• Der Petit Vignemale

    18 de setembro, França ⋅ ☀️ 23 °C

    Da der Vignemale zu anspruchsvoll ist, geben wir uns mit dem Petit Vignemale (3032m) zufrieden. Quatsch, aber als zweite 3000er Spitze ist dieser recht einfach vom HT aus zu erreichen und bietet schon ein unglaubliches Panorama.

    Die ersten Wandernden laufen am Höhleneingang vorbei, während wir noch in unseren Schlafsäcken liegen. Etwas verspätet starten wir in den Tag und steigen zum Pass hoch, von wo aus der Grat/Bergkamm auf den Petit Vignemale führt. Die Rucksäcke lassen wir dabei am Abzweig liegen und genießen das federleichte Gefühl bis zur Spitze. Ein befreiender Moment, auf einen winzigen Teil der Welt herab zu blicken und die Schönheit der Natur mit allen Sinnen aufzunehmen. Schwerelos schwebt der Geist und die Seele und alles Gewicht fällt von einem ab. Zurück bei unseren Rucksäcken gibt es Frühstück zur Mittagszeit. An der nächsten Berghütte, die wohl gerade renoviert wird, stehen wir vor verschlossenen Ersatztoiletten. Nachdem sich niemand rührt, ruft ein Mann laut, aber keiner antwortet. Ich nehme meinen Löffel und öffne die beiden Türen, aus denen ein unerträglicher Geruch entgegen kommt. Immerhin die Aussicht auf den Vignemale lässt nichts zu wünschen übrig und lädt zum Verweilen ein.

    Da wir nach Cauterets zum Einkaufen wollen, steigen wir weiter ab. Ein Helikopter fliegt viele Male über uns hinweg und wir machen uns einen Spaß daraus, dass dieser immer die Ladung verliert und dann umkehrt. Bei einer Hütte hatten wir mal ein Schild gesehen, auf dem steht, dass die Lieferung per Helikopter 40€ pro Minute kostet und da der Helikopter über eine Stunde immer wieder hin- und herfliegt, muss das alleine schon echt teuer sein. An der Pont d'Espagne kommen wir zu einem touristisch geprägten Ort, wo wir nach einem riesen Parkplatz schnell nach Cauterets mitgenommen werden. Nach und nach versorgen wir uns mit Käse, Brot und dann dem ganzen Rest, den wir im Eingang des Supermarktes komplett umpacken. Das ersehnte Eis lassen wir derweil noch in einem Kühlschrank und essen dieses auf dem Georges Clemenceau Platz vor dem Rathaus, wo ein älterer Mann für sich auf einer kleinen Gitarre spielt und dazu singt.

    Nach einer Ewigkeit des Daumen Hochhaltens laufen wir die Straße Richtung Pont d'Espagne und werden dann doch nach kurzer Zeit von einer Frau mitgenommen, die auf dem Parkplatz in ihrem Sprinter übernachten möchte. Auf halber Strecke sehen wir zwei Wandernde, denen wir beim Supermarkt begegnet sind und schon früher versuchg haben, zurück hier hoch zu kommen. Da es schon dunkel ist und keine Hütte in der Nähe liegt, legen wir uns direkt an die Gondelstation unter ein Vordach, wo es sogar eine Steckdose zum Laden und unweit Toiletten gibt.
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