• Gaucholand

    Mar 8–13 in Uruguay ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir wedeln durch das weich geschwungene Hügelland Uruguays nordwärts. Die Gegend erinnert uns an die holsteinische Schweiz, Wiesen und Weiden. Nur die Wälder - wenn man die Baumgruppen als solche bezeichnen will - haben nichts mit unseren Heimischen gemein: Es handelt sich um Eukalyptusbäume, die in schnurgraden Rechtecken angepflanzt wurden. Drei bis fünf Bäume mal zehn bis fünfzehn Bäume. Kein Unterholz. Da alle Bäume gleich alt sind, sind sie auch gleich groß: Wald in Schuhkartonform, Plantagenholz.
    Weiter in Richtung Grenze zu Brasilien ändert sich das Landschaftsbild. Die Straßen führen jetzt schnurgrade durch nur noch wenig welliges Land. Überall sehen wir Rinder und Menschen - Männer genauso wie Frauen - zu Pferde. Es ist Gaucholand. Das Leben scheint hier gemächlich zu sein. An unserem letzten Übernachtungsplatz vor der brasilianischen Grenze spricht uns ein Mann an: "Habt ihr so einen wunderschönen Ort in Deutschland?" Als ich ausweichend antworte, dass wir im Norden das Meer hätten und im Süden die Berge, freut er sich: "Das habe ich mir gedacht! Dieser Ort ist einmalig schön!" Wir lassen es dabei.

    Und dann kommt Brasilien: Vier Stunden ausharren am Grenzübergang, denn die Mittagspause dauert fast 2½ Stunden. Und ich bin mit meinem Spanisch am Ende, denn hier wird ausschließlich Portugiesisch gesprochen. Obwohl alle anderen Länder des südlichen Teils des Kontinents Spanisch sprechen, lernen die Brasilianer diese Sprache offensichtlich nicht in der Schule.

    Weitere Tage fahren wir nordwärts mit den Iguaçu-Wasserfällen als Ziel.
    Die Erde ist weiterhin terracottarot, jetzt beherrschen jedoch ausgedehnte Soyaplantagen das Land - von Horizont zu Horizont. Wir müssen etwas suchen, um schöne Übernachtugsplätzchen zu finden.
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