen in dem Viertel um den Holzmarkt herum, der ja direkt am Industriegebiet des Rheinaushafens liegt (der ja erst seit kurzem so „chique“ ist) ganz andere Probleme gehabt.
„Ich kümmere mich darum“, sagt der Schnäuzer und der Pfarrer meint, dass er das nicht schaffe, bei diesem nichtsnutzigen, unverschämten Hurenpack. Aber der Schnäuzer hat schon eine Idee. Als er vor die Türe tritt, läuft ihm schon der Entenschnabel über den Weg. „Entenschnabel“ ist eine der Damen, die in der Gegend anschaffen. Der Schnäuzer spricht sie an: „Hör gut zu, Mädchen, jetzt gibst du allen Bescheid, dass ich euch alle um 17.00 Uhr im „Alter Tauzieher“ sehen will. Und sollte auch nur eine fehlen, sollte diese sich hier besser nicht mehr blicken lassen.“
„Entenschnabel“ funktioniert zuverlässig, wie Hasemeier bemerkt. Er rechnet damit, dass so 40 Frauen sich im „Alter Tauzieher“ einfinden. Es sind aber genau 82. - Der „Alter Tauzieher“ war übrigens in dem roten Haus links im Bild, in dem heute „Chiara Kochlust“ das Kochen lehrt. Das kann man nicht mehr einfach nachlesen, das muss man wissen. Auch das hat mir Friedhelm verraten. Deswegen musste ich das Foto machen, auf dem das Kunstwerk „Der Tauzieher“, das rote Haus und Sankt Maria-Lyskirchen drauf sind.
Als der Schnäuzer das zufrieden feststellt, steigt er auf einen Stuhl und hält den Freudenmädchen eine Rede, die sie so noch nicht gehört haben. Was sie in diesem Viertel für eine Sauerei machen und dass, wenn sie diese Kirche nicht achten, das ganze Viertel zum Sperrgebiert wird. – Alle sind erschrocken und es ist ganz leise… Auf einmal fängt „Entenschnabel“ sich eine Ohrfeige „Du alte Sau, das ist doch alles wegen dir, du schaffst doch bei Lyskirchen an…“ Und danach haben sie die nächsten zwischen, die immer bei Sankt Maria-Lyskirchen anschaffen. Schnäuzer muss eingreifen und die Frauen versprechen ihm, dass das nicht mehr vorkommt.
Am Abend legt Schnäuzer sich auf die Lauer und sieht, wie ein paar Huren in dieser Straße stehen, aber die Männer nicht ansprechen. Auf einmal kommt „Perlen-Anna“ mit einem Matrosen die Straße herab, der bereits vollkommen betrunken ist. Als die beiden bei Maria-Lyskirchen um die Ecke gehen, laufen die anderen hinterher, ziehen Knüppel aus dem Gebüsch an der Kirche und verhauen „Perlen-Anna“ und den Matrosen…
Ein paar Tage danach lobt der Pastor den Schnäuzer, dass er das nie gedacht hätte, dass die Polizei es schafft, dass die Gemeinde Ruhe hat. Sie müssten ja hier jetzt jedes Loch überwachen, damit es so bleibt. Der Schnäuzer sagt darauf „Jede Nacht ist die ganze Wache unterwegs, Herr Pfarrer. Für Sie ist uns keine Mühe zu groß“ und muss selbst abhauen, damit er nicht laut loslacht.
Ich mag diese Geschichte. Lehrt sie uns nicht, dass für uns alles besser ist, wenn wir uns an Regeln halten und dafür sorgen, dass alle das tun? Gerade zu dieser Zeit? Ich meine, ob Regeln sinnvoll sind, muss man diskutieren dürfen und auch für Änderungen demonstrieren. Aber, dass wir sie einhalten, darauf sollten wir alle achten. – Wir sollten nur auch nicht direkt einen Knüppel im nächsten Gebüsch platzieren.
Kann sich noch jemand an Alfred „der Schnäuzer“ Hasemeier erinnern?
MichaelOkumaya devam et
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- 27 Eylül 2020 Pazar
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AlmanyaEichof51°1’44” N 7°15’54” E
Trailerpark Kürten

Trailerpark Kürten
Heute sehen wir einmal über den "Tellerrand" hinaus. Mit Blickrichtung ins Bergische Land, genauer gesagt nach Kürten Eichhof. Dort wo es "Am Wiesenplatz" seit kurzem einen neuen Ort zum entspannen und sich finden gibt.
Was hat das nun mit Köln zu tun?
Ursprünglich wenig, doch Kölschgänger-Erschaffer, Ronald Füllbrandt, meinte zu mir: "Berichte ruhig mal über diesen Ort, denn immerhin hast du als Kölner Künstlerin doch etwas damit zu tun!"
Okay, das mache ich natürlich gerne und erzähle euch nun etwas über den Trailerpark und die Ausstellung "Kinderaugen", die es dort zur Zeit als Installation zu sehen gibt.
Erstmal gibt es zu sagen, der Erbauer der Wohneinheiten, den Trailern, der Jurte usw... ist Michael Flossbach, ein echter Bergischer Jung, der sich vor seinem 50. Lebensjahr noch ein paar eigene Kindheitsträume erfüllt. So hatte er die geniale Idee, aus einem alten Toilettenwagen einen Löwenzahn- Wagen zu erschaffen. Das ist ihm hervorragend gelungen. Seht selbst! (Foto). Die Idee fand großen Anklang und so wurden kleinere Details gerne gestiftet. Die Köln- Merheimer Familie Heyduck, stiftete den Teppich, der am Wagen angebracht wurde.
Ein weiteres Highlight ist ein Indianerzelt mit genialer Akustik im Innenraum. Da kommt Freude auf bei zukünftigen Trommelseminaren.
Auch die Jurte, die der erfahrene Jurtenbauer Florian Rosenbaum, gemeinsam mit Michael Flossbach errichtet hat, erfreut sich großer Beliebtheit.
Beliebtheit zum übernachten oder einfach einen Tag darin die Seele baumeln zu lassen.
Seminare, Workshops, Kreativtage uvm. runden das Erlebnis Trailerpark Kürten ab.
Doch es wird bereits weiter geplant, nach dem Löwenzahn-Wagen soll die Villa Kunterbunt ebenfalls dort entstehen.
Doch nun zu der Ausstellung "Kinderaugen", die den Auftakt zur Eröffnung des Parks im August bildete. Die Artler Bergisch Gladbach ist eine seit 10 Jahren bestehende Künstlervereinigung, deren Kuratorin Carolina Alonso, Künstler und Künstlerinnen verschiedener Genres, aus verschiedenen Städten NRWs um sich geschart hat. So zb. mich, Elisabeth van Langen, aus Köln.
Mit 3 Bildern bereichere ich die Ausstellung, mit meinem Söhnchen Kiano.
Edith Bartha, Daniela Mittweg, Rudolf Holzenthal (ebenfalls Künstler aus Köln), Margit Schneider, Carolina Alonso und Ingo Platte sind ebenfalls mit von der Partie und zeigen auf Aludibond ein Replica ihres Werkes.
Wer die Ausstellung besuchen möchte, der ist herzlich willkommen im Trailerpark Kürten. Vielleicht inspiriert euch auch der Gedanke, einmal eine Nacht im Löwenzahnwagen zu schlafen, im Schäferwagen, der Jurte, dem Tipi oder einem Boot?
Demnächst kommt noch, wie bereits erwähnt, die Villa Kunterbunt hinzu. Auch eine Fasssauna wird die Gäste erwarten. Dies und vieles mehr, denn das Terrain hat noch einiges andere zu bieten. So findet man dort auch Excalibur in einem Stein wieder. Magisches, mystisches und nicht alltägliches, nur wenige Kilometer von Köln entfernt.
Schaut doch mal vorbei und sucht euren eigenen Kindheitstraum in Eichhof.
Danke Ronald!
Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.Okumaya devam et
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- 28 Eylül 2020 Pazartesi
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AlmanyaKöln50°55’44” N 6°56’30” E
STEEL WATERCOLOR TRIANGLE RING

Kunst im öffentlichen Raum
STEEL WATERCOLOR TRIANGLE RING
Heute geht es nochmal zum Barbarossaplatz. Vor einiger Zeit habe ich ja bereits das Kunstwerk „Attila“ erklärt. Das heutige Werk ist sogar noch ein wenig höher. Trotzdem habe ich es jahrelang überhaupt nicht wahrgenommen.
