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  • Day 25

    Tag 24: Portomarín - O Coto

    March 15 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Nachdem ich Mike gestern überrascht hatte, konnten wir heute also zusammen weiterziehen. Es war schön, wieder ein Stück zusammen zu laufen, denn wir waren wohl jeweils diejenigen, die mit dem Anderen die meiste Zeit gelaufen waren.
    Mike ist echt ein Kämpfer. Sein Körper kann mit den unzähligen Knochenbrüchen und Operationen wohl einen guten Bericht über seine Aktivitäten als Marathonläufer, Fahrradfahrer und Rugbyspieler abgeben. Trotzdem hat er eine unglaubliche Fitness, auch wenn sein Gang mit seinem Rucksack eher dem einer Schildkröte ähnelt. Dies hat ihn den Spitznamen „flying Turtle“ eingebracht.
    Es ist etwas Tolles, mit jemandem zu reisen, der das Herz am richtigen Fleck hat!

    Wir verließen ,Portomarín‘ im Morgengrauen, um den immer noch ungewohnt vielen Pilgern aus dem Weg zu gehen.
    So ging es durch das hügelige Gelände, das den Blick zum schweifen einlud, bis wir am ersten Café vorbeikamen, wo Tanja (SPA) auch gerade eingekehrt war.
    Mike und sie kannten sich bereits, sodass schnell ein angenehmes Gespräch am laufen war.
    An die Strecke zwischen dem ersten und dem zweiten Café kann ich mich kaum erinnern. Denn hier gab Juan (SPA) wirklich jedem, den er sah, ein großes Stück grober spanischer Wurst. Was war die lecker! Dazu gab mir Mike eine Cola aus und wir führten unser Gespräch mit Tania (SPA) weiter.

    Anschließend durften wir noch einer besonderen Szene Zeuge werden: Ein einheimischer Blinder, der mit seiner unglaublich lauten Stimme auf sich aufmerksam machte, stand in einer alten Pilgerkapelle und stempelte unter der Führung seiner Hand unsere Pilgerpässe! Passte man nicht auf, hatte er in seiner Dynamik die ganze Seite vollgekleistert! Ein klasse Typ mit ordentlich Lebensfreude.
    Es dauerte nicht lange, da saß ich abermals mit Mike in einem Café. Diesmal revanchierte ich mich und gab ihm ein Cerveza aus. Durch den leeren Magen wurde unser Gespräch mal wieder sehr amüsant.
    In ‚Palas de Rei‘ hieß es dann Abschied nehmen. Mike wollte hier übernachten und ich wollte noch weitergehen. Die Hoffnung ist, am Montag in Santiago zusammen mit Alex und Mike anzustoßen… mal schauen.

    Alleine zog ich weiter und sog die Stimmung auf. Die ganzen Touris waren in ‚Palas de Rei’ geblieben, sodass ich plötzlich ganz alleine war. Der Duft der Eukalyptus Bäume lag in der Luft und ich sog den angenehmen Duft tief ein. Es war sonnig, warm und friedlich.
    Nach insgesamt 34 km fand ich dann ein schönes Plätzchen auf einer Wiese, wo ich Uwe (GER) aus Kiel kennenlernte. Da hatten wohl zwei das gleiche Gespür…
    Wir unterhielten uns etwas, doch waren wir beiden schlussendlich auch froh, schnell in den Schlafsack huschen zu können.
    Ein ereignisreicher und mal wieder schöner Tag geht zu Ende…
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