• Islas Ballestas - Paracas

    Sep 28–29 in Peru ⋅ ☀️ 20 °C

    Der erste Stopp auf meiner Hop-on-Hop-off-Busfahrt durch Peru sollte Paracas sein – eine Küstenstadt etwa 260 Kilometer südlich von Lima. Ich wusste schon, dass Lima im Jahr weniger als zwei Zentimeter Regen bekommt – es liegt mitten in einer Wüste. Wenn man jedoch in der Stadt landet, bekommt man davon nicht viel mit. Sobald man herausfährt, fällt es einem direkt auf: weitläufige, sandige Landschaften, mit Bergen im fernen Inland und dem Meer auf der anderen Seite.

    Vor der Küstenstadt Paracas liegen die Islas Ballestas (Ballestas-Inseln), eine kleine Inselgruppe, die von unzähligen Vogelarten bewohnt wird. Ab den 1840er-Jahren wurde hier Guano (Vogelkot) abgebaut – ein bahnbrechender natürlicher Dünger für die Landwirtschaft, lange bevor industrielle Düngemittel erfunden wurden. Auf manchen Inseln lagen die Guano-Schichten bis zu 40 Meter hoch. Sie wurden per Hand abgetragen und auf Schiffen nach Europa gebracht. Später konnte man alle fünf bis sieben Jahre rund zwei Meter neuen Guano abbauen – bis die Vogelgrippe im Jahr 2022 einen großen Teil der Seevogelpopulation hier auslöschte.

    Wir sind also mit dem Boot entlang der Küste gefahren – vorbei an einem kleinen Hafen für den Export von Blaubeeren und anderen Agrarprodukten, weiter vorbei an bizarren Steinformationen und felsigen Küstenabschnitten – bis wir uns schließlich vom Festland trennten und aufs offene Meer hinausfuhren. In der Ferne tauchte die zerklüftete Inselgruppe der Ballestas auf, geprägt von hohen Felsbögen, durch die man hindurchsehen kann.

    Auf den Inseln sahen wir zahlreiche Vogelarten: Peruanische Pelikane, Tölpel, Inka-Seeschwalben und direkt am Anfang auch eine kleine Gruppe von vier Humboldt-Pinguinen, die hier an der nördlichsten Grenze ihres Lebensraums leben. Auch Seelöwen waren dort. Einer ruhte majestätisch auf einer Klippe, während ein anderer versuchte, diesen hervorragenden Platz anzufechten – ohne Erfolg. Das Schreien und Schlagen endete schließlich damit, dass der Herausforderer zurück ins Meer sprang. Auf anderen Felsen lagen Weibchen, oft mit jüngeren Tieren.

    Am Abend habe ich mir den Sonnenuntergang von der Küste aus angeschaut. Der Strand war leider erstaunlich verschmutzt, dennoch tummelten sich dort viele interessante Vogelarten.

    Im Zentrum von Paracas aß ich frisch gegrillten Tintenfisch und die größten Jakobsmuscheln, die ich je gesehen habe – leider kein Foto gemacht.

    Paracas war ein sehenswerter Ort an der Pazifikküste von Peru – rau, windig, aber voller Leben, wo man es vielleicht nicht erwartet.
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