Der Künstler Fletcher Benton aus den USA hat diese kinetische Skulptur 1993 hergestellt. Es handelt sich um eine 21 Meter hohe Stahlkonstruktion mit einem großen Dreieck im oberen Bereich. Dieses interagiert mit anderen geometrischen Formen wie einem Kreis, der im
Gegensatz zu dem schwer aussehenden Dreieck geradezu federleicht wirkt, sowie einer Treppe aus Quadern, einer dynamischen Diagonale. So wird es auf der Seite „Welt-der-Form“ erklärt. Die verstehen scheinbar mehr von Kunst, ich wäre hier mit meinem Latein durch gewesen.
Das Dreieck als Ruhepol hält alles zusammen, so wird berichtet.
Eigentümer dieses Kunstwerkes ist das Museum Ludwig, gestiftet wurde es von der Gesellschaft „Modernes Köln“. Vielen Dank auch.
Jetzt komme ich wieder ins Spiel. Das Teil ist in rot „gestrichen“, das sehe sogar ich. Im Jahre 2014 wurde das zumindest im unteren Teil schwer verhunzte Kunstwerk ordentlich restauriert, die Sparkasse Köln hat sich mit 10.000 Euro beteiligt.
Nun, dieser in etwa 20 Meter Höhe stattfindende Balanceakt wird nicht jedermanns Sache sein. Verglichen mit dem „Attila“ auf der anderen Seite finde ich ihn ok, aber so wahnsinnig viel sagt mir das Teil jetzt nicht. Außer vielleicht, das es an diesem total unübersichtlichen
Platz eh egal ist, was man da hinstellt. Aber ich sage ja schon seit längerem, wir hier in Köln können keine Plätze gestalten.
Bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 29 Eylül 2020 Salı
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AlmanyaKöln St. Johann Baptist50°55’43” N 6°57’32” E
Der Höllenhund

Der Höllenhund
Es war einmal...so beginnen Märchen in der Regel. Mit dem Begriff "märchenhaft" hat die folgende Geschichte allerdings nur sehr wenig zu tun...
Es war spät geworden an diesem Abend. Der Kaufmann Dietrich hatte Besuch von seinem Freund Rupert, ebenfalls Kaufmann, bekommen. Rupert hatte dieser Tage geschäftlich in Köln zu tun und nutzte nun die Gelegenheit, einen schönen Abend bei Dietrich und dessen Frau mit gutem Essen und viel Wein zu verbringen. Die Zeit verging wie im Flug und Rupert beschloss, dass es an der Zeit war, zu seiner Unterkunft, wo er während der Zeit seines Aufenthaltes in der Stadt wohnte, zurückzukehren.
Dietrich aber reagierte etwas seltsam auf die bevorstehende Verabschiedung des Freundes. Rupert sprach ihn darauf an und bat ihn um eine Erklärung. Dietrich druckste etwas herum, fragte seinen Freund dann aber, ob er wirklich zu dieser späten Stunde noch in die Nacht hinaus wolle, er könne auch gerne in seinem Haus übernachten. Sogar ein eigens für ihn bereitetes Bett stünde bereit. Rupert lachte, bedankte sich, sagte aber, dass er doch keine Angst vor dem Dunkeln hätte. Selbst Dietrichs Einwand, dass er doch aber am Elendsfriedhof vorbei müsste, stimmte Rupert nicht um. Er verließ das Haus mit den Worten: "was soll mir denn schon passieren, es ist noch nicht einmal Mitternacht. Es werden mir schon keine Geister begegnen".
Dietrich rief ihn noch einmal zurück und erzählte ihm von zwei Menschen, die einst auch so furchtlos in der Andreasnacht, und die wäre genau in dieser Nacht wieder, am Elendsfriedhof vorbeigegangen waren, und einem Wesen, dass beide als Höllenhund beschrieben hatten, begegnet waren. Die Begegnung wäre so grauenvoll gewesen, das eine Frau, noch jung an Jahren, ergrautes Haar bekam und ein Mann, ein Bettler, seither mit einem verkrüppelten Körper durchs Leben ging. Seither wagte sich kein einziger Mensch in der Andreasnacht auch nur in die Nähe des Elendsfriedhofes.
Rupert hielt die Ausführungen Dietrichs allenfalls für eine gelungene Gruselgeschichte, verabschiedete sich abermals und zog von dannen...
Er genoss seinen nächtlichen Spaziergang bei milder Luft und Vollmond sehr, als er sich eben genanntem Friedhof näherte. Plötzlich drangen seltsame Geräusche zu ihm, ein Rascheln und Knurren und als ihm gerade wieder die Worte Dietrichs ins Gedächtnis kamen, starrten ihn zwei riesige rotglühende Augen böse an. Rupert drehte sich um und rannte um sein Leben. Der Höllenhund war nah hinter ihm, er fühlte dessen Atem im Genick. Im letzten Moment erreichte er das Haus seines Freundes wieder, schlug mit beiden Fäusten gegen die Tür, um Einlass bittend. Als Dietrich die Tür öffnete, stolperte Rupert leichenblass ins Haus. Verlassen hat er es in dieser Nacht nicht mehr...
Ihr habt eben in der Legende vom Elendsfriedhof gelesen. Dieser Elendsfriedhof befand sich seit dem 14. Jahrhundert dort, wo sich heute die Kirche St. Gregorius im Elend (oder auch am Elend) befindet, in der Kölner Altstadt-Süd.
Warum Elendsfriedhof? An diesem Ort wurden überwiegend, oder nur, Pilger, Arme (Elende) und Menschen ohne Heimat bestattet.
Dann kam eine Familie nach Köln, die ebenfalls einen Leidensweg gegangen war. Es war die Familie von Groote, die um das Jahr 1580 aus den Niederlanden geflohen war, wo sie aufgrund ihres katholischen Glaubens verfolgt worden war. Da die von Grootes das Schicksal, sprich das Elend, ob ihrer eigenen Geschichte mit den dort Bestatteten vergleichen konnten, eigentlich sogar teilten, denn auch sie waren nun Heimatlose, kümmerten sie sich fortan um das Gelände des Friedhofs, auf dem sich zu dieser Zeit bereits eine kleine Kapelle, die Michaelskapelle befand.
Im Jahre 1677/78 rief Jacob von Groote d. J. eine Familienstiftung ins Leben, um in der Kapelle, die er später vergrößerte und dem heiligen Papst Gregor I. weihen ließ, einen Gottesdienst abhalten zu können.
Fast hundert Jahre später stifteten die Brüder Everhard Anton und Franz Jacob Gabriel von Groote die Kirche, die wir heute kennen. Diese wurde ab 1765 erbaut und im Jahre 1771 geweiht. Auch diese Kirche, die sich übrigens auch heute noch im Familienbesitz der von Grootes befindet, wurde im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, lediglich die Außenmauern blieben stehen. Seither fanden viele Wiederaufbauarbeiten und Renovierungsarbeiten, innen wie außen, statt, diese hier alle zu nennen, würde schlicht zu viel werden.
Ein besonderes Merkmal allerdings findet sich außen am Kirchenbau. Der Tod in Form eines Skeletts, das aus einem Sarg steigt. Ich gebe zu, nachts möchte ich mich hier dann doch nur sehr ungern allein aufhalten. Ihr? Und hatte ich eigentlich erwähnt, dass hier auch Ehrlose und Hingerichtete bestattet wurden?
Denkt daran und achtet auf seltsame Geräusche, wenn ihr des Nachts, besonders in dieser einen, einen Spaziergang entlang des Elendfriedhofs planen solltet...
Bis bald, eure Ramona
Zu diesem Beitrag hat mich Yvonne Plum's Geschichte "Das Ungeheuer auf dem Elendsfriedhof" aus dem Buch "Teufelswerk und Geisterspuk" inspiriert. Wenn sie euch gefällt, lasst gerne ein Like da, auch über ein Teilen würde ich mich sehr freuen. Mehr von uns Kölschgängern, auch gruseliges, findet ihr auf unserer Homepage www.koelschgaenger.netOkumaya devam et
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- 1 Ekim 2020 Perşembe 23:59
- ⛅ 10 °C
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AlmanyaNeustadt/Nord50°56’45” N 6°57’14” E
Spaziergang von St. Ursula zu St. Gereon

Spaziergang von St. Ursula zu St. Gereon
(Beitrag enthält Werbung)
Dies ist eine Tour abseits des Mainstreams. Denn obwohl zentral gelegen, treffen wir im Gereonsviertel kaum auf Touristen. Wir schauen uns heute die St. Ursula Kirche an. Besonders die goldene Kammer ist lohnenswert. Des Weiteren erfahren wir, was es mit der Ursulasage auf sich hat. Wie üblich kehren wir zwischendurch auch in einige Lokalitäten ein. Da drängt sich das Brauhaus zur Schreckenskammer geradezu auf. Zum einen wegen der unmittelbaren Nähe zu St. Ursula, zum anderen und hauptsächlich aber, weil es dort sehr leckeres Schreckenskammer-Kölsch gibt.
