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  • Day 57

    Der Dampf aus dem Boden

    November 25, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Am heutigen Tage sollte es nur um Dampf aus dem Boden gehen. Das lässt sich wohl bei einer der geothermisch aktivsten Gegenden der Welt nur schwer vermeiden. Der gestrige Tage mit dem Besuch der Therme sollte nur der Anfang sein. Heute stand der Tag im Zeichen von heißen Dampf, Hitze und anderen Elementen, die der Boden so hervorbringt. Wir starteten unseren Tag bereits früh am Morgen auf dem vollen Campingground, wo über Nacht noch Dutzende weitere Vans hinzukamen und Zelte aufgebaut wurden. Da Chris bereits früh wach war und Steffi nicht mehr schlafen ließ, entschieden wir uns aber woanders zu frühstücken und fuhren nach einigem Hin und Her zum Strand von Taupo, wo wir uns Reisbrei mit Obst und Eier mit Würstchen zum Frühstück machten. Das Wetter war heute bewölkt, aber doch noch sehr angenehm. In Taupo und der Gegend drumherum waren diverse Radsportrennen im Gange, von Mountainbike bis Rennrad. Dies war auch der Grund, warum unser Plan daher ein wenig abgeändert werden musste. Ursprünglich wollten wir auf den Taupo Wochenmarkt, der uns wärmstens empfohlen wurde. Dieser fiel jedoch wegen der Radsport-Wochenende aus, sodass wir stattdessen einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machten. War auch nett. Anschließend fuhren wir zu den Huka Falls. Dabei handelt es sich um eine Stromschnelle mit einem 9 Meter tiefen Fall bei denen pro Minute ca. 200.000 Liter Wasser hinunterfallen. Durch die enorme Geschwindigkeit, die der Fluss dabei aufnimmt, sind bereits einige Menschen, die ihn bezwingen wollten, grandios gescheitert. Ein toller Effekt ist dabei, dass aufgrund der Geschwindigkeit und der hohen Vermischung von Wasser und Luft eine tolle blaue Farbe. Da uns die 9 Meter ein bisschen Respekt einflossen, dachten wir mit ein wenig Anspannung an die nächsten Tage, wo uns ein Fall aus 7 Metern erwarten wird (dazu dann zu gegebener Zeit). Da wir keine wirkliche Lust hatten, nochmal die gestrige Strecke abzulaufen, haben wir hier auch auf die Wanderung verzichtet. Der nächste Stopp waren die Moon Craters, die sich nur wenige Autominuten von den Huka Falls befinden. Hier trifft sich ein seltenes Bild, da man hierfür knapp 8 Dollar Eintritt bezahlen muss. Hintergrund ist hierfür, dass es in den 1990er Jahren viele Einbrüche gegeben hat und der Parkplatz daher bewacht wird. Das geht von daher in Ordnung. Die Moon Crater sind eine Thermallandschaft, bei denen rund um die Uhr Dampf aus dem Erdinneren Austritt. Dabei handelt es sich um Wasser aus unterirdischen Flüssen, die durch die vulkanische Aktivität zum Kochen gebracht werden und mit knapp 140 Grad aus dem Boden austreten. Durch die damit verursachte Lockerung des Bodens kam es dann zu Einstürzen und damit zur Bildung der Krater. Bei einigen Kratern kann man das Wasser im Erdinneren auch tatsächlich kochen hören. In den Kratern hat sich durch die heißen Dämpfe eine eigene Flora gebildet, die aus Farnen und anderen Pflanzen besteht, die in Neuseeland selten und einmalig sind. Der Ort wirkt durch den Dampf ein wenig gespenstisch und das Gefühl, dass unter den Füßen Wasser durch die aktive vulkanische Aktivität zum Kochen gebracht wird, ist ebenfalls respekteinflössend. Wir gingen die Moon Crater ab und Chris ging noch ein Stück weiter auf eine Aussichtsplattform. Der Gang dauerte knapp 60 Minuten und dann fuhren wir auch weiter. Nach einem weiteren Picknick im Freien - als Zwischenstopp - fuhren wir dann zu Wai-O-Tapu, auch bekannt als Thermal Wonderland. Da Steffi dies organisierte, dachte Chris erst es handele sich um ein Spa, worauf er keine Lust hatte. Aber es ist ein kleiner Naturpark (ebenfalls mit Eintritt), der verschiedene natürliche Thermalquellen zeigt, die in verschiedenen Farben - je nach Zusammensetzung der chemischen Elemente drumherum - erstrahlt. Das Dampfen der Quellen war schon von weitem zu sehen und erleichterte uns die Wegfindung ungemein. Die 25 - natürlich entstandenen - Attraktionen hatten Namen wie des Teufels Tintenfass, des Teufels Pool und der Champagner Pool. Insbesondere Letzterer ist das Aushängeschild von Wai-O-Tapu. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung im Boden und der starken geothermischen Aktivität hier konnte man anhand der Farbe deuten, welche Elemente hier für die verschiedenen Farben sorgen. Daneben gab es auch Erdlöcher zu Bestaunen und listige Vögel, die die geothermische Energie des Bodens für das Ausbrüten der Eier verwenden. Der Rundgang dauerte knapp 2 Stunden und wir waren wirklich schwer beeindruckt. Zwar konnten wir danach den Geruch von Schwefel und anderen Elementen aus den Dämpfen nicht mehr riechen (des Teufels Tintenfass haben wir kurzerhand in die Erbsensuppe der Hölle umgetauft), aber das Naturschauspiel hatte es in sich. Insbesondere der Champagner Pool, unter dem Wasser bei 300 Grad kocht und zusammen mit den schweren Elementen das charakteristische Perlen (wie Champus halt) hervorruft, war wirklich toll zu sehen. Auch der Pool des Teufels war mit seinen giftgrünen Wasser ein lautes „Wow“ unsererseits wert. Nach einer kleinen Kaffeepause ging es dann zu unserem heutigen Campingground. Dieser hat die Besonderheit, dass er auch an einer Heisswasserquelle liegt und daher auch ein Thermalbad angeschlossen hat. Als Camper darf man diese auch inkludiert mitbenutzen, was uns ebenfalls empfohlen wurde. Und so fanden sich dort auch verschiedene Pools mir unterschiedlich warmen Wasser. Steffi bekam so doch noch ein Spa und Chris freute sich auf die Entspannung. Die Quelle - die ebenfalls stark dampfte - konnten wir uns auch anschauen. Das Wasser dort war kochend heiße 75-90 Grad heiß. Nach einem Bad am Nachmittag und noch einem am späten Abend schliefen wir in unserem Campervan, umgeben von Dampfquellen (die nächste war vielleicht 4-5 Meter vom Van weg), ein.Read more