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- Día 53
- miércoles, 20 de agosto de 2025, 14:00
- ☀️ 34 °C
- Altitud: 28 m
MexicoTinum20°41’0” N 88°34’8” W
Weltwunder Chichén Itzá

Die Maya-Pyramiden in Chichén Itzá sind für mich der wichtigste Punkt in México, und ich habe mich daher schon lange darauf gefreut.
Wie so oft wird überall empfohlen, früh da zu sein, um die großen Menschenmengen zu vermeiden und der Mittagssonne zuvorzukommen. Also wollte ich direkt mit dem ersten Schwung Besucher um 8:00 Uhr hineingehen. Allerdings hatte ich die Zeitverschiebung zwischen Cancún (wo ich den Leihwagen ausgeliehen hatte) und dem Rest der Yucatán-Halbinsel übersehen. So war ich aus Versehen schon um 7:00 Uhr dort und habe mich mit einer anderen Gruppe Touristen gewundert gefragt, warum hier noch nichts los sei. Naja – dafür hatte ich den besten Parkplatz direkt vor dem Gelände - kostenlos, weil noch keiner da war, um abzukassieren.
Ich kann das ganze nicht bis in den Himmel loben, ohne mich hier kurz über die Organisation vor Ort auszulassen. Selten habe ich so etwas Schlechtes erlebt. Ganz klar kommt das hier daher, dass es den Veranstaltern völlig egal ist, wie gut sich der Besuch anfühlt – Hauptsache, viel Geld verdienen. Der Ort ist konkurrenzlos, und die Leute kommen trotzdem.
Kurz vor 8:00 Uhr luden reihenweise Busse Menschenmassen ab. Es gab mehrere Schlangen beim Einlass, alles sehr unübersichtlich. Am Ticketschalter musste man den Eintritt von 100 Pesos (ca. 5 €) separat von einem Kultur-Beitrag in Höhe von 550 Pesos (ca. 25 €) an zwei verschiedenen Schaltern bezahlen. Man musste sich zwar nicht erneut anstellen, aber eine logische Ordnung gab es nicht. Die Leute drängelten sich kreuz und quer von links nach rechts und zurück. Das Einlassgebäude und Gelände waren zudem schlecht in Schuss. Die Wege waren uneben, mit großen Steinen und reichlich Stolperfallen. Bänke fielen auseinander – wenn es überhaupt welche gab. Dafür stand in jeder abgelegenen Ecke ein Aufpasser, um zu verhindern, dass man isst oder raucht. Gleichzeitig gab es viel zu viele Verkaufsstände mit überteuerten Souvenirs, und man konnte keine zehn Meter gehen, ohne mehrfach angesprochen zu werden. Ich finde das heuchlerisch und dieses Ortes nicht Würdig.
Abgesehen davon hat es mir aber sehr gefallen. Ich habe mir viel Zeit gelassen. Von einer KI hatte ich mir im Vorfeld einen Text-Guide erstellen lassen, den ich vor Ort Schritt für Schritt abgegangen bin – das hat super funktioniert. Außerdem bin ich der einen oder anderen Gruppe mit englischsprachigem Guide ein Stück gefolgt oder habe im Schatten gewartet, bis die nächste kam, und so vieles mitbekommen.
Chichén Itzá war die Hauptstadt der Maya-Kultur, die über die gesamte Yucatán-Halbinsel verteilt lebte. Die Anlage diente religiösen, politischen und astronomischen Zwecken. Das El Castillo (Tempelpyramide) beeindruckt nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine astronomische Ausrichtung und Funktion als Kalender. Das große Spielfeld (Juego de Pelota, Ballspielplatz) zeugt von einem rituellen Sport, dessen genaue Regeln nur teilweise bekannt sind. Die Cenoten wurden sowohl zur Wasserversorgung als auch für zeremonielle Opfer genutzt. Der Templo de las Mil Columnas (Tempel der tausend Säulen) und das Observatorium (El Caracol) geben Einblicke in die religiösen und wissenschaftlichen Kenntnisse der Maya. Auf der weitläufigen Anlage finden sich noch viele weitere Gebäude, die nicht alle freigelegt und Restauriert wurde, und im umgebenden Dschungel weiß man von Archäologen noch unentdeckte Strukturen.
Besonders beeindruckend ist, wie Chichén Itzá als Hauptstadt einer Hochkultur es vor knapp 2000 Jahres geschafft hat, religiöse Zeremonien, astronomische Präzision und Machtpräsentation in sich zu vereinen. Der Ort erzählt von komplexen Gesellschaftsstrukturen, Handwerkskunst und tief verwurzelte Spiritualität der Erbauer– und deren Wissen uns noch heute vor Rätsel stellt. Legenden berichten, dass bei der Tag-und-Nacht-Gleiche der Schatten der gefiederten Schlange Kukulkán an der Pyramide El Castillo hinabgleitet und so den Abstieg des Gottes symbolisiert. Man erzählt auch, dass die Verlierer – oder in manchen Überlieferungen die Gewinner – des rituellen Ballspiels (Juego de Pelota) den Göttern geopfert wurden, um ihre Ehre zu vollenden. Die tiefen Cenoten galten als Tore zur Unterwelt Xibalba und wurden für Opfergaben genutzt, die den Göttern im Wasser übergeben wurden. Wer Chichén Itzá besucht, betritt nicht nur eine Touristenattraktion oder archäologische Stätte, sondern eine Brücke in eine Zeit, in der Himmel, Erde und Menschen durch Mythen, Rituale und den Glauben an ein kosmisches Gleichgewicht miteinander verbunden waren.Leer más
Viajero
Stargate?
ViajeroSehr beeindruckend das alles! In Peru ist es besonders im Heiligen Tal und am Macchu Pichu auch sehr touristisch, aber die Organisation wird Dich erfreuen. Gute Weiterreise.