Danach wenden wir uns der Kölner Stadtgeschichte zu und schauen uns ein gutes Stück mittelalterliche Stadtmauer an. Um im steten Wechsel zwischen Erfrischung und Kölner Geschichte zu bleiben, statten wir
nun dem Gasthaus „Em Hähnche“ einen Besuch ab. Von hier aus spazieren wir ins nahegelegene St.Gereon.Von dort ist es auch nicht weit zum Römerturm. Nun bewegen wir uns in Richtung Hauptbahnhof, aber nicht, ohne uns das schöne Brauhaus „Gaffel am Dom“ näher anzusehen und evtl. ein Glas Gaffel zu genießen. Aber lasst uns losgehen.
Wir starten am Hauptbahnhof und halten uns rechts bis es in die Marzellenstraße abgeht. Dieser folgen wir bis zum Ursulaplatz, in dessen Mitte sich die Kirche St. Ursula befindet. Errichtet wurde diese etwa 1135 auf einem römischen Gräberfeld. Wenn wir einmal an ihr hochschauen, sehen wir bereits die erste Besonderheit. Diesen Kirchturm ziert nicht wie üblich ein Hahn oder ein Wetterfähnchen, sondern eine Krone.
Ursula war nämlich eine Königstochter, die aber keinen allzu großen Drang spürte, den für sie ausgesuchten Sohn des englischen Königs zu ehelichen. Eine göttliche Eingebung half ihr, das zu verhindern, indem sie vom Königssohn verlangte, sich taufen zu lassen und ihr eine dreijährige Frist bis zur Hochzeit zu gewähren, damit sie auf Pilgerreise gehen konnte. Gesagt, getan. So machte sie sich mit 10 weiteren Jungfrauen auf die Reise gen Rom. Zu jeder der Jungfrauen sollten sich 1000 weitere jungfräuliche Damen gesellen. Auf der Durchreise in Köln erschien ihr dann ein Engel, der ihr auftrug, auf der Rückreise erneut
nach Köln zu kommen, da es ihre Bestimmung sei, den Märtyrertod zu erleiden. Auf dem Rückweg wurden die Jungfrauen vor den Toren Kölns von Attila und seinen Hunnen niedergemetzelt. Nur Ursula wurde verschont, da Attila sie ehelichen wollte. Als Ursula dies ablehnte, wurde auch sie getötet und die Prophezeiung damit erfüllt. So kam Köln an diese riesige Menge an Reliquien.
Bis 1802 war St. Ursula ein Kloster, wurde aber dann aufgehoben und ist seit 1804 Pfarrkirche. Übrigens wurden 1802 alle Klöster in Köln im Rahmen der Säkularisierung (Verweltlichung) aufgehoben und meist einer Gemeinde zugeteilt. Unbedingt anschauen müssen wir uns die Goldene Kammer. Diese begehbare Reliquienkammer ist bis zur Decke
mit Gebeinen und Knöchelchen gefüllt, dazu noch jede Menge Reliquienbüsten. Sie wurde 2005 eröffnet. Unbedingt anschauen.
Nachdem wir St. Ursula verlassen haben, bietet sich ein leckeres Kölsch in der Schreckenskammer an. Direkt neben St. Ursula befindet sich das Brauhaus zur Schreckenskammer. Erstmals 1442 urkundlich erwähnt. Hier gibt es ein eigenes Kölsch, das im Lohnbrauverfahren gebraut wird. Dieses Kölsch wird nach hauseigenem Rezept gebraut und ohne Kohlensäure abgefüllt. Bei schönem Wetter könnt ihr auch im hübschen Biergarten sitzen. Achtung, separater Eingang.
Aber wie kommt man zu so einem Namen? Nun, das ursprüngliche Brauhaus stand in der Johannisstraße und genau gegenüber befand sich eine Eisenbahner-Lehranstalt. Die Lehranstalt hatte aber nicht genug Räumlichkeiten und deshalb wurden die Prüfungen in den
Räumen des Brauhauses abgehalten. Irgendwann kam einmal ein Prüfer und suchte diese Räumlichkeiten mit dem Satz, “Na, wo ist denn nun die Schreckenskammer“. Eine andere Erklärung ist, dass die Verurteilten auf dem Weg in die Weckschnapp ( ihr erinnert euch sicher) im Brauhaus ihre Henkersmahlzeit bekamen. Das Kölsch schmeckt jedenfalls hervorragend. Nicht wundern, wenn der Boden sehr sandig ist. Dieser alte Dielenboden wird meist mit Sand gereinigt. Früher wurde Sägemehl benutzt. Heute ist das aber aus Brandschutzgründen verboten.
Nach einer kleinen Stärkung wollen wir nun weitergehen und uns die Reste der mittelalterlichenStadtmauer und die Gereonsmühle anschauen.
Aus der Schreckenskammer kommend gehen wir die kleine Straße entlang und stoßen nach wenigen Metern auf die Eintrachtstraße. Hier biegen wir links ab und kurz darauf gehen wir rechts in die Cordulastraße. Der Name kommt von der Heiligen Cordula, einer Weg- und Leidensgefährtin der Heiligen Ursula. Jetzt erreichen wir den etwa 2,5 Hektar großen Klingelpützpark. Hier stand bis 1969 die Justizvollzugsanstalt. In den 30er Jahren war das Gefängnis gleichzeitig auch die zentrale Hinrichtungsstätte der Nazis im 2. Weltkrieg. Über
1000 Menschen wurden hier hingerichtet.
Wir durchqueren den Klingelpütz Park und halten uns links. So kommen wir auf den Gereonswall. Hier steht der Gereonsmühlenturm und ein
gut erhaltenes Stück der Stadtmauer. Der Gereonsmühlenturm ist Bestandteil des 113 Meter langen Restes der mittelalterlichen Stadtmauer und liegt zwischen Gereonswall und Hansaring. Die Mühlen waren extrem wichtig für die Stadt, da sie im Falle einer Belagerung die Versorgung mit Getreidemehl garantierten. Der Gereonsturm wurde 1446 erstmals urkundlich erwähnt. Er gehörte zu den 12 Toren und 52 Türmen, die ab 1180 die Stadt mit der Stadtmauer umgaben.
Der Turm wird seit den 50er Jahren durch die Einrichtung der Katholischen Studierenden Jugend genutzt und deshalb auch gerne „KSJ – Tower“ genannt. Südwestlich der Gereonsmühle gibt es noch ein kleines Stück der Stadtmauer. Hier wurde ein Wohnhaus fast
komplett in die Mauer gebaut. Der Halbturm ist Teil des Wohnraumes. Erst 1980 hat man die Mühle und den Rest der Stadtmauer endgültig restauriert, was mich ein wenig an die Dauer des Dombaus erinnert. Scheint in Köln alles ein wenig zu dauern.
Nicht weit von hier ist der Hansaring. Dieser hat seinen Namen nicht, wie viele glauben, vom Hansa-Hochhaus, lange Zeit das höchste Hochhaus Europas, sondern er erinnert daran, dass Köln lange Zeit den Vorsitz der deutschen Hanse in diesem mittelalterlichen Städtebund inne hatte. Hier in der Ecke befindet sich auch die Straße am Kümpchenshof.
Und genau auf diesem Kümpchenshof soll das Drama um Jan und Jriet seinen Anfang genommen haben. Aber das nur am Rande. Gereon kommt hier im Veedel in sechs Straßennamen vor, was die Präsenz von St. Gereon für dieses Veedel erklärt.
Entlang der Stadtmauer gehen wir weiter, bis wir links in die Probsteigasse einbiegen. Nach 200 Metern geht es rechts auf die Christophstraße, auf der sich die Kneipe „Em Hähnche“ befindet. Ein sehr hübsches kleines Gasthaus. Gezapft wird Gilden Kölsch. Es besteht auch die Möglichkeit, draußen zu sitzen.
