AMERICA FIRST

ich traf bruce und seine frau mona abends in seiner stamm-sportsbar, dem boston's.
wir fragten uns gegenseitig aus, er war sehr wißbegierig, scheinbar open minded und doch typisch klischee-ami.

einerseits ein offensichtlich recht erfolgreicher businessman mit zwei gut gehenden geschäften - also kann er ja nicht ganz dumm sein, andererseits wußte er nicht, wer angela merkel ist und als ich ihm versicherte, daß wir wirklich keine kommunisten mehr sind, wollte er wissen, welches politische system wir in deutschland und europa haben, er kannte zwar die mauer aber wußte nicht, daß deutschland mal ddr/brd waren, obwohl er in !!düsseldorf!! geboren wurde (als er 5 war gingen sie zurück in die staaten),
wollte mir wirklich nicht glauben, daß die kirche in der ddr keine rolle spielte und ich somit ohne eine religion aufgewachsen bin und an keinen, ja wirklich gar keinen gott glaube.
das lief alles freundlich ab, keine angst - ich hatte vorher die befindlichkeiten gecheckt. er bezahlte anschließend sogar die rechnung (da war er kurz mal leicht pissed als ich mich partout an der rechnung beteiligen wollte) und fuhr mich schon wieder ins hotel...

bruce erzählte mir viele interessante dinge über sein leben, die usa, das amerikanische gesundheitssystem, er hat über 50 waffen, seine frau nur 2 - er hat schon als kind immer koyoten geschossen um sein taschengeld aufzubessern (so wir früher bei opa arthur und den staren in der basecke - anderes level halt...), über utah und die krasse rolle der mormonen im staat usw. - bei diesen teilen unseres gesprächs, wirkte er wiederum gebildet, hinterfragte sachen kritisch - zeigte, daß er weder ignorant noch blöde ist - strange erfahrung...

aber ein sehr, sehr herzlicher typ!

ich war nach den letzten tagen der wohltuenden einsamkeit zwar erstmal von der stadt und den vielen menschen zwar erstmal kurz angestreßt aber solche begegnungen hat man ja auch nicht jeden tag.Leia mais