• "O K"

    October 9 in France ⋅ ☁️ 17 °C

    "O K" oder auch null Kilometer. Wir witzeln immer wieder damit und dann nehme ich bei Wörter erraten Kilometer, wo sich herausstellt, dass ohne die richtige Fragestellung das fasst unmöglich zu erraten ist.

    Anne wacht mit halb nassem Schlafsack und Matratze auf, da aus unerklärlichen Gründen nur auf ihrer Seite Wasser runtergetropft ist. Wir verlassen Biscarrosse und folgen einem Fahrradweg zum Cazaux Sanguinet See. Dieser versteckt sich komplett im Nebel und nur die lange Wasserkante lässt auf ein größeres Gewässer schließen. Am westlichen Ende des Sees finden wir ein Automatenhäusschen, wo es sogar eine Mikrowelle gibt. Sehr glücklich trinken wir heiße Schokolade und genießen unser Frühstück. Ich suche irgendwie einen Weg durch den Wald zum Strand. Erst folgen wir einer Schotterpiste, die in eine Sandpiste übergeht, bis wir uns endlich auf einer ungeteerten Waldstraße befinden. Nach einer Ewigkeit durch den Wald erreichen wir den Strandübergang, wo wir unser Mittagessen genießen.

    Für den Rest des Tages steht zum letzten Mal Strandwanderung an. 2 Stunden folgen wir diesem bis zur 100m hohen Pilat Düne. Auf dem Weg spielen wir Wörter erraten, wobei jedes Nomen bzw. Jeder Namen erlaubt ist. Ich brauche eine Ewigkeit, um auf "hiker" bzw. "Wandernde" zu kommen, da ich die falschen Fragen stelle. Da probiere ich doch mal Kilometer aus. Ein Wort das wir täglich mehrmals verwenden. Nach den ersten Fragen merke ich, dass es sehr schwer ist, die richtigen Fragen zu stellen. Nach und nach gebe ich ihr kleine Hinweise, die sie teilweise noch mehr verwirren und sie mehrfach aufgeben möchte. An der Pilat Düne angekommen bringe ich sie auf den richtigen Weg und wir lachen gemeinsam über diese Irrfahrt der Fragen und Gedanken.

    Die Düne durch den weichen Sand in praller Sonne zu besteigen, bringt mich ganz schön ins Schwitzen. Doch mit den anderen 100 Menschen genieße ich die Aussicht auf die umliegende Landschaft. An dem touristisch ausgebauten Zugangsweg zu der Düne erreichen wir uns Tagesziel und wollen uns erstmal ausruhen. An der Toilette die halbe Düne aus den Schuhen geleert. Leider sind die auf der Karte eingezeichneten Tische nur unterschiedliche hohe Bänke, die sich überkreuzen und sehr unbequem aussehen. Da es aber sonst nur die Möglichkeit gäbe, sich zu einem Kiosk zu setzen, nehmen wir diese seltsamen Tischbänke.

    Nach einer Schreibeinheit bereiten wir unser Abendessen zu und wie es langsam dunkel wird, verlagern wir uns vor einen Souvenirshop, bei dem es neben einem Dach sogar funktionierende Steckdosen gibt. Die letzten Menschen kommen vom Sonnenuntergang zurück. Wie sich außer uns keine Menschenseele mehr hier aufhält, geht auf einmal die Beleuchtung an. Etwas verwirrt legen wir uns dennoch ungestört zum Schlafen hin.
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