Nach einer Stärkung gehen wir wenige Meter zurück und biegen dann Richtung Gereonskloster ab und 100 Meter weiter wieder links auf den Gereonshof. Nun schauen wir uns St. Gereon in Ruhe an. Die Kirche St. Gereon gehört zu den zwölf großen romanischen Kirchen in Köln. Zum Bau dieser Kirche gibt es natürlich auch wieder einige Legenden.
Angeblich war Gereon der Anführer einer Thebäischen Legion, der den Auftrag hatte, die Christen zu verfolgen. Da er sich weigerte, diesen Auftrag auszuführen und in Köln seine Waffe dem Kaiser zu Füßen legte, wurden er selbst und seine 318 Männer geköpft. Eine andere Legende sagt, dass an dieser Stelle der Brunnen gestanden haben soll, in den die
Körper der Märtyrer geworfen wurden. Tatsächlich konnte aber nie ein Brunnen nachgewiesen werden. Auch die Geschichte, dass die hl. Helena den Bau der Kirche auf Gereons Grabstätte veranlasste, ist allein zeitlich gesehen schon eher unwahrscheinlich.
Erwiesen ist allerdings, dass die Geschichte St. Gereons bereits zu Zeiten des römischen Reiches seinen Anfang nahm.
Einer anderen Legende zufolge, ließ der Erzbischof Anno II. die Kirche erweitern, nachdem ihm die Gefährten Gereons im Traum erschienen waren. In diesem Traum sollen sie dem armen Mann Prügel angedroht haben, wenn er nicht dafür sorge, dass ihre Gebeine in einer für Helden angemessenen Umgebung begraben lägen.
Übrigens ist Gereon auch der Schutzpatron der Soldaten und, man höre und staune, auch der gegen Kopfschmerzen. Diese Ehre hat er allerdings nicht seiner späteren Kopflosigkeit zu verdanken, sondern der Legende, dass ein Bischof von seinen Kopfschmerzen befreit wurde, nachdem er den Staub aus dem Brunnen von St. Gereon eingeatmet hat.
Wenn wir St. Gereon von außen betrachten, stellen wir fest, dass um die Kirche herum viel Grün ist und dass man schon fast das Gefühl bekommt in einem Park zu sein. Direkt daneben im “Gereonsdriesch” finden wir dann tatsächlich noch einen kleinen Park. Mitten drin steht die 1858 gestaltete Mariensäule. Diese stand früher mitten auf der Gereonstraße.
In diesem Park stehen drei Linden, die der bekannte Künstler aus der verbotenen Stadt, Joseph Beuys, 1985 mit Basaltsteinen hier aufstellte. Dazwischen liegt die bekannte Kopfskulptur des Märtyrers Gereon auf dem Boden. Hergestellt wurde diese 2005 von Iskender Yediler.
Jetzt gehen wir weiter, bis wir rechts in die Steinfelder Gasse einbiegen können. Nach 150 Metern geht es links ab auf die Friesenstraße und direkt danach wieder links auf die Zeughausstraße. Der Straße folgend treffen wir auf den Römerturm.
Dieser Römerturm war ein Eckturm der Kölner Stadtmauer aus dem 2. und 3. Jahrhundert, die insgesamt neunzehn Türme hatte. Der Durchmesser von 9,20 Metern und eine Mauerstärke von 2,50 Metern sind schon stattliche Maße. Sehr hübsch ist die ornamentale Ausschmückung mit Hilfe unterschiedlicher Gesteine. Wenige Meter entfernt an der St. Apernstraße steht die Ruine eines weiteren Turms inmitten einer kleinen Grünanlage. Eine kleine Oase mitten in der City.
Wir folgen nun dem Straßenverlauf wieder Richtung Hauptbahnhof. Hier liegt das Brauhaus Gaffel am Dom im traditionsreichen Deichmannhaus. Dieses hat übrigens nichts mit der Schuhfirma zu tun, sondern Deichmann war Besitzer einer eigenen Bank und 1870 Mitbegründer der Deutschen Bank. Außer gut essen und trinken, besteht
hier auch die Möglichkeit, das "Zappes-Diplom" abzulegen und zu einem perfekten Kölsch- Zapfer zu werden. Eine kurzweilige und launige Geschichte.
Viel Spaß auf diesem Rundgang wünscht euch RonaldOkumaya devam et
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- 3 Ekim 2020 Cumartesi
- 🌧 13 °C
- Yükseklik: 40 m
AlmanyaNippes50°58’24” N 6°57’34” E
Künstlergemeinschaft Niehler Straße 291

Mer kann sich jo ens verdun.
„Kuns“ finge ich miets jet diffisill – dat heiß aadig usgedröck: „Se kann mer gestolle blieve“. Un do krige usgerechent ich der „Opdrag“ ens bei der „Künstlergemeinschaft Niehler Straße 291“ vörbei ze luure, weil söns keiner kann un mer ävver wesse welle, wat do esu loss es. - Dankeschön.
Jetz muss ich, wann ich zoröckblecke, sage, dat mer dat esu god gefalle hät, dat ich Üch dovun dis Woch verzälle mööch.
Der ein ov andere hät bestemmp ald vun der Aktion „Offene Ateliers Köln 2020“ gehürt. Wann mer do metmaache well, hät mer ganz schön jet zo dun. Die ganze Organisation un dä Opwand, die dobei gehüre, meine ich. Grad mem Corona, dat hüggzedags geföhlt an jeder Eck lauert - genau wie et Ordnungsamp, esu dat mer op der Punk luuter parat sin muss. Liste, Avstand, Maske un Hängcher wäsche un wat weiß ich nit all noch, sin grad Alldag. Wie will mer dat allein schaffe? För su jet bruch mer Fründe.
Alsu han sich et Ulrike Jäger, et Gisela Kottke, der Karl-Heinz Müller, et Ulrike Radermacher un der Bernd Zech mem Wolfgang Schieffer zesammegedon. Wat heiß zosammegedon? Et Heim un der Hingerhoff vum Wolfgang Schieffer, dä de mieste als „Waldmöler“ kenne, han se gekapert, im et Jöckemobil us der Garage gefahre un och der Ress usgeräump, öm uns ehr Belder zo präsenteere.
Ich han natürlich erwaadt, dat do Beldcher stonn, die mer schön finge kann ov och nit. Wie dat off esu es. Ävver ich kumme do eren un wääde vun Färve aangestrohlt, die mer esu hee su gar nit widdergevve kann. Motive sinn ich, die mer als Kölsche an et Hätz gonn. – Wann ich e Beld vum aale Kölle sinn, schleiht mer et Hätz miets jet flöcker. Ich kann mich kaum wehre, do enzotauche un mich en die Zigg zo versetze. För mich sin dat off och Zeitzeugnisse. - Ävver god, och die andere Belder maache einfach Freud. „Och jo“ denke ich mer kei einzig Mol an däm Tag. Ich hoffe, ich kann met minge Fottos sujet wie ene Endrock zeige. Die Belder muss mer jo suwiesu em Orgenal gesinn han, do kütt e Fotto nit met. - Mi Altargeschenk un ich wore op eins am Üvverläge, wo mer villleich en gode Stell för esu e Beld han.
Un dann meint mer jo, dat mer dohin geiht, Belder luurt un widder fottgeiht - am Aasch e Trötche. Jet „ze müffele un ze süffele“ gitt et un och Live-Musik. Et Rebecca un der Roman Fuchß, die mer god op „youtube“ unger „Live im Fuchßbau“ finge kann, han däm Schmölzche geholfe, us dä Vürstellung e Ereignis ze maache. Et Rebecca hät en schön Stemm. Ich finge, mer kann im god zohüre – wat ich nit vun jedem meine, dä ene Ton triff. Ich dun einfach e paar Links vun all däm an et Engk. Do künnt Ehr selvs luure.
Wat ich ävver eigentlich mit dä Schwärmerei och sage mööch: loss mer mih vör de Pooz gonn un luure, wat uns kölsche Künsler em Kleine esu maache. Große Stars krige Nüsele, wann mer se em Netz aanklicke deit, mer de nächste Kopie vun jet kaufe ov se em Radio hüre. Hee öm de Eck han mer Minsche met Hätz un Siel, die och große Kuns künne un die mer em Orgenal erlevve.
Mechel
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Man kann sich ja mal vertun.
„Kunst“ finde ich meist etwas schwierig – das heißt nett ausgedrückt „Sie kann mir gestohlen bleiben“. Und da bekomme ausgerechnet ich den „Auftrag“, mal bei der „Künstlergemeinschaft Niehler Straße 291“ vorbei zu schauen, weil sonst keiner kann und wir aber wissen wollen, was da so los ist. – Dankeschön.
