Satellite
Show on map
  • Day 148

    Tipps für eine Überwinterung in Spanien

    March 10, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Nach fast 5 Monaten sind wir wieder zurück in Frankfurt. Als wir im Oktober ganz spontan wegfuhren, ahnten wir noch nicht, dass wir so lange unterwegs sein würden. Wir gingen von ein paar Wochen aus. Im Nachhinein war das ideal. Wir haben im Vorfeld null Zeit in die Planung investiert, einfach Klamotten für 2 Wochen eingepackt und sind locker flockig wie zu einem Kurztripp losgefahren.

    Nun aber noch ein paar Tipps für eine Überwinterung in Spanien:

    Sehr gute Informationen zur aktuellen Corona Lage haben wir hier erhalten: https://reisen-nach-spanien.com/spanien/corona-…

    Ab und zu schauten wir auch mal beim ADAC https://www.adac.de/news/spanien-urlaub-corona/ oder beim Auswärtigen Amt https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSich… vorbei.

    Alle unsere Wanderungen und Radtouren haben wir mit der Komoot-App geplant und aufgezeichnet. Das Kartenmaterial ist super und kann offline genutzt werden. Hier geht es zu meiner Collection "Herbstreise nach Spanien 2021" https://www.komoot.de/collection/1350518/-herbs…

    Außerdem laden wir uns vor einer Reise immer eine Offline-Karte für unser Zielgebiet herunter. Wenn man Kartenmaterial nur noch digital dabei hat, gehört auch eine Powerbank ins Gepäck.

    Hilfreich ist auch die Installation der Google Übersetzungs App. Ich nehme schon seit Jahren keine Wörterbücher mehr mit in den Urlaub. Im Notfall hat man ja auch noch seine Finger 😇. Hilfreich war es manchmal trotzdem, dass ich mich auf spanisch verständigen kann.

    Einkauf: Spaniens Supermärkte sind super sortiert und preiswerter als bei uns. Mittlerweile gibt es fast überall auch richtig gutes Brot zu kaufen. Lediglich bei Tee und Gewürzmischungen gibt es im Gegensatz zu Deutschland nur sehr wenig Auswahl. Viele bei uns rezeptpflichtige Medikamente bekommt man in spanischen Apotheken rezeptfrei und billiger. Drogeriemärkte wie bei uns findet man in Spanien kaum.

    Thema Gas: Hier empfehle ich in Deutschland mit nur einer (aber vollen!) Gasflasche zu starten und das 4-teilige Gasanschluss Adapter Set für das EU Ausland mitzubringen. Einen dieser Adapter benötigt man um die spanische Gasflasche anschließen zu können. Das Set gibt es u. a. bei Fritz Berger oder auch über Amazon.

    In Spanien gibt es fast an jeder Tankstelle Gasflaschen, aber nur im Austausch mit einer bereits vorhandenen Gasflasche. Um eine Propan Gasflasche zu erwerben, muss man einen Vertrag abschließen. Das wiederum machen nicht alle Tankstellen. Man muss also die passende Tankstelle finden. Bei unserem 5. Versuch hat es bei einer Cepsa Tankstelle geklappt.

    Aufgrund unserer Erfahrungen empfehle ich aber, einen Vertrag mit Repsol abzuschließen. In Südspanien ist Repsol deutlich häufiger vertreten und es war auch viel leichter Propanflaschen zu tauschen (bei Cepsa gab es in Andalusien fast immer nur Butan, das für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht geeignet ist).

    Nun benötigt man für die spanische Gasflasche nur noch einen Aufsatz, um die Gasflasche aufdrehen zu können und den Schlauch (mit Hilfe des mitgebrachten Adapters) anzuschließen. Dieses Teil gibt es in jeder Ferreteria (kleiner Baumarkt), die es in Spanien wie Sand am Meer gibt. Einfach bei Google Maps "Ferretería in der Nähe" eingeben.

    Ehrlich gesagt hat uns dieser gesamte Prozess ziemlich viele graue Haare gekostet, zumal wir versehentlich nur mit einer halbvollen Gasflasche gestartet sind 🙈 und schon befürchteten, im Kalten zu sitzen. Aber vielleicht kann meine Erklärung ja dazu beitragen, dass es bei dem einen oder anderen etwas geschmeidiger funktioniert 👍.

    Im Laufe der Reise haben wir später einige Campingplätze gesehen, wo man auch einen Vertrag hätte abschließen können (z. B. Mar Azul in Balerma).

    Es gibt auch eine Handvoll Tankstellen, die deutsche Gasflaschen auffüllen. An der Tankstelle am Stellplatz "Motorhomes Anibal Service Area" in Águilas machten wir von diesem Service Gebrauch.

    Die Gastronomie in Spanien hat sich in den letzten Jahren toll weiter entwickelt und man findet fast überall schöne Einkehrmöglichkeiten. Viele Restaurants bieten ein preiswertes 3-gängiges Mittagsmenü (Menu del día) an. Meistens hat man die Wahl zwischen mehreren Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts. Oft ist dabei auch ein Getränk inkludiert. Die Menü Preise beginnen ab 8 € und steigen je nach Restaurant Klasse auch mal auf 20 € und mehr. Wir hatten aber stets den Eindruck, dass die Preise für das Menü mehr als fair waren.

