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  • Day 13

    Karibu Masai Mara 🐗🦁

    January 24, 2022 in Kenya ⋅ ☁️ 17 °C

    Endlich ist es soweit- heute startet unsere Safari in die Masai Mara 🤩 wir werden um 7:15 zuhause abgeholt und zum 10 Minuten entfernten „Airstrip“ in Diani gebracht. Wir betreten ein kleines Gebäude und werden von einem Flughafenmitarbeiter mit unseren Namen begrüßt. Wir passieren eine kleine Sicherheitskontrolle, die piept, während wir hindurchgehen - das scheint aber niemanden zu interessieren. 🙈 dann sitzen wir auch schon am „Gate“. Hier werden wir noch ein mal kurz nach unseren Pässen gefragt und bekommen unsere Bordkarte. Wir warten ein paar Minuten, im Fernsehen läuft die Zusammenfassung der aktuellen Premier Legue, als wir ein dröhnendes Geräusch hören und ein kleines Propellerflugzeug sich dem Airstrip nähert. Nicht wirklich wissend, ob es unser Flugzeug ist, nehmen wir unsere Sachen und gehen in die Richtung. Eine Mitarbeiterin desinfiziert uns die Hände und misst unsere Temperatur an den Händen. Wir haben komischerweise genau die gleiche Temperatur von 35,1 Grad 😉