Jetzt muss ich im Nachhinein sagen, dass mir das so gut gefallen hat, dass ich Euch davon diese Woche erzählen möchte.
Der ein oder andere hat bestimmt schon von der Aktion „Offene Ateliers Köln 2020“gehört. Wann man da mitmachen will, hat man ganz schön was zu tun. Die ganze Organisation und der Aufwand, der dazu gehört, meine ich. Gerade unter Corona, das heutzutage gefühlt an jeder Ecke lauert, - genau wie das Ordnungsamt, so dass man auf den Punkt immer bereit sein muss. Listen, Masken und Händchen waschen und was weiß ich nicht alles noch, sind gerade Alltag. Wie will man das allein schaffen? Für so etwas braucht man Freunde.
Also haben sich Ulrike Jäger, Gisela Kottke, Karl-Heinz Müller, Ulrike Radermacher und Bernd Zech zusammengetan. Was heißt zusammengetan? Die Wohnung und den Hinterhof von Wolfgang Schieffer, den die meisten als „Waldmaler“ kennen, haben sie gekapert, ihm das Auto aus der Garage gefahren und auch den Rest ausgeräumt, um uns ihre Bilder zu präsentieren.
Ich habe natürlich erwartet, dass da Bildchen stehen, die man schön finden kann oder auch nicht. Wie das oft so ist. Aber ich komme dort hinein und werde von Farben angestrahlt, die man hier so gar nicht wiedergeben kann. Motive sehe ich, die mir als Kölscher ans Herz gehen. – Wenn ich ein Bild vom alten Köln sehe, schlägt mir das Herz meist etwas schneller. Ich kann mich kaum wehren, dort einzutauchen und mich in die Zeit zu versetzen. Für mich sind diese oft Zeitzeugnisse. – Aber gut, auch die anderen Bilder machen einfach Freude. „Na ja“ denke ich mir kein einziges Mal an diesem Tag. Ich hoffe, ich kann mit meinen Fotos so was wie einen Eindruck zeigen. Die Bilder muss man sowieso im Original gesehen haben, da kommt ein Foto nicht mit. – Meine Frau und ich überlegten schon, wo wir vielleicht eine gute Stelle für solch ein Bild haben.
Und dann meint man ja, dass man dahin geht, Bilder guckt und wieder weggeht – denkste. Etwas zu futtern und zu trinken gibt es und auch Live-Musik. Rebecca und Roman Fuchß, die man gut auf „youtube“ unter „Live im Fuchßbau“ finden kann, haben der Gruppe geholfen, aus der Vorstellung ein Ereignis zu machen. Rebecca hat einfach eine schöne Stimme. Ich finde, man kann ihr gut zuhören – was ich nicht von jedem meine, der einen Ton trifft. Ich füge einfach ein paar Links von all dem an das Ende. Da könnt ihr selbst nachgucken.
Was ich aber eigentlich mit all der Schwärmerei auch sagen möchte: lasst uns mehr vor die Türe gehen und gucken, was unsere kölschen Künstler im Kleinen so machen. Große Stars bekommen ihr Geld, wenn wir sie um Netz anklicken, die nächste Kopie von irgendwas kaufen oder sie im Radio hören. Hier um die Ecke haben wir Menschen mit Herz und Seele, die auch große Kunst können und die wir im Original erleben.
MichaelOkumaya devam et
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- 4 Ekim 2020 Pazar
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AlmanyaLongerich50°59’7” N 6°55’4” E
Auf den Spuren der Preußischen Eisenbahn

Auf den Spuren der Preußischen Eisenbahn
Wo u. a. ein Rheingold-Zug von 1928 in Rente gegangen ist, sieht es heute ziemlich brachial aus. Denn das Gelände macht einen recht verwaisten Eindruck. Überall liegt irgendetwas und keiner fühlt sich mehr richtig zuständig. Dabei sollte es doch ein Eisenbahnermuseum sein. Ein Cölner Eisenbahnmuseum, denn als dieses Bahnbetriebswerk errichtet wurde, schrieb man Köln noch mit C.
Eine Anfrage meinerseits, beim Rheinischen Eisenbahn Museum Köln, zwecks ordnungsgemäßer Besichtigung der gesamten Anlage, musste leider vorerst abschlägig beschieden werden. Denn, wie traurig für die Kölner Eisenbahnergeschichte, das Museum ist auf unbestimmte Zeit geschlossen. Und dies hat nun nichts mit Corona zu tun.
Schade, Schade! Denn eigentlich hätte ich gerne einen umfassenderen Bericht für Kölschgänger verfasst. Man vertröstete mich auf "Wenn wir wieder aufmachen werden, melden wir uns gern!"
Aber gut, ich bin selbst ja Eisenbahnfan und das hat mich dann doch zu einem Artikel motiviert. So machte ich mich heute auf zu einem vermeintlichen "Lost Place". Also fast, denn irgendwo laufen auf dem weitläufigen Gelände auch noch Menschen herum. Zumindest wenn man den PKWs glauben darf, die dort auf einem Weg parkten. Womöglich sind die bei dem 2013-2015 errichteten S-Bahn-Betriebswerk zu finden. Oder beim ICE- Instandhaltungswerk, welches seit 2018 eröffnet ist. Aber das interessiert mich jetzt gerade nicht sonderlich. Meine Aufmerksamkeit gilt den schönen alten Wagen und Loks. Wobei schön? Hüstel! Aber ich weiß ja, wie sie aussehen würden, wären sie gepflegt.
Die Ventilatoren der alten Hallen aus der Preußenzeit laufen noch! Hinter den Scheiben sieht man wilde Tauben fliegen, die sich dort häuslich niedergelassen haben.
Erbaut wurde das Bahnbetriebswerk Cöln Nippes, welches eigentlich an der Bilderstöckchener Grenze zu Longerich liegt, im Jahre 1914.
Bis 1991 wurde es betrieben. Eine lange Zeit, mit vielen Loks, die dort ein- und ausgefahren sind. Von der Dampflok zur Diesellok, über den im Volksmund "Gläserner Zug" genannten Aussichtstriebwagen, war alles in den Hallen und auf den Gleisen vertreten. 1996 wurde ein Großteil des Bahnbetriebswerks Nippes unter Denkmalschutz gestellt. Allerdings wäre es wünschenswert, diesen auch zu unterstützen. Damit dieser wertvolle Teil Cöln-Preußischer Eisenbahngeschichte nicht irgendwann genauso verloren geht, wie der alte Flughafen Butzweilerhof. Denn immerhin ist diese Anlage eine der letzten großen Bauten der Kaiserzeit im Rheinland.
Der Trägerverein der Anlage ist zur Zeit "EISENBAHN Museum Köln e. V." Es ist übrigens eine der größten Deutschen Sammlungen der Eisenbahnen, vorzugsweise natürlich typische Kölner Lokomotiven der Firma Deutz. Aber auch einige von der Firma Jung aus Jungenthal.
Man kann nur hoffen es wird weitergehen. Zur Zeit wirkt alles recht trostlos. Bis 2018 konnte man zumindest noch einmal im Monat die Bahnen besichtigen. Es gab sogar "Tage der offenen Tür".
Auf dem Gelände befand sich auch eine Bekohlungsanlage für Dampfloks, die allerdings abgerissen wurde.Wobei ich wieder an die mangelnde Förderung der Stadt Köln denken muss, die leider diese historisch wertvollen Anlagen nicht unterstützt. So sind die Vereine auf sich gestellt und das ist auch der Grund, warum das Rheinische Industriemuseum Köln Nippes zur Zeit nicht öffnen kann. Es muss dort renoviert werden, auf eigene Kosten.
Dennoch bin ich begeistert von meiner kleinen Fototour. Hat ja was von "Wild West Romantik". Oder?
Und das Beste kommt zum Schluss 😂. Hier wurden auch Szenen zur Serie "Babylon Berlin" gedreht.
Habt einen schönen Sonntag !
Eure ElisabethOkumaya devam et
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- 5 Ekim 2020 Pazartesi
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AlmanyaAltstadt Nord50°56’24” N 6°57’3” E
Das Sandsteinportal am Appellhofplatz

Das Sandsteinportal am Appellhofplatz
Kaum beachtet steht dieses sehr hübsche kleine Portal gegenüber der Kirche St. Maria in der Kupfergasse und wird kaum beachtet. Klar, nur wenige Meter entfernt auf der Breite Straße geht es deutlich lebhafter zu und die Alltagshektik bestimmt hier den Rhythmus. Und doch lohnt es sich, hier ein paar Minuten zu verweilen und sich das Portal anzuschauen.
