• Mit etwas Verspätung in den Tag

    8 giugno, Francia ⋅ ☁️ 12 °C

    Wo ich die beiden wohl einholen werde?

    In der Nacht werde ich mehrfach wach, Didier sucht etwas, draußen spielt jemand länger Zeit laut Musik im Auto ab, das Bett ist gefühlt zu kurz und meine Gedanken spielen bisschen durcheinander. Um 7:30 Uhr stehe ich auf und mache ich auf die schnelle fertig für das Frühstück.

    Anschließend packen wir und ich entscheide mich nochmal die Handys anzugehen, während die anderen beiden schon loslaufen und zur Bäckerei gehen. Nachdem ich das alte Handy komplett zurücksetzen und ausschalte, lässt sich auf einmal auch das Google Konto final nur über das neue anpassen, ohne über das alte bestätigen zu müssen. Der letzte fehlende Zugang wird mir dann per Post geschickt und die Umstellung ist endlich angeschlossen.

    Ich beantworte noch ein paar Nachrichten, während es draußen wieder stärker regnet und mache mich dann gegen 10:00 Uhr auf den Weg. In zügigen Schritten erklimme ich den ersten Berg, auf dem sich die eindrucksvolle Château du Haut-Barr befindet. Es geht weiter am Berg entlang und kurz vor dem Anstieg zum Brotschberg überholt mich eine Joggerin. Als der Pfad dann steil ansteigt, merke ich aufgrund meines hohen Tempos am Berg, dass ich sie wieder einhole und bis kurz vor der Spitze auf Schritt verfolge.

    Kurz nach dem Gipfel komme ich an einem schönen Felsen an, mit einer schönen Aussicht ins Tal, wobei der Wind so stark ist, dass ich Angst habe, mein Handy aus der Hand zu verlieren. Der Weg führt unterhalb am Felsen entlang, an dem viele weiße Stellen auf die Verwendung von Magnesium zum Klettern hinweisen. Weiter bergab geht es entspannt durch den Wald an der Bergseite entlang wo ich endlich die beiden wieder erblicke.

    Der Pfad führt weiterhin parallel zu einer kleinen Straße sanft am Berg entlang und es läuft sich wie von selbst. Erinnerung an die kleinen Wäldchen auf Spieckeroog tauchen auf, in denen die Meeresluft durch die Bäume rauscht. Dann steht auch schon die Mittagspause an und am nächsten Rastplatz breiten wir uns auf einem Tisch aus. Kurz nachdem wir sitzen wird es plötzlich dunkel und ein kühler Wind weht, weshalb ich mir doch die Jacke, die ich als Sitzkissen nutzen wollte, anziehe.

    Mit frischer Energie und leichterem Rucksack geht es den Berg hoch bis ein schmaler Steinpfad etwas steiler durch die Wiese nach La Hoube geht. Ein nettes kleines Dorf mit einer schönen Kirche, wobei mich fasziniert, dass der Weg auf einer Grenzmauer entlang zum anderen Ende des Dorfes verläuft.

    Zwischendurch erhasche ich einen Blick auf den Dabofelsen, auf dem eine eindrucksvolle Kapelle steht. Immer wieder faszinierend, wie damals diese riesigen Bauwerke auf den Spitzen der Felsen entstanden sind. Langsam geht es wieder bergab und der Weg führt wieder sanft am Berghang entlang und ich merke genau, warum ich das Fernwandern so sehr liebe.

    Unten im Tal nehme ich einen kleinen Umweg, um eine Toilette zu besuchen, bei der sich herausstellt, dass diese nicht an diesem Platz existiert, aber ich vorab schon gelesen habe, dass bei der Touri Info eine wäre. So gehe ich noch ein Stück weiter und finde noch eine offene Toilette, bevor es dann zur Hütte den Berg rauf geht.

    Ein Stück unterhalb der Spitze hole ich sie wieder ein und wir gehen gemeinsam zur Hütte. Die Aussicht ist spitze und ich meine, die Kühltürme bei Karlsruhe im Dunst zu sehen. Auf dem Weg kommen wir noch an einer Quelle vorbei, auf die wir uns schon gefreut haben, da wir nicht da ganze Wasser den Berg hochtragen mussten. In der Hütte treffen wir zwei Wanderer, die ebenfalls übernachten, da der Pfingstmontag auch in Frankreich ein Feiertag ist.

    Die Hütte selbst mit einer phänomenalen Aussicht über die Nord Vogesen und das Rheintal hat einen extra Schlafraum direkt unter dem Dach für mindestens 6 Personen. Ich nehme eine Ecke und nach dem Abendessen geht es schon bald ins Bett.
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