• Mohács

    September 24 in Hungary ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir machen Halt in Mohács, einer Stadt, die gleich zweimal europäische Geschichte geschrieben hat. Noch heute hört man hier Deutsch – ein Erbe der Donauschwaben, die bis in die 1950er Jahre mit ihren Bräuchen und Akkordeonklängen das Leben prägten.

    Für mich beginnt der Besuch sportlich: Ich jogge 8 Kilometer hinaus zum Denkmal am Schlachtfeld von 1526, wo die ungarische Armee eine verheerende Niederlage gegen die Osmanen erlitt, und wieder 8 Kilometer zurück.

    Doch es blieb nicht bei dieser einen Schlacht. 1687 fand hier die zweite Schlacht von Mohács statt – diesmal siegten die Habsburger über die Osmanen und drängten deren Macht an der Donau weit nach Süden zurück. Damit markiert der Ort nicht nur den Tiefpunkt ungarischer Geschichte, sondern auch den Beginn einer neuen Epoche in Mitteleuropa.

    Bei der Flucht des türkischen Großwesirs blieb sein prächtiges Reisezelt auf dem Schlachtfeld zurück. Auf verschlungenen Wegen fand das Zelt seinen heutigen Platz in der Dauerausstellung des Bayrischen Armeemuseums in Ingolstadt. Zufälle gibt es, die glaubt man kaum.

    Beim Bummeln am Ufer entdecken wir eine alte Wassermühle, wie sie früher zahlreich an der Donau zu finden war. Wir fotografieren sie vom Fluss aus: das große Rad, das ins Wasser greift, wirkt wie ein stilles Denkmal vergangener Zeiten.
    Read more