Am Portal ist eine Tafel angebracht mit folgendem Text:
„Sandsteinportal
Das klassizistische Sandsteinportal war Teil des Hauses
Appellhofplatz 20. Dieses wurde für das Notariat August Wilhelm
Decker 1905-10 im Stil des Historismus errichtet.
Die antikisierenden Figuren in der Formensprache des Jugendstils
stellen einen Schiffer (linke Seite, mit Schiffsbug) und einen Hirten
(rechte Seite, mit Hirtenstab) dar.
Vor dem Bau des WDR-Gebäudes in den Jahren 1966-70 wurde das
Haus Appellhofplatz 20 abgebrochen.
Sein Portal wurde als Erinnerung an das ursprüngliche Gebäude
saniert und hier wieder aufgebaut.“
Sicherlich handelt es sich hier um keine Sensation, aber das Portal ist hübsch und deshalb lohnt es sich, kurz in die Neven-DuMont-Str. abzubiegen und hier vorbeizuschauen.
Euer RonaldOkumaya devam et
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- 6 Ekim 2020 Salı
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AlmanyaAlter Markt50°56’18” N 6°57’36” E
Kurios, kurios

Kurios, kurios
Wie ist das eigentlich mit den Straßennamen in Köln? Wenn man so durch die Stadt spaziert, fällt einem schon der ein oder andere kuriose Name von Straßen oder Gassen ins Auge. Schauen wir uns doch mal einige dieser Namen etwas näher an.
Beginnen wir mit der Schaafenstraße. Schaf oder nicht Schaf, das ist hier die Frage...schreibt sich doch der Namensgeber, das liebe Vieh, nur mit einem a. Dennoch handelt es sich hier tatsächlich um die Strecke, auf der die Viehhändler im Mittelalter ihre Schafe bis zum Neumarkt trieben, damals dem größten Viehmarkt in Köln. Ursprünglich mussten die Tiere noch durch das Schaafentor, welche aber leider nicht mehr existiert. Dass die Endstation der Schafe dann der Schlachthof war, blieb zu erwarten und der befand sich, wie könnte es anders sein, in der Fleischmengergasse.
Kommen wir zur Kostgasse. In dieser sich in der Nähe des Breslauer Platzes befindlichen Gasse haben die Metzger im Mittelalter Eingeweide und Abfälle des Schlachtviehs verarbeitet. Der ursprüngliche Name "Kotsgasse" kommt allerdings nicht, wie man jetzt bei dem Thema denken könnte, von sich übergeben, sondern war abgeleitet von dem mittelalterlichen Wort für Innereien "kut". Unserem guten Herrn Wallraff allerdings klang das zu unedel, daher nun der heutige Name.
Und wo wir gerade bei Wallraff sind...machen wir mit der "Hohe Straße" weiter, auch diesen Namen haben wir ihm zu verdanken. Schon in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium spielte diese Verkehrsstraße eine wichtige Rolle, allerdings war sie im Mittelalter noch in Teilbereiche mit einzelnen anderen Namen untergliedert. Wallraff aber benannte diese große Straße, die bis zur "Hohen Pforte" führt, in "Hohe Straße".
Weiter gehts. Schau an, die Sachsen...nein, nicht wirklich. "Unter Sachsenhausen" hat mit den Sachsen nicht mal ansatzweise zu tun. In dieser Straße befand sich im 13. Jahrhundert die älteste Mietskaserne Kölns. Diese, bestehend aus 16 Häusern unter einem Dach, die der Patrizierfamilie Overstolzen gehörte, hieß "Unter Sechzehnhäusern" und wandelte sich später in "Unter Sachsenhausen". Ich finde es schwierig, manche Namenswandlungen nachzuvollziehen, aber wer sagt denn auch, dass man alles verstehen muss?
Wenden wir uns dem nächsten Kuriosum zu, dem Waidmarkt. Dass sich Textilwaren im mittelalterlichen Köln gut verkaufen ließen, ist ja bekannt, aber woher kommt der Begriff Waid? Waid ist eine Pflanze, deren Farbstoff die Blaufärber am Blaubach zum färben ihres Leinens nutzten. Und da die Bauern aus Jülich ihre Pflanzen an diesem Ort verkauften, bekam er den Namen Waidmarkt.
Gehen wir zum Himmelreich. Nein, so weit ist unser Spaziergang nicht, zum Glück. "Auf dem Himmelreich", damit ist der Ort gemeint, wo heute das Maritim-Hotel steht. Dort hatte im Mittelalter eine der 22 Gaffeln ihren Sitz. So romantisch das allerdings klingt, ist es aber gar nicht, denn man vermutet, dass der Name der Straße sich von "humelric" ableitete, und das bedeutet feuchte Erde oder Morast.
Ihr seht, so manche Interpretationen können schon mal in die völlig falsche Richtung führen.
Ganz in der Nähe zum Heumarkt befindet sich der Alter Markt und die Straße dorthin heißt "Unter Käster". Dieser Name steht für die Kistenmacher, die dort im Mittelalter die Obst- und Gemüsekisten für die Händler hergestellt haben.
So, Ihr Lieben, zum Schluss ein kleines Rätsel...was hat es mit dem Straßennamen "Im Ferkulum" auf sich? Viel Spaß beim rausfinden...
Eure RamonaOkumaya devam et
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- 8 Ekim 2020 Perşembe
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AlmanyaAltstadt Nord50°56’57” N 6°57’55” E
Der Kunibertsturm

Ich habe einen schönen Spaziergang am Rhein unternommen. Genauer gesagt, von der Altstadt in Richtung Zoobrücke. Und da steht doch tatsächlich zwischen den Häusern ein alter Turm an den sogar ein Haus "angebaut" ist, wodurch der Turm als Wohnraum integriert ist. Coole Sache. Es handelt sich um den etwa 17 Meter hohen Kunibertsturm, besser bekannt als "Weckschnapp". Aber der Reihe nach.
Der Kunibertsturm gehörte zum Teil einer von der Stadt erbauten Torburg, errichtet um 1233. Nachdem die Torburg 1266 bei Aufständen der Bürgerschaft gestürmt und zerstört wurde, blieben lediglich die Turmbauten erhalten. Heute steht nur noch der kleine Turm, auch "Weckschnapp" genannt. Dieses "Türmchen" gab dem Wall an dem es liegt seinen Namen, Thürmchenswall eben.
Die Sage der Weckschnapp erzählt von einem Turm, in dem im Mittelalter Gefangene eingesperrt wurden, die durch die sogenannten "heimlichen Gerichte" verurteilt wurden. Die dort eingesperrten bekamen weder etwas zu essen, noch etwas zu trinken und waren einem qualvollen Tod ausgeliefert.
Ihre einzige Möglichkeit an etwas Essbares zu gelangen war ein Sprung zu einem Laib Brot (Wecken), der oben an der Decke hing. Sprang der verzweifelte Gefangene allerdings nach diesem Brot, öffnete sich unter ihm eine Falltür und er fiel durch ein mit scharfen Messern gespicktes Loch direkt in den Rhein. Und das wahrscheinlich nicht mehr an einem Stück. Nur ein einziger Gefangener soll den Sturz in den Rhein überlebt haben. Der Sohn einer reichen Kaufmannswitwe, der von seiner eigenen Mutter wegen Diebstahls angeklagt wurde, soll so zwischen den Messern durchgefallen sein, dass er unverletzt in den Rhein fiel und sich retten konnte.
So schaurig - schön die Legende von der "Weckschnapp" auch ist, die Wahrheit war wohl eine etwas andere. Im Kunibertsturm wurden wie sie damals hießen "Peinliche Verhöre" abgehalten. Im Rhein stand wohl nur eine "Ark", ein Befestigungsteil das mit dem Kunibertsturm über einen Wehrgang verbunden war. Die Ark ist 1784 beim großen Hochwasser untergegangen und zerstört worden.
Nicht weit von hier ist die "Bastei", errichtet auf dem Stumpf eines ehemaligen Festungsturmes. Adenauer ließ 1923 von dem Architekten Ripphan das Panorama - Restaurant mit den Worten "bauen se dat Ding, aber machen se et schön" bauen. Den stumpf könnt ihr bei einem Spaziergang auch heute noch gut ausmachen.