    Als wir auf dem Flugplatz zum Flugzeug gehen, öffnet der Pilot per Hand die Treppe, indem er eine Luke öffnet und eine Klapptreppe herunterklappt. Wir steigen ein und stellen fest, dass wir nicht mal stehen können 😅 normalerweise finden hier 12 Personen plus Pilot Platz, heute sind wir nur zu siebt. Vier Deutsche, ein Ami und wir. Wir verstauen unser Handgepäck im hinteren Teil des Flugzeugs und setzen uns auf einen Doppelsitz. Der Pilot Saad erklärt uns, dass wir ca 2 Stunden fliegen werden und in der Mara insgesamt drei Stopps machen werden, jede Gruppe wird an einem anderen Ort rausgelassen. Wenn die Sicht klar ist, können wir sogar den Kilimandscharo sehen. Saad schließt alle Türen per Hand, drückt ein paar Knöpfe, setzt sich seine Kopfhörer und Sonnenbrille auf und startet den Motor. Das Garmin Navi leuchtet auf und richtet den Kompass aus. Der Propeller startet, wir heben mit einem Rütteln ab und schweben in die Lüfte. Der Flug ist recht ruhig, ab und zu rüttelt es jedoch ziemlich, da es heute etwas wolkig ist und wir immer ungefähr auf Höhe der ersten Wolkendecke fliegen. Dadurch können wir aber auch die ganze Zeit die Landschaft beobachten. Wir fliegen über kleine Dörfer, grüne Wälder, trockene Wüsten und weite Felder. Als wir uns der Mara nähern, sehen wir von oben schon ein paar Tiere, darunter Nilpferde, Antilopen, Zebras und Elefanten 🥰 nach ca. zwei Stunden landen wir am ersten Stopp in der Mara und die vier Deutschen steigen aus. Der Airstip hier besteht nur aus einer langen roten sandigen Landebahn, einem Toilettenhäuschen und einer Anmeldung. Es warten außerdem ein paar Jeeps auf die Ankommenden. „Next stop is for you two“, sagt Saad, als er wieder einsteigt und deutet auf uns. „It will take roughly 7 minutes“. Wir heben wieder ab und sehen ein paar Büffel und Antilopen auf dem Feld neben dem Airstrip ruhig grasen. Genau 7 Minuten später macht Saad einen starken Schwenker nach links und lenkt die Maschine nach unten. Wir sehen vorne vor dem Cockpit wieder eine sandige rote „Landebahn“, genau davor grast friedlich eine Antilope. Wir landen mit einem lauten Piepen, genau wie beim ersten Mal und Saad verabschiedet uns mit „Welcome to the Mara! I will go and get your luggage“ - „Oh we already have everything, thank you!“, antworte ich und etwas schaut ungläubig auf unsere beiden Rucksäcke. „Oh okay.. so enjoy!“. Ein Guide mit dem Logo unseres Camps kommt auf uns zu, lächelt uns an uns sagt fröhlich „Karibu! Welcome to the Mara! Don‘t you have more luggage? Oh wow, you travel very light!“. Er bringt uns zu unserem großen, offenen, grünen Jeep mit breiten beigen Sesseln, die unerwarteterweise sehr bequem sind. Unser Fahrer Solomon, ein alter Kenianer mit nur noch sehr wenig Zähnen - was ihn nicht daran hindert unentwegt zu lächeln - heißt uns wie gewöhnlich sehr herzlich willkommen und zeigt uns schon ein paar Tiere, die auf dem Weg zu sehen sind. Gleich zu Anfang hüpft ein Warzenschwein auf die erdige Straße und Solomon ruft „Oh Look there, a warthog! - we have a nickname for him. Its Pumbaa“ 🐗 kurze Zeit später fahren wir an einer Herde Büffeln vorbei und dann bleibt sehr nah neben uns eine Antilope stehen ☺️ wir düsen weiter den sandigen Weg entlang in ein kleines Wäldchen - hier ist unser Camp, das Little Governors Camp. Solomon lässt uns an einer kleinen Treppe raus und sagt „Here you have to cross the river and then you arrive in the Camp. Karibu (willkommen) and Hakuna Matata!“. Wir gehen die ungleichen Stufen nach unten und sehen unseren Fährmann auf einem kleinen Holzboot mit mit gelb rot karierten Stoffsitzen. Von einer Seite zur anderen Seite des Flusses ist ein dickes Seil gespannt, an welchem uns der Fährmann sicher über den Fluss hinüber hangelt. Wir steigen die Treppen auf der andere hinauf und werden oben von David, einem Guide mit Uniform und Schlagstock, empfangen, und ein paar Meter zum Camp gebracht. Dort werden wir herzlich mit einem Begrüßungscocktail auf zwei weiße Stoff-Stühlen platziert und können bereits die Aussicht auf eine weite Wiese genießen, die wir später unsere „Theaterbühne“ nennen, da wir hier noch einiges zu sehen bekommen. Wir bekommen eine wunderschöne, personalisierte Thermoflasche als Begrüßungsgeschenk und der Guide erklärt uns die wichtigsten Eckpunkte. „Welcome to your new home“ sagt der Guide schließlich und ich antworte „Ohh yes, I think we will probably stay here forever!“. Er übergibt uns an Muli, der uns zu unserem Tent No. 8 führt, das nur ca. 50 Meter entfernt ist. „Always check the bushes before walking by“ sagt Muli, „especially when it’s dark, never go alone!“ Muli erklärt uns, dass wir hier keine Zäune haben und deshalb wirklich jedes Tier einfach so vorbeikommen kann. Besonders Büffel und Nilpferde sind gefährlich. Nilpferde sind jedoch nur nachts aktiv. Elefanten oder Giraffen kommen öfters auch mal zum Lunch sehr nah ins Camp. Unser Zelt ist ein absoluter Traum mit einem riesigen Doppelbett in der Mitte, einem kleinen Tisch mit einer Warzenschweinlampe und einem Regal für unsere Kleidung. Im hinteren Teil des Zelts befindet sich das Badezimmer, von ca 10qm - hier gibt es neben heißem und Trinkwasser, Bademänteln und einer Garderobe auch eigene Kosmetikartikel, alle natürlich, welche der Umwelt wegen auch am besten genutzt werden sollten (und unglaublich gut riechen 😃).
    Wir bedanken uns bei Muli und kommen erstmal ein wenig an. Wir beobachten auf unserer kleinen Terrasse das Treiben in unserem neuen „Garten“ und entdecken auch schon ein paar Antilopen und viele Vögel. Um 12:30 gibt’s Mittag und wir laufen wieder die 50 Meter zurück und setzen uns an einen wunderschön gedeckten Tisch direkt in der „ersten Reihe“. Während des exzellenten drei Gänge Menüs sucht Pumba, das Warzenschwein mit seiner kleinen Familie in sicherer Entfernung nach Nahrung und wälzt sich in den Sümpfen unserer Theaterbühne umher. Später kommt er uns auch noch im Camp besuchen 🐗 Als die Familie wieder in den Büschen verschwindet, beginnt auch gleich der nächste Akt und eine Elefantenfamilie kommt etwas weiter hinten aus den Büschen auf elegante und imposante Weise heraus geschlendert. Mama, Papa und zwei kleine Elefantenbabies gehen entspannt die Wiese entlang 🥰 das Theater wird nie langweilig und so gesellen sich im Laufe des Essens noch Büffel und Antilopen dazu.

