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- Day 107–110
- October 13, 2025 - October 16, 2025
- 3 nights
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 1,796 m
PeruMachupicchu13°10’28” S 72°34’7” W
Aguas Calientes
Oct 13–16 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C
Wenn man Machu Picchu besuchen möchte, führt fast jeder Weg zunächst in das kleine Örtchen Aguas Calientes, auch bekannt als Machu Picchu Pueblo. Es liegt tief im Tal am Fuß des Berges, auf dem die weltberühmte Inka-Stadt thront. Doch dorthin führen keine Straßen – man muss also zunächst entscheiden, wie man überhaupt in diese abgelegene Region gelangt.
Die bekannteste Möglichkeit ist die Inca Rail oder PeruRail, die von Ollantaytambo – einem Ort etwa auf halber Strecke zwischen Cusco und Machu Picchu – nach Aguas Calientes fährt. Selbst die günstigste Klasse ist hier jedoch erstaunlich teuer. Eine zweite Option ist die klassische Inka-Wanderung. Dieser Weg wurde schon von den Inka genutzt und führt über rund 70 Kilometer durch die Anden – mit zahlreichen Höhenmetern, Pässen über 4.000 Meter und mehreren Tempelanlagen entlang der Strecke. Die Tour dauert meist vier bis fünf Tage und erfordert gute Kondition sowie eine geführte Gruppe - oft lange im Voraus ausgebucht. Alternativ gibt es den Salkantay-Trek, eine moderne Route mit ähnlicher Länge.
Für mich war das allerdings zu viel des Guten.
Ich entschied mich für die sogenannte „Hydroelectrica-Route“, eine Art Kompromiss. Mit einem Kleinbus ging es von Cusco über das Heilige Tal und den Pass von Abra Málaga bis zum Wasserkraftwerk „Hidroelectrica“ – etwa 210 Kilometer und rund sieben Stunden Fahrt entfernt. Von dort führt eine alte Bahnstrecke noch etwa elf Kilometer bis nach Aguas Calientes. Diese Strecke läuft man zu Fuß, immer entlang der Gleise, flankiert von dichtem Regenwald, Wasserfällen und dem rauschenden Urubamba-Fluss.
Die Busfahrt selbst war schon ein Erlebnis. Die gesamte Strecke führte in endlosen Serpentinen durch die Anden – es gab kaum ein gerades Stück, das länger als ein paar Hundert Meter war. An manchen Stellen hatten Felsstürze Teile der Straße weggerissen oder verschüttet, und der Bus musste warten, bis der Gegenverkehr durch war. Die Aussicht war allerdings atemberaubend: schneebedeckte Gipfel, tiefe Täler, und dann plötzlich dichter, grüner Dschungel.
Am Hydroelectrica angekommen, ging es endlich zu Fuß weiter. Leider hatte ich mir in Cusco bei der Ruinenwanderung eine fiese Blase an der rechten Ferse geholt. Zuerst versuchte ich, links einen normalen Schuh und rechts einen Croc zu tragen – weil der hinten offen ist. Aber auf dem groben Schotter der Bahngleise war das keine besonders bequeme Idee. Zudem regnete es fast durchgehend. Gleichzeitig war es tropisch warm und feucht – kein Wunder, denn hier beginnt bereits der Regenwald. Der Urubamba-Fluss, der unterhalb von Machu Picchu fließt, mündet später in den Amazonas.
Ich wurde ziemlich nass und hatte keine Lust, anzuhalten oder Fotos zu machen. Vom meinem Besuch auf dem Machu Piccuu berichte ich im nächsten Post. Hier erzähle ich noch kurz vom Rückweg, damit ich die Bilder und Videos dazu packen kann. Dieser war etwas trockener, wenn auch nicht sehr viel. Ich konnte es trotzdem mehr genießen und musste die beeindruckende Landschaft und abenteuerliche Strecke entlang der Gleise, eingerahmt von riesigen Felsen, tropischem Grün und kleinen Holzhütten einfangen - seht selbst.
Wieder am Hydroelectrica angekommen, wollte ich spontan mit Josiah – einem Reisenden, aus meiner Gruppe der Tour durch Machu-Picchu – noch einen Zwischenstopp auf dem Rückweg einlegen, im „Sacred Valley“, dem Heiligen Tal der Inka, um dort noch einige Ruinen zu sehen. Ich hatte meine kleine Tasche bereits vorne auf den Beifahrersitz gelegt und wartete etwa eine Stunde neben dem Bus, bis es losgehen sollte. Doch kurz vor der Abfahrt schmiss mich der Fahrer plötzlich raus – er wollte lieber zwei andere Personen mitnehmen, um den Bus voll zu machen. Ich war ziemlich sauer, schließlich hätte ich dann auch einen anderen Bus nehmen können und nicht so lange warten müssen.
Der Fahrer meinte, ich müsse nur fünf Minuten die Straße hinunterlaufen – dort gäbe es einen anderen Bus. Der fuhr allerdings direkt nach Cusco, ohne Zwischenstopp im Sacred Valley. Also verpasste ich die Gelegenheit, Josiah zu begleiten. Ich war etwas enttäuscht und dachte zunächst ich hätte meinen Platz nicht so einfach aufgeben sollen.
Doch am nächsten Tag erfuhr ich, dass der Bus mit Josiah und den anderen auf halber Strecke liegengeblieben war – mitten in den Bergen, irgendwo auf einem Pass. Alle mussten aussteigen und auf eigene Faust per Anhalter weiterkommen. Josiah erzählte mir später, dass er schließlich auf der Ladefläche eines Pickup-Trucks im Regen mitfahren durfte. Das Geld für die überteuerte Fahrt hat natürlich niemand zurückbekommen.
Im Nachhinein war ich dann doch froh, dass mich der Fahrer rausgeworfen hatte – sonst hätte mich dasselbe Schicksal ereilt. So fügen sich die Dinge manchmal auf erstaunliche Weise. Alles passiert aus einem (allermeistens guten) Grund!Read more
























TravelerDie Strecke nach Hydroelectrica haben wir auf einer Liste der 10 gefährlichsten Straßen in Südamerika gefunden… wir haben uns deshalb für die (Ja! Völlig überteuerten) Bahntickets entschieden. 😅
Traveler
Das kann ganz schön meditativ sein
LKuppersWandern ist total entspannend - man braucht keine Musik im Ohr und nichtmal einen Gesprächspartner. Ich entdecke das hier richtig für mich 😬
TravelerNa, dann kann ich wärmstens den portugisischen Jakobsweg empfehlen. 😀
TravelerDas war auch mein Gedanke.