Was man während eines kleinen Spaziergangs am Rhein so alles zu sehen bekommt. Ist schon was besonderes, unser Kölle.
Ronald
Adresse: Konrad Adenauer Ufer 69, 50668 KölnOkumaya devam et
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- 10 Ekim 2020 Cumartesi
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AlmanyaFort V of Cologne Fortifications50°55’43” N 6°56’9” E
Space Invaders

„Space Invaders“ – hee levve Usserirdische medden unger uns!
Wie ich die Dag e Gängelche maache, fällt minge Bleck op e Mosaik. Ich blieve stonn un üvverläge, woröm mir dat Motiv bekannt vürkütt. Ich stiere fass ald en Minutt, wie mi Altargeschenk mich frög, wat dann loss es. – Op Wäng glotze ich jo miets nit esu lang. - Ich zeige op dat Mosaik un sage „Space Invaders. Weiß Do noch dat Spill vun domols?!“. Ja jo kennt dat dat: „Jo, ich wollt dat luuter op der Kirmes spille un hatt nie de Grosche doför. Un do häs rääch, dat es ene Space Invader.“
„Space Invaders“ es e Computerspill, dat ich vun der Atari-Konsol kenne. Unge hät mer en klein Kanon, die mer noh links un rähts bewäge kann un dobei ballere. Dat es och brudnüdig, weil vun bovve de Usserirdische en Welle aankumme. Sollte die unge op der Ääd aankumme, es dat Spill am Engk. – Gewenne kann mer nie, weil die Aliens irgendwann esu flöck un vill sin, dat se luuter durchkumme.
Klingk jeck? 1978 woodte de 100-Yen-Münze esu knapp wie et Klopapier bei uns dis Johr em Määz, weil de Japaner all ehr Nüsele en die Automate gestoche han. Dat es jeck!
Un einer, dä hät bes hügg et Schoss erus, weil hä dat zo vill gespillt hät. Dat Spill hät in nit mih loss gelooße. Bestemmp, weil hä genau wie ich luuter verlore un dovun e Trauma kräge hät. Hä nennt sich och ald „Invader“ un es ene Künstler us Frankreich. Zoeesch hät hä en Pariss su Mosaike an de Wäng gekläv. Dann kom im en der Senn, dat mer su jet jo en ganz Frankreich dun künnt. Donoh woodt im och Frankreich zo klein un hä wor en ganz Europa ungerwähs – un donoh en der Welt. En Visby un en Perth, en Mombasa, Hongkong, New York un Bhutan hänge die Dinger – un evvens och hee en Kölle.
Der Invader versök wall 20 bes 50 Mosaike en jeder Stadt aanzebränge. Wann hä dat nit op eimol schaff un hä widderkumme muss, nennt hä dat en „Well“. Hee en Kölle wor hä dreimol. Mer woodte dämnoh en drei Welle vun Usserirdische heimgesök. Insgesamp hät hä hee 27 Mosaike aangebraht.
Hä säht, dat hä sich genau üvverläg, wo die hinkumme. Et solle Pläätz sin, wo richtig jet loss es, wo et „urbane Levve“ spillt, domet de Usserirdische och meddemang unger uns sin. Ich selvs han jo ihter dä Verdaach, dat hä gään och jet met der Jugend fiert. Die Mosaike kenne ich vür allem vun der Eck öm de Freesestroß, öm der Dom eröm, vum Südbahnhoff an der Zülpicher Stroß un öm de Ihrestroß eröm.
Die Deile mag nit jeder. Däm Invader es dat egal, hä frög nit un deit et einfach – wie die Aliens em Spill. Deswäge kütt av un an e Mosaik widder fott un en e paar Länder darf hä och nit mih kumme, weil se do üvverhaup gar nit wolle, dat hä „Space Invaders“ irgendwo draanpapp. Och hee en Kölle hät hä die ein ov ander Stell getroffe, die ich nit esu god finge. För e Beispill kläv eine Invader tirek üvver der Gedenktafel vum Tina, dat an dä Stell 2002 unger ene Wage vum Rusemondagszog gekumme es. För mich - un nit nor för mich - es dat ene Oot, för koot enzehalde.
Am Engk muss ich ävver och sage, dat ich die Dinger mag. Se erennere mich an ming Jugend un ich muss griemele, wann ich daran denke, dat irgendwo op der Welt ene andere Minsch us ener andere Kultur och op genau su ene „Space Invader“ luurt. Irgendwie verbinge die uns, weil all en mingem Alder genau dat Spill gespillt han.
Insgesamp han ich 13 vun de 27 Beldcher gefunge. Luurt nor op die Fottos. Wä weiß, wo noch eins hängk? Krige mer all die 27 vun Kölle zosamme?
Mechel
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„Space Invaders“ – hier leben Außerirdische mitten unter uns!
Wie ich dieser Tage einen Spaziergang mache, fällt mein Blick auf ein Mosaik. Ich bleibe stehen und überlege, warum mir das Motiv bekannt vorkommt. Ich starre fast schon eine Minute, als meine Frau mich fragt, was denn los ist. – Auf Wände glotze ich ja meist nicht so lange. – Ich zeige auf das Mosaik und sage „Space Invaders. Weißt Du noch das Spiel von damals?!“. Ja klar kennt sie das: Ja, ich wollte das immer auf der Kirmes spielen und hatte nie Geld dafür. Und du hast recht, das ist ein Space Invader.“
„Space Invaders“ ist ein Computerspiel, das ich von der Atari-Konsole kenne. Unten hat man eine kleine Kanone, die man nach links und rechts bewegen und dabei ballern kann. Das ist auch nötig, weil von oben die Aliens in Wellen ankommen. Sollten sie unten ankommen, ist das Spiel zu Ende. – Gewinnen kann man nie, weil die Aliens irgendwann so schnell und viel sind, dass sie immer durchkommen.
Klingt verrückt? 1978 wurden die 100-Yen-Münzen so knapp wie das Klopapier bei uns dieses Jahr im März, weil die Japaner all ihr Geld in diese Automaten gesteckt haben. Das ist verrückt!
Und einer, der hat bis heute eine Schraube locker, weil er es zu viel gespielt hat. Das Spiel hat ihn nicht mehr losgelassen. Bestimmt, weil er, genau wie ich, immer verloren und davon ein Trauma bekommen hat. Er nennt sich auch schon „Invader“ und ist ein Künstler aus Frankreich. Zuerst hat er in Paris solche Mosaike an die Wände geklebt. Dann kam ihm in den Sinn, dass man so etwas in ganz Frankreich machen könnte. Danach wurde ihm Frankreich zu klein und er war in ganz Europa unterwegs – und danach in der Welt. In Visby und in Perth, in Mombasa, Hongkong, New York und Bhutan hängen diese Dinger – und eben auch in Köln.
Invader versucht etwa 20 bis 50 Mosaike in jeder Stadt anzubringen. Wenn er das nicht auf einmal schafft und er wiederkommen muss, nennt er das eine „Welle“. Hier in Köln war er dreimal. Wir wurden demnach von drei Wellen der Außerirdischen heimgesucht. Insgesamt hat er 27 Mosaike angebracht.
Er sagt, dass er sich genau überlegt, wo diese hinkommen. Es sollen Plätze sein, an denen richtig was los ist, an denen das „urbane Leben“ spielt, damit die Aliens mitten unter uns sind. Ich selbst habe ja eher den Verdacht, dass er gern auch mit der Jugend feiert. Die Mosaike kenne ich vor allem von der Ecke um die Friesenstraße, um den Dom herum, vom Südbahnhof an der Zülpicher Straße und um die Ehrenstraße herum.
Die Dinger mag nicht jeder. Invader ist das egal, er fragt nicht und macht einfach – wie die Aliens im Spiel. Deswegen verschwindet ab und an eines wieder und in ein paar Länder darf er auch nicht mehr einreisen, weil sie da so überhaupt gar nicht wollen, dass er „Space Invaders“ irgendwo dranpappt. Auch hier in Köln hat er die ein oder andere Stelle getroffen, die ich nicht so gut finde. Zum Beispiel klebt ein Invader direkt über der Gedenktafel von Tina, die an dieser Stelle 2002 unter einen Wagen des Rosenmontagszugs gekommen ist. Für mich – und nicht nur für mich – ist das ein Ort, um kurz innezuhalten.
Am Ende muss ich aber auch sagen, dass ich die Dinger mag. Sie erinnern mich an meine Jugend und ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke, dass irgendwo auf der Welt ein anderer Mensch aus einer anderen Kultur auch auf genauso einen „Space Invader“ guckt. Irgendwie verbinden sie uns, weil alle in meinem Alter genau dieses Spiel gespielt haben.
