• Wegbeschaffenheit

    3. september, Frankrig ⋅ ☀️ 21 °C

    In der Regel plane ich ein Tag nach der Kilometeranzahl und den Höhenmetern und manchmal auch die Wegbeschaffenheit, welche in den Bergen sehr schwer einzuschätzen ist. Heute ist der Wanderweg deutlich anspruchsvoller und dementsprechend langsam sind wir unterwegs.

    Mit dem ersten Sonnenlicht starten wir gegen 7 Uhr den Tag bergauf. Nach 100Hm stehen wir vor einem riesiegen Geröllfeld, wo die Markierungen von Fels zu Fels immer weiter hoch führen. In der Morgenröte ein feindlicher Ort, der viele Gefahren birgt. Zum Glück führt uns der Weg nur halb über das Geröllfeld und biegt dann auf einen felsigen Grashang ab. Vom Pass aus einen traumhaften Blick über die nächsten und zurückliegenden Bergketten, wobei der Wind und die kalte Luft uns in Bewegung halten. Steil bergab geht es zu einem Bergsee und weiter um einen Stausee. Wir überqueren die Staumauer, folgen ein kurzes Stück der Bergstraße und dann auf einem Wanderweg am See entlang bis wir an einer steilen Wand stehen, wo ein Seil befestigt ist und Tritte vorhanden sind. Nichts auf der Karte oder in der HT App, das darauf hindeutet, dass hier Klettern angesagt ist. Auf der anderen Seite des Felsen geht es ebenfalls mit einem Seil, aber ohne richtige Tritte wieder runter. Wenig später genießen wir unser Frühstück in der Sonne, die angenehm auf uns herab strahlt.

    Wir verlassen den Stausee und folgen einem Tal hoch an weiteren Seen vorbei. Auf einem niedrigen Bergrücken geht es dann Richtung Bergspitze, an der wir unterhalb vorbei laufen und ein Adler knapp über uns hinweg segelt. Vom Pass aus genießen wir eine wunderschöne Aussicht, wobei wir dabei den Abzweig um wenige Meter verpassen. Über die nächsten 100m laufen wir über Kackkugeln, die wie ein Schwamm auf der leicht feuchten Erde nachgeben. Über 1500Hm geht es ins Tal, wovon der Großteil steil den Felsen runter geht und wir uns viel Zeit nehmen. Auch beim Mittagessen genießen wir die letzten Reste, bevor wir uns weiter an den Abstieg machen. Ein See schimmert im glänzenden Sonnenlicht, in dessen Mitte eine weiße Hütte in der Mitte steht.

    Unterhalb des Sees folgen wir riesen Felsplatten, die von der Vegetation überwachsen sind und nur am Wanderweg zum Vorschein kommen. Unterhalb der Baumgrenze ist der Weg immer wieder mit Stufen befestigt, da das Ende des Tales namens "Cirque de Cagateille" über 700m hohe Felswände unter der Vegetation verbirgt und dementsprechend steil es absteigt.

    Wasserfälle erstrecken sich über das halbkreisförmige Ende des Tales und verschwinden zwischen den Bäumen in der Tiefe. Ein kurzes Stück am Berghang entlang, wo an einer Stelle der Weg sich für 20m in zwei aufteilt. Ich laufe beide hin und zurück und berichte Anne, welchen ich empfehlen würde. Nachdem sie verwirrt stehen bleibt, kläre ich sie über meinen kleinen Spaß auf und wenig später erreichen wir einen Parkplatz. Mit Toilette und Picknicktischen der perfekte Ort den Tag ausklingen zu lassen. Zum Abendessen fehlt uns leider ein Bestandteil und so vergnügen wir uns mit Nudeln, Kartoffelbrei und Nüssen mit einer Curry Gewürzmischung. Erschöpft legen wir uns unter ein kleines Dach, wobei es die Nacht trocken bleiben soll.
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