    Um halb 4 geht es zu unserem ersten „Game Drive“.
    Geschickt gondelt uns der Fährmann zurück auf die andere Seite des Flusses, wo Solomon bereits auf uns wartet. Wir steigen in den Jeep und warten noch auf zwei weitere Gäste aus England. Diese sind wohl nach dem Mittagsmenü eingeschlafen, sodass wir die 15 Minuten Wartezeit dafür nutzen, uns mehr mit Solomon auszutauschen 😊
    Doch wir sind nicht alleine, während wir warten, gesellen sich zwei Warzenschweine (Pumbas ☺️) zu uns und suhlen sich in einer kleinen Matschpfütze.

    Als die beiden Engländer ankamen, ging die wilde Fahrt auch schon los, obwohl so wild auch wieder nicht, denn aufgrund der unbefestigten Wege, pesen wir mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Km/h durch die Savanne :)

    Afrika, du schönes Land. Schon gleich nach der ersten Ecke blicken wir auf einen gestandenen Elefantenbullen aus nächster Nähe 🤩 Solomon erklärt uns, dass die Männchen ab einem gewissen Alter alleine umher streifen und die großen Familien meist von den Weibchen angeführt werden. Wir beobachten dieses mächtige Tier noch einige Augenblicke ehe es weiter geht. Vorbei an einer riesigen Herde von Antilopen und Gnus tuckern wir auf eine etwas größere Wasserstelle zu. Kleine Bewegungen an der Wasseroberfläche lassen wage vermuten, was sich dadrinnen verbirgt. Eine Familie von Nilpferden schützt sich hier im kühlen Wasser vor der heißen Sonne. Wir lernen, dass Nilpferde alles und jeden, der sich zwischen sie und die Wasserstelle stellt, umrennen - und damit zu den gefährlichsten Tieren hier gehören. Kein anderes Wildtier hat so viele Menschen auf dem Gewissen wie die Nilpferde 🙈 tagsüber sind sie aber harmlos, da sie nur entspannt im Wasser liegen und sich um den schönsten Matschberg streiten 😃 am Rand der Wasserstelle entdecken wir außerdem ein gut getarntes Krokodil, das sein Maul weit geöffnet hat und aussieht wie eine Statue, da es sich so gar nicht bewegt. Solomon fährt wirklich jedes Mal so nah wie möglich an die Tiere heran, sodass ich ab und zu Sorge habe, dass wir am Rand ein Stück zu weit fahren und auch in der Wasserstelle landen 😃
    Die Fahrt geht weiter, vorbei an Büffeln (die zweitgefährlichsten Tiere hier), vielen Antilopen und Gnuherden, bis wir an einem Busch ankommen, in dessen Mitte schon ein Jeep steht. „Looks like there might be a lion?“ sagt der Engländer und Solomon nickt. Wir fahren so weit in den Busch, wie ich nicht erwartet hatte, dass ein Jeep es kann (und müssen zwischenzeitlich aufpassen, dass wir nicht von den rückschlagenden Ästen der Büsche erschlagen werden) und wirklich, da liegt eine junge Löwenfamilie. Solomon fährt unfassbar nah ran und wir können die kleinen beim putzen und spielen zusehen. Die Mutter, die bereits wieder schwanger ist, liegt in der Nähe und schläft ruhig. Die Tiere sehen uns, doch lassen sich davon nicht beunruhigen. Solomon erklärt uns, dass sie zwar sehen, dass Menschen in dem großen Jeep sind, sie jedoch den Jeep als Ganzes sehen und uns deshalb nicht angreifen. Genau so ist es übrigens im Camp mit allen Tieren. Sobald wir am Zelt sind, sind wir sicher.

    Nach ca. zweieinhalb Stunden und schon jetzt unfassbar schönen Erlebnissen geht es in der untergehenden Abendsonne zurück ins Camp, wo wir bei einem Abendessen bei Kerzenlicht den Abend ausklingen lassen. ☺️
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