Insgesamt habe ich bisher 13 der 27 Bildchen gefunden. Guckt nur auf die Fotos. Wer weiß, wo noch eines hängt? Bekommen wir alle 27 von Köln zusammen?
MichaelOkumaya devam et
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- 11 Ekim 2020 Pazar
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AlmanyaSchokoladenmuseum50°55’54” N 6°57’51” E
Das Europa Rad

Das Europa Rad
Heute möchte ich wieder einmal von der rechten auf die linke Rheinseite schauen.
Denn eigentlich steht das, was nun auf der linken Seite steht, sonst rechts. Genauer gesagt auf der Deutzer Kirmes.
Doch Corona machte in diesem Jahr allen Gewerbetreibenden einen Strich durch die Rechnung.
So auch Willi Kipp, dem Betreiber des Europa-Rades.
Dank der Firma Imhoff, vom Schokoladenmuseum Köln, konnte er allerdings dennoch sein Europa Rad in Köln aufbauen.
Manche sehen es als neues Wahrzeichen, andere nur als willkommene Abwechslung.
Es verschönert die Silhouette und es passt irgendwie dorthin, in diese eigene kleine Welt am Schokoladenmuseum.
Mit seinen 55 Metern Höhe und 42 Gondeln macht es schon was her.
Die Kölner haben sich schnell daran gewöhnt. Leider kann es nicht einfach dort stehen bleiben, zumal der Kölner Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum, eben genau dort aufbauen muss, wo noch das Europa Rad steht.
Viele wollen, dass es dort bleibt.
Vielleicht kommt es ja wieder, zum Frühling hin. Wäre doch schön.
Das Riesenrad ist eine Sonderanfertigung, nach Wünschen der Kipp- Familie. Gebaut wurde es 1992 in den Niederlanden. Um es aufzustellen, ist stabiler tragfähiger Untergrund auf einer Fläche von 25 Meter Breite und 20 Meter Tiefe erforderlich. 20 Fahrzeuge sind notwendig, um den Transport des Rades von A nach B zu bewerkstelligen. Dazu gehört auch ein Kranwagen, der 120 Tonnen bewegen kann.
Oft überwintert das Riesenrad in Lyon, dort darf es 3 Monate am Stück betrieben werden.
Der Betreiber Willi Kipp ist übrigens mittlerweile 26 Jahre alt und Chef des Riesenrades seit seinem 15.Lebensjahr. Er erbte die Kipp Geschäfte von seinem Vater Willi Kipp Senior, der eine Institution auf den Kirmesplätzen Europas war.
Seine Beisetzung in Bonn Beuel war legendär in Schaustellerkreisen.
Zu seiner Beerdigung spielte eine Original Kirmes-Orgel, 1000 Trauergäste, 120 Kränze und 40 Fahnen der verschiedenen Schausteller-Verbände gab es dort zu sehen. Die Trauergäste kamen aus ganz Europa.
Jetzt hab ich euch ein ganz klein wenig über das "kurzzeitige Wahrzeichen" am Rheinufer erzählt. Und wie ich unser Köln kenne, wird es womöglich sogar zur Tradition.
Zumindest solange Corona uns im Griff hat.
Einen schönen Sonntag wünscht euch ElisabethOkumaya devam et
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- 13 Ekim 2020 Salı
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AlmanyaKöln-Ehrenfeld50°56’13” N 6°55’0” E
Kleine Kapelle – große Geschichte

Kleine Kapelle – große Geschichte
Ich bin alt…sehr alt. Um genau zu sein, bin ich 3 Jahre älter als der Dom. Nein, nicht der fertige, ich meine seinen ersten Stein. Ich wurde von niemand Geringerem als dem damaligen Erzbischof, Konrad von Hochstaden, geweiht, über drei Jahre, bevor er den Grundstein zum Bau des Kölner Domes legte, am 6. Juni 1245. Geweiht wurde ich der heiligen Dreifaltigkeit, der heiligen Maria und dem heiligen Dionysius. Im Jahre 1474 wurde ich abgerissen und neu erbaut, ersetzte die Kirche, die ich einst war. Mittlerweile stand ich und stehe bis heute unter dem Patrozinium der heiligen Maria Magdalena und des heiligen Lazarus. Unter diesem Namen kennt man mich. Viel Zeit ist vergangen und ich habe vieles erlebt, vieles mit ansehen müssen…
"Melaten – nicht immer Friedhof"
Der Friedhof Melaten, auf welchem ich mich befinde, war nicht immer Friedhof. Lange, bevor es mich gab (ich schließe meinen Vorgängerbau hier mit ein), entstand hier ein Leprosenhaus, dessen Kirche/Kapelle ich wurde. Eine letzte Heimat für die Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung, der Lepra, zu Aussätzigen geworden waren. Dieses Haus wurde zum ersten Mal im Jahre 1180 erwähnt. Der Name Melaten, den dieser Ort noch heute trägt, leitet sich vom lateinischen „malati“ ab, was „die Kranken“ bedeutet. Ein Friedhof ist dies hier erst seit ca. 210 Jahren, vorher war dieser Platz neben der Beherbergungsstätte der Kranken auch der kölsche Hinrichtungsort, für Hexen, Verbrecher und auch Märtyrer, wie Adolf Clarenbach, der hier für die Verbreitung seines Glaubens, auf dem Scheiterhaufen den Tod fand, um nur einen Namen zu nennen.
"Der Weg der Kranken"
Während die Menschen heute einfach zum Arzt gehen können, sollten sie krank werden, Medikamente verschrieben bekommen und im besten Fall wieder gesund werden können, war das im Mittelalter nicht so einfach. Wurden Anzeichen von Lepra festgestellt, wurde derjenige regelrecht verstoßen, er musste nach Melaten. Sollte er dort seine Heilung erfahren, durfte er zurück in die Stadt, was allerdings nicht oft vorkam. Im Gegenteil, viele der Menschen, die hierher kamen, lebten oft nicht mehr allzu lang. Einige wenige durften mit besonderer Genehmigung des Rates und einer Kleidung, die erkennen ließ, um wen es sich hier handelte, an bestimmten Tagen zum betteln in die Stadt. Allen voran ging der sogenannte Schellenknecht, der mit seiner Schelle auf die Gruppe der Leprakranken aufmerksam machte. Was für eine schlimme Geschichte. Was besonders seltsam war – ich war einst eine zweischiffige Kirche und während die Kranken auf der einen Seite saßen, nahmen auf der anderen Seite die Gesunden Platz. Eigenartig, wenn man bedenkt, dass die Leprakranken als Aussätzige aus der Stadt vertrieben wurden, aus Angst vor Ansteckung und sich dann die Gesunden lediglich auf die andere Seite der Kapelle setzten. So, als bestünde dort keine Ansteckungsgefahr…viele Jahre später, 1767, wurde das Leprosenhaus nicht mehr benötigt, die Krankheit war zurückgegangen. Man riss es zum größten Teil ab, nur ich blieb bestehen.
"Mit Napoleon kam die Veränderung"
Nachdem seinerzeit hier lediglich die an Lepra Verstorbenen und Hingerichteten begraben wurden, erließ Napoleon am 12.06.1804 ein Dekret, nach welchem es aus hygienischen Gründen keine Beerdigungen innerhalb der Stadtmauern mehr geben durfte, schon gar nicht, wie oft üblich, in Kellern. Ein Friedhof außerhalb der Stadt musste her und so wurde das Gelände des ehemaligen Leprosenheims zum Friedhof, auch wenn die Umsetzung hierzu einige Jahre dauerte.
Mich kennt man heute oftmals nur noch als Friedhofskapelle von Melaten. Jetzt, da ich euch meine Geschichte erzählt habe, seht ihr mich vielleicht mit anderen Augen. Heute kümmert sich der St. Maria Magdalenen Verein um meine Erhaltung. Er sorgt dafür, dass ich renoviert werde und auch dafür, dass ich weiterhin genutzt werde. Nur so kann meine Geschichte weiterleben.
Es grüßt euch St. Maria Magdalena und Lazarus
Wenn ihr mich gerne einmal ausführlicher besichtigen wollt, wendet euch gerne an:
St. Maria Magdalenen Verein Köln e.V., an Herrn Georg Dietlein, den ihr per Email hier erreichen könnt: info@magdalenen-kapelle.deOkumaya devam et