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- Day 96–98
- October 2, 2025 - October 4, 2025
- 2 nights
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 2,362 m
PeruArequipa16°23’45” S 71°32’2” W
Arequipa – die Weiße Stadt
Oct 2–4 in Peru ⋅ ☀️ 23 °C
Arequipa wird so genannt wegen der vielen Gebäude aus hellem, vulkanischem Sillar-Stein, der der Stadt ihr charakteristisches Erscheinungsbild verleiht.
Mit rund 1,1 Millionen Einwohnern und auf etwa 2.300 Metern über dem Meeresspiegel zieht sich Arequipa an den Hängen mehrerer schneebedeckter Vulkane hinauf – allen voran dem El Misti (5.822 m), dem Chachani (6.075 m) und dem Pichu Pichu (5.669 m). Ein beeindruckendes Panorama – bei Tag wie bei Nacht.
Die PeruHop-Nachtfahrt von Nasca aus kam morgens um 5 Uhr an. Mit einem kleineren Shuttlebus wurden wir in unsere Unterkünfte gebracht. Sidney aus Kansas war zufällig im gleichen Hostel wie ich, und da wir (natürlich) noch nicht einchecken konnten, schliefen wir zwei Stündchen auf den Sofas im Aufenthaltsraum des Viajero Hostels.
Um 8:30 Uhr trafen wir uns mit Juan Carlos, unserem Guide aus dem Bus, der auch als Stadtführer in Arequipa zertifiziert ist. Zuerst ging es über den größten Markt der Stadt – den Mercado San Camilo, wo wir einiges lernten und ich mal wieder neue Früchte entdeckte und probierte. Anschließend folgte eine Walking Tour durch das historische Zentrum, das seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Alte Kirchen und Gebäude in einer von Erdbeeben gepeinigten Stadt. Einige Alpaca-Kleidungsgeschäfte, eines mit echten Tieren und einer Austellung zu Herstellungstechniken und Geschichte dieses Handwerks.
Nach der Tour schlich ich mich ins Rathaus, um eine bessere perspektive vom Balkon aus auf den Hauptplatz zu bekommen. Im Obergeschoss waren Handwerker an der Arbeit. Der eine, der mich zuerst sah, wollte mich rauswerfen, ließ mich dann aber doch kurz ein paar Fotos knipsen.
Abends lernte ich im Hostel beim Willkommensgetränk andere Reisende kennen – darunter Ben aus Wales, der unbedingt noch einmal den gleichen Burger essen wollte wie am Vorabend. Ich begleitete ihn, und tatsächlich war der Burger richtig gut.
Am nächsten Tag buchte ich eine zweitägige Wanderung im Colca Canyon, dem dritt tiefsten Canyon der Welt - an vielen Stellen sind über 1000 Meter zwischen Oberkante und Fluss. Dafür besorgte ich mir ein paar Dinge: Mückenspray (hätte ich nicht gebraucht), Wasser, Snacks und Toilettenpapier – das sollte man auf jeden Fall mitnehmen, hieß es. Danach schlenderte ich noch etwas durch die Stadt und ging erneut auf den Markt, um chicharrón (frittierte Schweinefleischstücke) zu essen. Außerdem wollte ich mir das Museo Santuarios Andinos anschauen.
1995 wurde auf dem Vulkan Ampato (6.288 m) in der Nähe von Arequipa eine Mumie entdeckt – durch den Schmelz einer Lawine freigelegt, aber noch vollständig gefroren. Es ist eines der am besten erhaltenen Kinderopfer der Anden: „Juanita“, die sogenannte „Eiskönigin“ (*La Dama de Ampato*). Durch den Frost blieb sogar ein Teil ihres Blutes konserviert. Bei späteren Expeditionen fand man noch weitere mumifizierte Kinder, jedoch nicht so gut erhalten wie sie.
Die Inka opferten in Zeiten großer Not – etwa bei Dürren – das gesündeste Kind aus adligen Familien den Göttern. Dafür nahmen die Kinder und Priester lange Pilgerwege von teils mehreren Monaten auf sich, um die Opfer auf heiligen Bergen zu erbringen. Die Körper wurden nicht aktiv mumifiziert; der Permafrost sorgte in großen Höhen für ihre Erhaltung. Beigesetzt wurden Tongefäße, besondere Kleidung und Schmuckstücke, Federkronen sowie Figuren aus Bronze, Silber und Gold. All diese Funde und eine Replik der Mumie von Juanita kann man heute in diesem Museum sehen (die echte ist im Keller eingefroren) – Fotografieren ist dort jedoch nicht erlaubt.
Bei meiner Tour durch das Museum war neben mir nur eine weitere Person: Anna aus Mainz. Wir genossen die quasi private Führung und kamen danach ins Gespräch. Am zentralen Plaza de Armas saßen wir fast zwei Stunden – abwechselnd im Schatten und in der Sonne, weil es im einen zu frisch und im anderen zu heiß war – und erzählten uns von unseren Auslandsjahren. Anna war vor rund zehn Jahren als Rotary-Austauschschülerin hier in Arequipa.
„An diesem Platz haben wir manchmal die Schule geschwänzt“, erzählte sie lachend. Sie berichtete mir von ihrer Gastfamilie und den Erlebnissen aus dieser Zeit – ein spannender Einblick für mich, weil ich die Situation gut nachvollziehen konnte und dadurch noch mehr über die Menschen in Arequipa und ihre Kultur lernte.
Abends packte ich nur meine Sachen und ging früh ins Bett – denn um 3 Uhr in der Nacht sollte es losgehen Richtung Colca Canyon.Read more

























TravelerIch liebe deine Beschreibungen.
LKuppers🥰
Traveler
Sehr schön.