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  • Day 69

    Nachts im Dschungel und Boat Trip

    December 7, 2017 in Brazil ⋅ ☀️ 5 °C

    Wir brauchten keinen Wecker um 1:00 Uhr aufzustehen, unsere Sachen zu nehmen und zum Treffpunkt zu kommen. Neben uns kamen dann auch nur Pili und Peter (unser irischer Scherzkeks der Gruppe) mit. Unser Guide war Thomas aus Argentinien, der vor 2,5 Jahren auf der Insel Urlaub machte und dann dort blieb. Seitdem macht er die Nachtwanderungen zum Pijo de Papagaio, der höchsten Erhebung der Insel mit knapp 1.000 Metern. Die Erhebung ist ein Felsen auf der Spitze des Berges, der mit ein wenig Fantasie tatsächlich wie ein Papagai aussieht. Der Weg zur Spitze sollte knapp 3 Stunden dauern, 7 Km lang sein und die 1.000 Höhenmeter waren vollständig zu erklimmen. Das Ziel sollte der Sonnenaufgang von dort sein. Wir bekamen einen Wanderstock aus Bambus (oder auch zwei, wenn man wollte), eine Headlamp und dann ging es auch schon los. Die Musik und die Woo-Rufe der Feiernden waren noch laut zu hören, da kamen wir auch schon zu dem Eingang des Dschungels (wenn man es so nennen kann). Thomas erklärte uns ein paar Sachen und versprach uns dann immer prozentual zu sagen, wie weit wir es denn bereits geschafft haben. Der erste Abschnitt der Strecke war bereits sehr steil und wir waren wirklich dankbar für die Bambusstöcke, da sie unsere Beine und Knie sehr entlasteten. Es war stockdunkel um uns herum und es wirkte alles sehr friedlich auf uns. Bis auf die Mücken. Glücklicherweise hatten wir vorgesorgt und wir kamen ohne Mückenstich den Berg hoch. Die Mücken wurden jedoch vor allem von den Headlamp angezogen, sodass sie ständig vor uns herumtanzten. Nach aber knapp 50 Prozent war auch das erledigt, da es für die Mücken mittlerweile zu hoch war. Mit allen 100 Höhenmetern fiel dann auch die Temperatur um jeweils 1 Grad Celsius. Dennoch hatten wir unsere Sachen schnell durchgeschwitzt und waren daher auch dankbar, als es allmählich kühler wurde. Wir hatten Glück und sahen verschiedene Tiere unterwegs, die - wie wir - Nachts ihren Weg durch den Dschungel nahmen. Es gab Armadillos (Gürteltiere), Schlangen, Arachnos (grosse spinnenähnliche Tiere), Stickbugs, Glühwürmchen und andere Lebewesen zu bestaunen. Auch hier zeigte uns Thomas eine Baumart, die an anderen Baumarten zum Licht hochwächst und wie ein Parasit lebt (solche Arten fanden sich auch in Neuseeland). Er sagte dazu treffend, dass hier alles so friedlich wirkt, aber auch hier ein ständiger Kampf um das Überleben stattfindet. Wir machten ca. alle 25 Prozent eine kleine Wasserpause und der Weg war teilweise leicht zu bewältigen und teilweise sehr steil, sodass man durchaus klettern musste. Es ging durch die Bäume, über Felsen und Flüsse bis zum oberen Teil, wo wir unsere Bambusstöcke hinlegen mussten. Ab hier waren beide Hände gefragt, da es so steil wurde, dass wir uns an einem Seil hochziehen mussten und zum Klettern beide Hände brauchten. Oben angekommen, war es noch immer dunkel und wir nutzten dies um uns erstmal trockene Sachen und eine Jacke anzuziehen. Wir genossen die tolle Aussicht, die sich uns bot und langsam ging die Sonne auch auf. Parallel dazu nahmen aber auch die Wolken zu, sodass sich klare Sicht und Wolken abwechselten. Der Blick war aber großartig und es fühlte sich toll an den strapaziösen Aufstieg gemeistert zu haben. Thomas erklärte uns auch, welche Seite des Papagaienfelsens begehbar war und welche nicht (Good Side und Dead Side). Aber auch von der guten Seite ging es steil bergab (definitiv nichts für Leute mit Höhenangst). Nach 1,5 Stunden und dem Sonnenaufgang ging es dann auch wieder bergab. Und der Abstieg - diesmal im hellen - war noch wesentlich herausfordernder als der Abstieg, wofür der feuchte Regenwald sorgte. Wir wurden begleitet von den Schreien der Brüllaffen, die die Sonne mit lauten Schreien begleiteten. Dies war so lauf, dass man dachte, dass ein Haufen Dinosaurier aus dem Jurassic Park ausgebrochen ist. Nach weiteren 3 Stunden Abstieg kamen wir dann pünktlich zum Frühstück im Hotel an. Wir fühlten uns danach eine Dusche zu nehmen und zu schlafen. Stattdessen packten wir aber unsere Badesachen ein und gingen zum Boot. Nun stand unser Inselhooping auf dem Programm. Wir sassen in einem Motorboot, in dem Steffi sich nach ganz vorne neben einigen Argentiniern setzte. Und dann ging es auch schon los. Wir fuhren dann bei der Tour den ersten Strand auf einer anderen Insel an. Es fanden sich hier nur wenige Leute (entweder welche, die ein Taxi-Boot nahmen oder andere Gruppen). Der Strand war wunderschön und vom Dschungel umgeben, dass Wasser war klar und angenehm kühl. Aufgrund der starken Sonne und einem Sonnenbrand aus Hot Water Beach zog Chris sein Schwimmshirt an und schwamm ein wenig. Steffi machte es ihm dann nach und wir schliefen dann am Strand auch kurz ein. Aber es sollte weitergehen. Die nächste Insel ist vor allem bei Brasilianern dafür bekannt, dass die High Society hier riesige Parties veranstaltet hat und ein Klatsch und Tratsch Magazin den Ort mal veröffentlichte (oder so ähnlich). Es fanden sich dementsprechend viele Anlegestellen und eine Villa auf der Insel, deren Strand aber auch nur „ok“ war. Dann ging es an einem Korallenriff Schnorcheln, wo sich neben vielen bunten Fischen und Korallen auch Schildkröten befanden, die - sobald man zu nahe kam - schnell verschwanden. Danach ging es zu einem weiteren schönen Strand auf einer sehr kleinen Insel, die praktisch nur aus Strand bestand. Auch hier wiederholte sich das Spiel (Planschen und Schlafen). Das nächste Ziel war eine blaue Lagune, die jedoch heute grün war (die Sonne sei schuld) bei der es aber weitere farbenfrohe Fische zu bewundern galt. Als letztes hielten wir an der Ilha Grande, wo wir etwas Essen konnten, bevor es dann zum kleinen Dorf zurückging. Abends gingen wir dann noch am Strand in ein Fischrestaurant, wo wir köstlichen lokalen Fisch und einer Shrimp-Bananen-Soße mit Reis und Maniok-Püree aßen und den Wellen am Strand lauschen konnten (interessanterweise ist es auf der Ilha Grande üblich, dass man nicht alleine isst, denn alle Gerichte sind immer für zwei Personen; wenn man alleine Essen möchte, kostet es 60 % des Preises). Zwar wollten wir Abends noch feiern gehen, was auf der Insel wohl legendär sein soll, doch wir waren mittlerweile viel zu müde und schliefen dann auch die erste Nacht hier wirklich durch.Read more