• Oaxaca

    15–18 авг., Мексика ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach Oaxaca bin ich mit dem überraschend bequemen ODA-Bus gefahren. Statt wie geplant um 23 Uhr kam dieser allerdings erst um 1 Uhr in der Nacht an, und ich nahm ein Taxi zum Hostel. Auf den Straßen sah ich noch viele Leute und vor allem Turis, was mich sehr gewundert hat – es scheint für mexikanische Verhältnisse sehr sicher hier zu sein. Zum Glück war die Rezeption im Hostel noch besetzt - am nächsten Morgen musste ich erst einmal ausschlafen. Dann lernte ich ein paar Leute am Pool kennen, wir tauschten uns über Reisepläne aus, und mir wurde die Walking Tour empfohlen. Um 13 Uhr kam ich am alten Casino, dem heutigen Theatertreffpunkt, an. Unser lokaler Guide David gab uns eine wirklich gute Tour. Aus den geplanten zweieinhalb Stunden wurden am Ende über drei – mit vielen Details, Einblicken in versteckte Innenhöfe, an denen man beim einfachen Herumspazieren wohl vorbeigelaufen wäre. Dazu gab es zahlreiche spannende Hintergrundgeschichten zu wichtigen Persönlichkeiten der Stadt (u. a. Benito Juárez, der erste indigene Präsident Mexikos, der aus der Region stammte und als Symbol für Unabhängigkeit und Reformen gilt). Dabei waren ein Pärchen aus Neuzeeland sowie Zoeh und Alice aus Deutschland.

    Abends im Hostel hab ich dann noch eine Reisende aus Frankreich/Marokko, einen Holländer, einen Australier sowie Finn und Em (ein Paar ebenfalls aus Australien) und eine coole Gruppe Deutscher kennen gelernt. Beim Karaoke haben wir uns feuchtfröhlich durch die Songs gegrölt – Klassiker wie „Country Roads“, es waren (nicht auf meinen Wunsch) auch ein paar verdammt asoziale deutsche Lieder dabei und auch ein deutsch-spanischer Song, wunderschön im Duett gesungen.

    Am zweiten Tag bin ich morgens bis mittags über den riesigen Markt Central de Abastos de Oaxaca gelaufen, habe mir die Ruinen auf dem Berg Monte Albán angesehen (dazu kommt noch ein Post) und war abend sehr lecker Essen. Alle anderen waren entweder schon abgereist oder verplant, aber das hat mich nicht davon abgehalten ein Date mit mir selbst zu haben.

    Das Restaurant Las Quince Letras war nur zwei Straßenblöcke vom Hostel entfernt, wurde mir von meinem Taxifahrer empfohlen und hat die hohen Erwartungen sogar übertroffen. Ich habe mich darauf eingelassen, zu einem normalen Bier auch noch eine Art Tomatensaft zu bestellen. Das Ganze wurde dann am Tisch gemischt und war erstaunlich gut – auch wenn ich es nicht unbedingt regelmäßig trinken muss.

    Zur Hauptspeise hat mir der Kellner die klassischen Gerichte Oaxacas empfohlen. Eine Mole ist eine traditionelle mexikanische Sauce, die besonders in Oaxaca sehr bekannt ist. Sie ist meist dickflüssig, komplex gewürzt und hat oft eine leicht süßliche, herzhafte oder scharfe Note. Moles bestehen aus einer Mischung von Chili-Schoten, Nüssen oder Samen, Gewürzen, Kräutern, Schokolade, Tomaten, Tomatillos oder Zwiebeln. Er brachte mir also einen Teller mit neun Soßen zum Probieren – eine besser als die andere... Manche waren leicht scharf, andere sehr würzig, wieder andere fruchtig mit Ananas, Banane oder Mango. Schließlich entschied ich mich für die schwarze Mole, kombiniert mit Rindfleisch und Banane. Auf dem Teller zerfiel das Fleisch schon fast beim bloßen Anblick. Dazu gab es etwas Reis und frische tortillas aus dunklem Teig. Zum Nachtisch einen Mezcal, und die ganze Zeit über spielte ein Saxophonist live Musik, während sich die Aussicht über den Dächern der Stadt vom Tag in die Nacht verwandelte.

    Beim späteren Bierpong-Turnier im Hostel lernte ich Grace aus Großbritannien kennengelernt, die mir als Partnerin zugelost wurde. Wir waren ein Super Team und haben ganz Okay gespielt. Sie wollte es nicht auf sich sitzen lassen, um elf Uhr Feierabend zu machen – schließlich war dies unser einziger Freitag in Oaxaca. Mit dem Australier zusammen ging es in zwei Clubs der Stadt. Der Erste hat eine tolle Aussicht auf den Berg (siehe Foto), aber die Stimmung war schlecht und die Musik kam nur vom Band. Der zweite Club überzeugte mit richtig guten, frisch gemixten Techno.

    Da eigentlich alle Leute, mit denen ich gesprochen und die ich kennengelernt hatte, nach Puerto Escondido, eine Stadt südlich am Pazifik, die eigentlich nicht auf meiner Route lag, weiterreisten – die einen einen Tag früher, die anderen einen Tag später – und ich nun so viel Gutes über diesen Ort gehört hatte, beschloss ich spontan, ebenfalls am Samstag einen Bus dorthin zu buchen. Am Montag würde ich dann einen Flug nach Cancún nehmen, um schneller auf die Yucatán-Halbinsel zu kommen. Der Flug war zwar spontan relativ teuer, aber mit dem Bus hätte ich immer noch die Hälfte bezahlt und insgesamt rund 30 Stunden darin verbracht. Im Nachhinein kann ich sagen: Es war die richtige Entscheidung, mehr Zeit mit meinen neuen Bekanntschaften zu verbingen!
    Читать далее