• Nur 400m extra

    2 September, Perancis ⋅ ☁️ 13 °C

    Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Tag nennen soll...

    Um kurz nach 7 Uhr starten wir in die eisig kalte Morgendämmerung. Weder Beschwerden noch sonstige Begegnungen haben uns aufgrund des Schlafplatzes ereilt. Ein Kondensstreifen färbt sich knall rot und wenig später erstrahlen die Bergspitzen im Sonnenschein. Es geht ein Stück ohne Markierung durchs Skigebiet hoch, bis wir zu einem Pass aufsteigen, wo ich gefrorene Blaubeeren sammle. Zwar fühlt die Sonne sich schon angenehm warm an und der Körper ist durch den Aufstieg schön aufgeheizt, aber ohne die Sonne ist es im Abstieg blitzschnell wieder kalt. Steil bergab folgt der HT leider nicht immer den Markierungen, an denen wir uns orientieren, wobei mir das mittlerweile meistens egal ist und ich meinem Weg folge. Zwischendurch versuche ich einen Wasserlauf zu ändern, dee dem Weg folgt, was halbwegs funktioniert, wobei etwas weiter wieder Wasser von irgnedwo her den Weg überspült. Nach dem ersten Teil des Abstiegs geht es auf die andere Talseite, wobei auch hier kein richtiger Weg vorhanden ist und wir einen Bach queren, den ich zwar überspringen kann, aber Anne dafür ihre Schuhe auszieht, um durchzugehen.

    Wir finden einen netten Felsen direkt an einem seichten Seitenarm des Baches, wo ich meine Füße reinhängen kann. Anne kratzt den Rand ihrer Magic Jar sauber und plötzlich kullert diese über den Felsen und plumst ins Wasser. Während ich ins knietiefe Wasser springe und die Dose rette, bekommt Anne sich vor Lachen nicht mehr. Zum Glück ist der Inhalt noch halb festgefroren, weshalb das nichts ausmacht, aber der Moment, wie die Magic Jar ins Wasser fällt, war schon sehr lustig. Vorbei an einem beeindruckenden Wasserfall folgen wir nun einer Straße, die uns an einem Stausee entlang weiter ins Tal führt. 3 km vor der nächsten Toilette haben wir es davon, wie anstrengend Pinkeln ist, wenn man gleichzeitig groß muss, aber noch aushalten will.

    An der Kappelle genießen wir im Schatten unser Mittagessen. Nach einer kurzen Pause starten wir einen langen Anstieg, bis wir irgendwo über 2000Hm einen schönen Zeltplatz finden. Ich suche eine alternative Route raus die 400m länger ist und an zwei Wasserfällen vorbei geht. Was ich leider nicht sehe, sind die 1,5km, die wir langsam auf einem kaum begangenen Weg zurücklegen und dabei noch einen Fallbach durchqueren, wo es wie am Morgen nur für mich mit einem Sprung rüber geht. Zurück auf dem HT bzw. HRP, dem wir hier wieder folgen, gibt es einen gut ausgetretenen Wanderweg das Tal hoch. Vorbei an einem hohen Stufenwasserfall kommen wir in eine Senke auf 1900Hm, wo der Bach schön in kleinen Schleifen sich durch die karge Landschaft zieht. 100m höher schaue ich mir eine Steinhütte an, wobei ich doch lieber mein Zelt aufstelle, als darin zu schlafen. Also nochmal 100m höher auf die nächste Ebene, wo ich meinen Rucksack an einem Felsen abstelle, um nach flachen Stellen zu suchen. Anne nimmt ihren direkt mit und ich hole meinen nach wenigen Metern ebenfalls, da es ein Stück weiter einen geeigneten Platz gibt.

    Während Anne ihr Zelt aufbaut esse ich erstmal gemütlich Chips. Während dwm Abendessen färbt sich der gesamte Himmel rosa und weiße Wolken hängen mystisch an den Felsspitzen am Bergkamm. Geröllfelder mit großen Felsstücken prägen die Landschaft. Dass Dessert wird noch schnell aufgegessen und tatsächlich schaffen wir es, vor 21 Uhr in unseren Schlafsäcken zu sein.
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