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- Dag 46
- onsdag 13 augusti 2025 14:00
- ☁️ 24 °C
- Höjd över havet: 2 316 m
MexicoSan Francisco Mazapa19°41’57” N 98°50’39” W
Teotihuacán – Stadt der Götter

Zum Abschluss meiner Zeit in Mexíco City hatte ich eine Tour zu den Pyramiden von Teotihuacán gebucht. Also im Hostel ausgecheckt und mich zum Treffpunkt aufgemacht. Die Fahrt raus aus der Stadt dauerte etwa 1,5 Stunden – und plötzlich tauchten sie in der Ferne auf: gewaltige steinerne Stufenbauten inmitten einer weiten Ebene.
Teotihuacán war vor mehr als 2000 Jahren eine der größten Städte der Welt. Niemand weiß genau, welche Kultur sie ursprünglich erbaut hat – es war noch vor den Azteken. Später gaben die Azteken ihr den Namen Teotihuacán („Ort, an dem Menschen zu Göttern werden“). In ihrer Blütezeit zwischen etwa 100 v. Chr. und 550 n. Chr. lebten hier wohl über 100.000 Menschen. Die Stadt war politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum. Es wurden Mais, Bohnen, Amaranth und Kürbis angebaut, Handel mit Jade, Kakao und exotischen Federn betrieben – und besonders mit obsidiana (Vulkanglas), das hier abgebaut und zu Werkzeugen und Waffen verarbeitet wurde.
Die großen Pyramiden wurden schichtweise gebaut – mehrere Generation setzten der bestehenden Struktur eine neue Stufe oder Plattform auf. So wuchs die Sonnenpyramide in mehreren Bauphasen zu ihrer heutigen Höhe von etwa 65 Metern.
Vor den Olympischen Spielen 1968 wurden Teile der Anlage restauriert, um Mexíco international zu präsentieren (dir Eröffnungsfeirr kann man sich auf Youtube angucken).
Viele der restaurierten Flächen bestehen aus großen Steinblöcken, deren Fugen mit kleinen Steinen gefüllt sind (um den Ungerschied zum original zu erkennen). Früher waren diese Mauern und Plattformen komplett mit einem glatten Kalkputz überzogen und bemalt. Typisch für Teotihuacán war die rote Farbe, gewonnen aus lokalem Hämatit (Eisenoxid). Durch Handel gelangten aber auch andere Pigmente hierher – es war sehr bunt.
Das meiste man sehen kann sind Fundamentplattformen, auf ihnen standen Tempel, in denen Zeremonien, Opfergaben und Rituale zu Ehren verschiedener Götter stattfanden. In einigen Tempeln wurden Feuer entzündet, in anderen wurden Speisen, Schmuck oder wertvolle Gegenstände geopfert. Manche waren vermutlich nur der Priesterschaft und der Elite zugänglich, während große Plätze vor den Tempeln für die Bevölkerung offen waren – hier konnten die Menschen an Festen, Prozessionen und öffentlichen Ritualen teilnehmen.
Teotihuacán war also nicht einfach eine Stadt zum Wohnen, sondern ein riesiges religiöses Zentrum, in dem Macht, Glaube und Handel eng miteinander verbunden waren.
Die Theorie vom Untergang: ein Aufstand gegen die herrschende Oberschicht, möglicherweise ausgelöst durch soziale Spannungen, Dürren oder religiöse Umbrüche.
Heute kann man die Mondpyramide (zweitgrößte) wieder bis zur ersten Ebene besteigen – das ist erst seit Kurzem wieder erlaubt. Die Sonnenpyramide (größte) dagegen ist seit Covid gesperrt. Trotzdem: Die schiere Größe dieser Bauten beeindruckt mächtig. Und noch mehr die Vorstellung, dass das, was heute zu sehen ist, nur ein Teil der ursprünglichen Stadt ist. Zahlreiche kleinere Pyramiden und Plattformen sind noch gar nicht ausgegraben. Von Teotihuacán sind bisher nur rund 8 km² ausgegraben und für Besucher zugänglich – das entspricht dem zentralen Zeremonialbezirk und einigen angrenzenden Wohn- und Werkstattbereichen. Die ursprüngliche Stadtfläche wird jedoch auf ca. 20–25 km² geschätzt - weit mehr als die Hälfte liegt noch unter Erde, Vegetation oder modernen Siedlungen und ist nicht erforscht.
Beim Blick von der Mondpyramide auf die zentrale „Straße der Toten“ mit ihren symmetrisch angeordneten Tempeln und Plattformen, sowie der Beschreibungen von unserem Guide Lili, konnte ich mir gut vorstellen, wie hier vor fast zwei Jahrtausenden Prozessionen, Märkte und religiöse Zeremonien stattgefunden haben müssen. Es ist einer dieser Orte, an denen Geschichte nicht nur im Museum erzählt wird – man steht mitten drin.Läs mer
Resenär
. . . und noch ein Gecko 😃
LKuppersAls kleiner Bonus 😀