• Jede Sekunde ein anderes Bild

    24 lipca, Francja ⋅ ☁️ 9 °C

    Das Licht durch die Sonne verändert sich und die Wolken ziehen weiter über den Himmel. Jeden Augenblick entsteht ein völlig neues Bild, dass eine eigene Stimmung mitbringt.

    Der Tag startet bergauf bis nach Chamrousse, wo wir uns im Supermarkt versorgen. Mit leichtem Nieselregen im Nebel genießen wir ein frühes Mittagessen direkt vorne dran, während mein Handy auflädt. Der Weg folgt ein Stück einer Skipiste, bis es um den Berg zum Achard See geht. Dort stoppen wir für ein kleines Nickerchen. Über drei Pässe erreichen wir die Robert Seen und auf dem Weg begegnen wir einer Gruppe Steinböcke. Auch ein Murmeltier schleicht langsam über eine Wiesenfläche. Ich renne schon zur Hütte runter, während Helena noch den Ausblick vom Pass auf die Seen genießt.

    Die Hütte (Cabane de Lacs Roberts) ist mit 4 Matratzen und einem kleinen Tisch eingerichtet, wobei ein unangenehmer Geruch von Nagetieren in die Nase steigt. Ich lege mich für einen Moment hin und dehne mich anschließend. Helena setzt sich aufgrund des Geruchs vor die Hütte und wir beobachten eine Gruppe, die eine Menge Ausrüstung von einem Lift auf die andere Seite des Tales trägt. Ein Mann, der einen schweren Wasserkannister trägt, hält alle paar Meter an und nach einer Weile nehme ich eine Decke, um ihm damit zu helfen. Die Decke als Tragehilfe funktioniert nicht so, wie ich es mir vorstelle und der Mann bekommt auch schon Hilfe von den anderen aus der Gruppe, aber immerhin habe ich ein nettes Gespräch. Eine Expedition über 4 Tage, bei der sie Wasserproben nehmen und Kameras/Mikrofone an verschiedenen Orten zur Beobachtung aufstellen. Sie laden mich zum Werwolf spielen ein, wobei dass eine zu große Herausforderung für mich wäre.

    Am späten Nachmittag peilen Helena und ich eine kleine Spitze neben den Seen an. Erst finde ich den Weg beim Einstieg nicht, wobei dieser steil eine Mischung aus Gras, Geröll und Fels hoch geht. Ein Stück höher hält Helena an und ich eile alleine zur Spitze. Auf dem Weg erschrecke ich eine Gamsfamilie und aufgrund der Sichtverhältnisse bin ich sehr schnell wieder unten. 10min später klart es ein bisschen auf und ich hätte zumindest die Seen von oben gesehen. Noch eine kleine Runde um einen See und dann zurück zur Hütte, um das Abendessen vorzubereiten. Zwei Männer übernachten ebenfalls in der Hütte, wovon einer den Hexatrek und der andere eine Runde um Grenoble wandert.

    Da der Geruch in der Hütte festsitzt, sitzen wir noch eine Weile draußen und beobachten die Wolken, die sich teilweise in entgegengesetzte Richtung bewegen. Mit der Abendsonne beginnt ein faszinierendes Naturschauspiel. Die Wolken enthüllen zwischendrin die Bergspitzen und die Sonne taucht das Tal in ein mystisches Licht. Der Nebel bildet geheimnisvolle Kreise auf dem See und Sonnenstrahlen durchbrechen die Baumkronen. Einen Moment später verschwindet die Sonne hinter der nächsten Wolke und ich verabschiede mich in den Schlafsack.
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