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  • Day 430

    Welcome to the Jungle

    April 11, 2019 in Peru ⋅ ⛅ 32 °C

    Iquitos heisst die kleine Stadt (>400‘000 Einwohner🤷‍♂) mitten im Amazonas. Es ist die grösste Stadt der Welt, die nur per Luft- oder Wasserweg zu erreichen ist. Sie ist unser Ausgangspunkt für eine kurze Reise in die Tiefen des tropischen Regenwaldes. Der südamerikanische Kontinent besteht zu 2/3 aus Regenwald, es ist beinahe unmöglich ihn zu umgehen. Deshalb gehen auch wir mitten durch.

    Ein kleines Boot brachte uns von Iquitos flussabwärts zur Otorongo Expeditions/Amazonas River Lodge, unser Ausgangspunkt für die kommenden Tage. Knappe zwei Stunden dauerte die Fahrt auf dem Amazonas, dem wasserreichsten Fluss der Erde. Er ist so breit, dass wir das Gefühl haben, uns eher auf einem See anstatt einem Fluss zu bewegen. Wir waren übrigens mit dem Speedboot unterwegs, die lokale Fähre bräuchte 6-8 Stunden.

    Alain, unser Guide, und Grobin, der lokale Bootsmann, begleiteten uns vier Tage lang auf verschiedensten Exkursionen im Dschungel. Graue und pinke Flussdelphine waren das erste Highlight, welches wir gleich am ersten Nachmittag beobachten durften. Wir mussten dafür einige Minuten mit dem Boot in einen Nebenarm des Amazonas fahren. Pinke Flussdelphine gibt es nur hier, wir hatten Glück und sahen gleich einige, leider schaffte es keiner auf ein Bild.🤷‍♂

    Tag 2 stand im Zeichen der Jungle Walks. Wir unternahmen morgens und abends einen „Spaziergang“ durch den Dschungel. Wie man es sich vorstellt, hat Grobin mit einem Säbel den Pfad freigeschlagen, Sträucher, Lianen und Spinnennetze aus dem Weg geräumt. Alain hat uns mit seinen Adleraugen immer wieder auf diverse Tiere aufmerksam gemacht. Kleine giftige Frösche (<2cm), Schmetterlinge, die Bushmaster (giftigste Schlange des Gebietes), Affen und Spinnen sprangen uns vor die Kamera. Aber auch die Geschichte des Kautschuks hat er uns beim Kautschukbaum erzählt. Das es auch andere riesige Bäume und viele Lianen und Sträucher gibt im Dschungel müssen wir nicht speziell erwähnen denke ich. Auf der Rückfahrt, nach dem Sonnenuntergang, kamen die Caimane langsam an die Oberfläche des Flusses. Caimane sind eine Art Krokodil, welche nur die Augen über Wasser halten. Nachts sind diese scheinend rot und deshalb gut erkennbar. Alain gelang es sogar, ein Babycaiman mit blossen Händen zu fangen. Verrückt was diese Leute hier alles können.

    Der nächste Tag begann früh, mit dem Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg, Faultiere zu suchen. Sie beginnen den Tag gerne in den Bäumen, um sich von der Sonne aufwärmen zu lassen, bevor sie sich dann in die Büsche zurückziehen. Wir sahen ein halbes Dutzend dieser Tiere entlang des Ufers in den Bäumen hängend. Beim Frühstück im Boot raschelte es plötzlich im Gebüsch und sogar Alain und Grobin sprangen auf - ein Stachelschwein zog unweit von uns den Baum hinauf. Das haben selbst die Beiden noch nicht oft erlebt. Affen, Falken und sonstige Vögel durften auf diesem Ausflug natürlich auch nicht fehlen. Nach dem Mittagessen besuchten wir ein kleineres und ein grösseres Dorf, nur wenige Bootsminuten entfernt. Die Einheimischen sind sehr freundlich und die Einrichtungen einfach und zweckmässig. Ein Solarpannel für den nötigsten Strom hat jedes Haus. Fussballverückt sind sie alle ein wenig, ab 16 Uhr bis Sonnenuntergang ist Fussball Trumpf. Auch unsere Guides spielten mit unserer Erlaubnis zwei Partien. Wir genossen die Abendstimmung auf der Tribüne. ☺
    Beim abendlichen Spaziergang rund um die Lodge entdeckten wir neben Fröschen und Vögeln auch eine Tarantula, die wohl giftigste Spinne überhaupt. Alain sagte uns es sei ihr Haustier. 😄 Achja, nebenbei fischte er noch ein paar kleine Fische, welche wir am nächsten Tag als Köder benutzten.

    Am letzten Tag stand nämlich Piranha fischen auf dem Programm. Wir fuhren wieder in einen Seitenarm des Amazonas und versuchten unser Glück mit Holzangel und Schnur. Mindestens 2 Stunden geduldeten wir uns, aber es sei keine gute Jahreszeit um zu fischen, meinte Alain. Der Wasserstand sei viel zu hoch. Immerhin zappelte bei Leandra zum Schluss ein kleiner Catfish am Hacken. Fischen müssen wir nochmals üben.🙂

    Nach vier erreignisreichen Tagen ging es mit dem schnellen Boot wieder zurück nach Iquitos, wo wir die kommenden Tage verbringen. Immernoch mitten im Dschungel, aber längst nicht so nahe und intensiv wie die vergangenen Tage. Ein tolles Erlebnis.😍
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