• Die Tage werden heißer

    12 Jun, Perancis ⋅ ⛅ 21 °C

    Auf Fernwanderwegen lernt man sich oft in kürzester Zeit sehr gut kennen und dementsprechend ist ein Abschied nach wenigen Tagen schon sehr emotional...

    Morgens um 5 Uhr wache ich auf, der Wind hat sich gelegt und eine halbe Stunde später schauen wir uns einen beeindruckenden Sonnenaufgang über dem Rheintal an. Um kurz nach 6 Uhr geht es los und auf dem Abstieg schaue ich mir noch kurz die Ruine Ramstein an, von der aus die Ruine Ortenburg gut zu sehen ist.

    In Châtenois angekommen geht es nach einem kurzen Toilettenbesuch zum Supermarkt, um sich etwas zum Frühstück und für zum Mittagessen zu kaufen. Leider gibt es keine Bananen, die wir aber kurz nachdem wir weiter laufen, auf einem kleinen Markt entdecken, auf dem ich mir noch ein Stück Käse Tomme de Montagne Naturell gönne. Mit einem Bogen um die wunderschöne Altstadt mit der St. Georgs Kirche geht es auf den nächsten Berg, wo wir eine kleine Frühstückspause einlegen.

    Als nächstes erreichen wir die Haut-Koenigsbourg, die im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. um 1900 renoviert wurde und damals das deutsche Kaiserreich nach Westen absichern sollte. Der Eintritt normaler Weise 12,- € haben Ann und ich vermeiden können, da wir beide "arbeitslos(-suchend)" sind und mein Abschlusszeugnis dann sogar auch als Beweis reicht. Für Senioren gibt es leider keine Ermäßigung, weshalb sich Didier unter anderem auch wegen der vielen Menschen, gegen eine Besichtigung entscheidet.

    Viele Deutsche und Holländer, die ich höre, während wir die Burg bestaunen. Wie in einem Labyrinth werden wir durch die Burg geführt. Viele verschlossene Türen, die in unbekannte Räume führen, während es immer wieder hoch und runter durch die Räumlichkeiten und Gemächer geht. Wie wir die Burg verlassen, sehen wir mindestens 3 Klassen, die am Eingang warten . Da haben wir wohl Glück gehabt.

    Didier treffen wir kurz vor dem nächsten Dorf, wo wir auf einer Bank im Schatten unser Käsebufett aufbauen. Wir witzeln darüber den Baum als Schatten mitzunehmen und gleich auch die Bank zum drauf sitzen. Anne ist bei Harry Potter auch schon dabei, die Zaubersprüche dafür zu lernen.

    Der letzte Anstieg nochmal recht anstrengend in der heißen Sonne. Ich gehe nochmal auf Erkundungstour in einer Ruine, wobei mich die Gegenwart von Arbeitern davon abhält in verbotene Bereiche zu gehen. Zum Schluss noch ein schöner Blick mit zwei Burgruinen und Ribeauvillé, wohin wir absteigen. Kurz nachdem ich wieder aus der Toilette erscheine, sehe ich die beiden schon an einem Tisch mit dem ersten Bier sitzen. Für mich gibts wie fast immer einen Apfelsaft (normalerweise Schorle, aber wusste ich nicht wie zu bestellen auf französisch, der Gastwirt hätte aber auch deutsch verstanden).

    Nach einer erfrischenden Abkühlung schlendern wir matt durch eine wunderschöne Innenstadt, in der wir nach spontaner Planänderung doch schon alles für die nächsten Tage besorgen, da wir den kommenden Morgen auch wieder um 6 Uhr beginnen möchten.

    Auf dem Campingplatz treffen wir noch weitere HT Wandernde, die sich hier nochmal eine schöne Erfrischung gönnen, bevor es die nächsten Tage in die Berge geht. Wir genießen ein Snack Abendessen und währenddessen wird immer klarer, das Didier aufgrund einer Verletzung am Fuß einen Tag Pause braucht und entsprechend Anne und ich ohne ihn weiter wandern werden. Zwischendurch überlegt er doch nochmal den Pausetag auf das schlechte Wetter am Sonntag zu verschieben, aber bleibt dann doch dabei.

    Ich verabschiede mich von ihm, wobei man sich auf einem Fernwanderweg bis zu sieben mal trifft und dementsprechend freue ich mich, wenn er früher oder später wieder auftaucht, da die kurze Zeit schon sehr schön war.
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