    Wir probieren in Restaurants gerne verschiedene Gerichte. Wenn wir nicht allzu hungrig sind, bestellen wir oft zusammen nur eine Vorspeise und eine Hauptspeise "para compartir" (zum Teilen). Dann wird das Essen in die Mitte gestellt und es gibt 2 kleine Teller dazu.

    Nachdem man die Rechnung erbeten hat und mit einem passenden Schein bezahlt hat, lässt man sich das Wechselgeld komplett zurück bringen. Der Service freut sich, wenn man anschließend in diesen für die Gastronomie schweren Zeiten 10 % Trinkgeld auf dem Tisch liegen lässt (also immer für genügend kleine Scheine und Münzen sorgen). In den meisten Lokalen kann man auch mit Karte bezahlen. Besonders bequem ist es, wenn man eine "Bezahl App" (z. B. Google Pay) installiert hat, dann muss man nur noch das Handy an das Gerät halten. Trinkgeld haben wir grundsätzlich bar gegeben.

    In Spanien ist es üblich, dass nur eine Rechnung pro Tisch erstellt wird. Unsere deutsche Mentalität, alles Cent-genau verrechnen zu wollen, stößt auf Unverständnis. Springt über euren deutschen Schatten und seid einfach großzügig . Eines Tages übernimmt auch ein anderer mal den größeren Teil der Rechnung 😉.

    Übernachtet haben wir während unserer Reise auf 44 verschiedenen Plätzen. Für Spanien habe ich eine Stellplatzkarte angelegt und zu allen 38 besuchten Plätzen eine Rezension geschrieben und unsere Wanderungen und Radtouren verlinkt. Einkehrtipps gibt es auch 😋:
    https://findpenguins.com/5o2d2lgqnzbhu/trip/621…

    Reserviert haben wir in dieser Zeit nur ein einziges Mal und zwar in der Zeit von Weihnachten bis Silvester. Und selbst das hat uns schon gestört. Wir legen uns nicht gerne für längere Zeit fest und entscheiden am liebsten ganz spontan nach Wetter, Lust und Laune. Insgesamt mussten wir lediglich 3 Mal irgendwo weiterfahren, weil wir keinen Platz mehr bekommen haben.

    Man sollte auf keinen Fall anfangen, alten Zeiten hinterher zu trauern und sich darüber ärgern, dass die Plätze so voll sind. Wir haben akzeptiert, dass auch andere dieses schöne Hobby für sich entdeckt haben. Außerdem hoffe ich, dass aufgrund der großen Nachfrage neue Stellplätze wie Pilze 🍄 aus dem Boden schießen werden. In der Stellplatz Szene hat sich in Spanien in den letzten Jahren bereits viel getan 👍.

    Absolut empfehlenswert sind Abstecher ins Hinterland. Die Landschaft ist oft viel schöner als an der Küste und die Plätze sind meistens viel leerer. Es gibt dort jede Menge schöne Orte zu entdecken.

    In der Vor- und Nachsaison lohnt sich der Einsatz einer ACSI Card oder einer ADAC Campingcard. Die ADAC Campingcard erhält man beim Kauf eines ADAC Campingführers (in Buchform kostet er rund 25 €). Man kann den ADAC Campingführer jedoch auch online per App für weniger als 10 € erwerben. Man hat auf teilnehmenden Campingplätzen durch den Einsatz der Karte in der Spitze Ersparnisse von bis zu 40 % pro Nacht (Normalerweise sind es 10 - 20 %). Es gab einige Plätze, wo die Vorteile einer ACSI Card nochmals deutlich besser sind. Leider gibt es diese Karte bisher aber nur in Verbindung mit einem Campingführer in Buchform.

    Wir fühlten uns während der gesamten Reise sehr sicher. Wir hören jedoch auch auf unser Bauchgefühl und achten vor allen Dingen auf die Umgebung. Im Zweifel fahren wir dann lieber nochmals weiter. Besonders achtsam sind wir beim Tanken ⛽. Hier schließen wir beim Tankvorgang unser Womo grundsätzlich ab. Auf Raststätten bleibt immer jemand im Womo zurück. Auch auf Supermarktplätzen sollte man wachsam sein. Handys, Geldbörse und Ausweise nehmen wir grundsätzlich mit. Wir verreisen seit über 30 Jahren mit dem Womo und uns ist noch nie irgendetwas passiert 🍀. Hoffentlich bleibt das so ...

    Auch wenn Reisepässe im Zielland nicht erforderlich sind, nehme ich sie immer separat (!) zusammen mit einer zweiten Kreditkarte und einer zweiten Girocard mit. Für den Fall, dass der Rucksack geklaut wird oder (was wahrscheinlicher ist 😉) ich mein Portemonnaie verliere.

    Alle wichtige Dokumente habe ich fotografiert und sie mir selbst als E-Mail zugeschickt. So kann ich weltweit auf abhanden gekommene Dinge zurückgreifen.

    Wenn Ihr (wie ich) etwas schusslig seid, lohnt sich die Installation einer App, mit der man sein Handy wieder finden kann.

    Wenn euch meine Tipps gefallen haben, freue ich mich über einen Daumen nach oben 🤗.

    Reisen ist das schönste Hobby der Welt und ich freue mich schon auf unser nächstes Abenteuer 💃 ...
    Read more