• Menschenleere

    21 septembre, Espagne ⋅ 🌧 10 °C

    Da versucht man einmal in Spanien zu trampen, aber das Regenwetter lässt alle Zuhause bleiben. Da hilft es auch nicht durch ein Skigebiet zu laufen, in dem alles geschlossen hat.

    In den Morgenstunden regnet es noch ordentlich und wir bleiben noch eine Weile liegen. Gegen 9 Uhr überlegen wir uns, ob wir hier oder in der 2,7km entfernten Berghütte unser Frühstück essen und entscheiden uns, das Stück in der Regenpause zu laufen. Durch den Nebel geht es sanft bergauf an Seen vorbei, die wir kaum sehen. In der Hütte sind wir bis auf einem Mann und das Hüttenteam alleine. Mit zwei heißen Schokoladen lassen wir es uns gut gehen und schreiben an unseren Berichten weiter. Kurz nach Mittag fängt es wieder stärker an zu regnen und die Hütte füllt sich mit schutzsuchenden Wandernden. Um 14 Uhr packen wir unser Mittagessen aus, während es weiterhin regnet und eine Gruppe dennoch aufbricht. Wie es dann für uns langsam Zeit wird, warten wir eine Regenpause ab und starten in die Wolken hinein. Wenig später regnet es erneut und der Regen bringt die Kälte mit sich. Auf der Grenze nach Spanien können wir das Tal und einen Teil der umliegenden Berge erblicken, wobei dies nicht lange anhält.

    Wir erreichen den Skiort Puerto Astún, der zu dieser Jahreszeit verlassen ist. Dementsprechend ruhig geht es die Straße bis zum Cruz del Peregrino, von wo aus wir nach Canfranc Estacion trampen möchten. Das einzige Auto, dass ich erblicke, fährt eine andere Straße ins Tal und so folgen wir der Passstraße ins Tal. Die ersten Autos fahren an uns vorbei, aber kurz vor der ersten Straßenkreuzung hält ein Transporter an und bringt uns direkt bis zum Supermarkt, obwohl der Mann nach einem Stellplatz weiter oben im Tal sucht. Wir versorgen uns mit 2 Tagesrationen und suchen anschließend die Jugendherberge, bei der wir uns im Aufenthaltsraum wiederfinden. Doch keine Menschenseele lässt sich auffinden, obwohl Anne bei einem Telefonat erfährt, dass sie komplett ausgebucht sind. Wir schauen nach der nächstbesten Alternative und laufen ein Stück die Straße zurück.

    Wir erreichen die Rio Aragon Herberge, wo wir herzlich begrüßt werden. Ein Mehrbettzimmer, Waschmaschine und eine Küche, alles was wir uns für den Abend wünschen. Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir nochmal zum Supermarkt, um eine Pizza, Eier und eine bessere Packung Chips zu kaufen, da die erste Packung dem Preis entsprechend geschmackslos war. Während Anne kocht telefoniere ich mit meinem Bruder, wobei ich mich im Nachhinein schlecht fühle, da ich keine große Unterstützung war. Immerhin meine Wäsche habe ich selbst aufgehängt. Wir haben zu viel zum Abendessen, weshalb ich die halbe Pizza für den nächsten Tag einpacke. Zum Abschluss des Tages freue ich mich, endlich mal wieder in einem richtigen Bett zu Schlafen.
    En savoir plus