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  • Day 392

    Über den Hito Cajon-Pass nach Bolivien

    March 4, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 18 °C

    Früh morgens holte uns der Minibus im Hostel ab und brachte uns von 2500 Meter direkt auf 4500 Meter über Meer auf den Pass Hito Cajon. Adios Chile und Buenvenida Bolivia hiess es beim Grenzübergang auf Passhöhe. Ein kurzes Frühstück in der Kälte und ein Fahrzeugwechsel später waren wir auch schon in Bolivien angekommen. Die kommenden 3 Tage sind wir mit einem Jeep unterwegs und fahren, gemeinsam mit vier anderen Reisenden und einem Guide, quer durch das Wüstenhochland Boliviens nach Uyuni. Unsere Gruppe stellte sich sehr international zusammen - Marc und Veronique aus Paris, Kiko aus Japan, Stephanie aus der Schweiz und natürlich Nefi unser Guide, ein waschechter Bolivianer.

    Kurz nach der Grenze hiess der erste Halt Laguna Verde. Sie liegt am Fusse des Vulkanes Licancabur auf knapp 4300 Meter. Dank dem hohen Anteil an Mineralien, Magnesium und Calcium verfärbt sich das Wasser auffällig grün. Normalerweise... wir empfanden es eher als blau. 🤷‍♂ Nefi erklärte uns, dass auch die Sonneneinstrahlung zu beachten sei.👆 Weiter ging es bergauf, vorbei an der Desierto de Dali (Wüste mit Steinhaufen wie von Menschenhand geschaffen), zum Thermalbad. Wir gönnten uns eine kurze Pause und wärmten uns im warmen Wasser auf. Baden auf knapp 4700 Meter, toll nicht? Noch etwas höher, 4978 Meter zeigte das GPS an, konnten wir dann die heissen Quellen/Geysire bewundern. Während Nefi uns die Gegebenheiten näher brachte, beobachteten wir immer wieder kleine Eruptionen in den Quellen. Das blubbernde Grau wurde von einem leichten Schwefelduft unterstrichen.

    Von den Geysiren aus ging es abwärts, geologisch betrachtet, in eine kleine Ortschaft kurz vor der Lagune Colorada. Hier sollten wir unser erstes Nachtlager aufschlagen. Doch unser Hostel hat kurzum entschlossen, lieber zum Karneval zu gehen, als uns zu beherbergen. Die andere Unterkunft im Ort hatte leider auch keinen Platz mehr frei für uns. So assen wir zuerst mal zu Mittag und entschieden danach, in die nächste Ortschaft weiterzufahren. Zuerst fuhren wir aber zur grössten Lagune im Nationalpark, die Lagune Colorada. Sie hat ihren Namen aufgrund der auffällig roten Färbung. Tatsächlich lassen die spezielle Algenart und die vorhandenen Mineralien das Wasser der Lagune rot erscheinen. Ein einzigartiger Kontrast aus Wüste, Schneebergen, saftig grünem Gras und eben der roten Lagune. Das Tüpfelchen auf dem i? Die Lagune beheimatet unzählige Flamingos, welche wir aus nächste Nähe bestaunen durften. Exemplare des Chile-, Anden-, und Jamesflamingo sind hier anzutreffen. Mit vielen Flamingobildern im Kopf machten wir uns auf den Weg nach Villa Mar, das nächste Dorf und unsere letzte Chance auf eine Übernachtungsmöglichkeit. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die Unterkunft (gottseidank geöffnet), bezogen unsere Zimmer und fielen kurz nach dem Nachtessen in den Schlaf. Das erste Mal übernachteten wir auf über 4000 Metern über Meer. Dementsprechend war unser Schlaf auch nicht so tief und fest wie normal, wir mussten unserem Körper noch etwas mehr Zeit geben zum akklimatisieren.

    Am zweiten Tag brachte uns Nefi nach Uyuni, von wo aus, wir die weltberühmte Salar de Uyuni besuchten - dazu später mehr.😊
    Wir fuhren aus Villa Mar los und fanden uns schon bald wieder in einer Umgebung, welche von hohen Steinen und Felsen geprägt war. Einer sah aus wie ein Kamel, ein Anderer wir der Pokal der Fussballweltmeisterschafft. Woher die Natur vor hunderten von Jahren wusste, wie dieser aussehen wird?🤨
    Ein kleiner Spaziergang bracht uns beim nächsten Halt zum versteckten See, welcher von hohen Felsvorsprüngen geschützt wird. Ach ja, die vielen Lamas, Guanakos und Vicuñias welche uns immer wieder freundlich und etwas verdutzt anschauen, habe ich gar noch nicht erwähnt. Auf jeden Fall sehr interessant, diese Tiere zu beobachten.

    Bevor es zum Zugfriedhof ging, legten wir noch einen kurzen Stopp beim Anakondatal ein und genossen die Aussicht. Der Zugfriedhof befindet sich kurz vor Uyuni. Eigentlich ein grosser Schrottplatz mit alten, rostigen Lokomotiven und Wagen. Kurz danach trafen wir im Nachtlager in Uyuni ein, genossen ein weiteres leckeres Nachtessen und gingen früh ins Bett. Denn das eigentliche Highlight dieses Trips war für Tag 3 eingeplant.
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