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  • Day 90–91

    Puerto Natales

    February 16 in Chile ⋅ ☀️ 18 °C

    Vom Schlafplatz nach Puerto Natales ist es ein Katzensprung, knapp 100 KM über eine gut ausgebaute Landstraße.
    Vor der Weiterfahrt steht obligatorisch eine Sichtkontrolle des MAN an. Gestern haben wir den groben Schmutz abspritzen können und so entdecke ich, dass sich Muttern an den Zwingen der Blattfedern der Beifahrerseite gelockert haben. Das wäre bei dreckigem Unterboden unentdeckt geblieben. Keine große Sache, die sich schnell beheben lässt. Ich werde wohl den Wechsel der Stoßdämpfer nutzen und mir alle Schrauben und Muttern genauer anzusehen. Wir planen dann einmal ein oder zwei Stunden zusätzlich unter dem Auto ein.

    Puerto Natales ist ein nettes kleines Städtchen. Reiseagentur reiht sich an Café oder Restaurant. Hier ist halt der Ausgangspunkt für viele Touren im Torres del Paine Nationalpark. Christine hat richtig Glück, in einem unscheinbaren Geschäft finden wir eine gute Rucksackauswahl. Sie kauft sich das Nachfolgemodell ihres in Trelew gestohlenen Rucksacks 🎒. Ich werde in Punta Arenas nach einem Backpack suchen und weiß ja, dass ich hier wieder hinkommen kann, also ein Merkerl in Google Maps gesetzt.

    Die Bar LAST HOPE, wird von einem australischen Ehepaar betrieben. Eigentlich sind wir hierher gekommen um die südlichste Whiskydestille der Welt zu besichtigen. Matthew, der Eigner erklärte uns, dass seine Ehefrau und Geschäftspartnerin und er zunächst Gin herstellen, insbesondere um Geld während des Reifungsprozesses des Whisk(e)ys zu verdienen. Das erste Destillat reift seit ca. vier Jahren in Ex-Bourbonfässern. Die Partner diskutieren, ob die Abfüllung in sechs Monaten oder in drei Jahren erfolgen soll. Für uns zu lange zum Warten 😞.
    Zunächst reagiert Matthew sehr spröde auf die Frage nach einem Sample des Vierjährigen. Nicht einmal die Familie hätte testen dürfen. Ich schlage ihm einen Deal vor. Ein Sample unseres „Tomorrow‘s out of sight“ gegen ein Sample seines Whiskys. Als Christine noch ein Sample des Bruichladdich Cuvée drauflegt, wird er schwach. Es kommt zum Tausch 😋. Wir sind die ersten Tester der neuen Whisk(e)ymarke … 😇
    Sonst arbeiten die Besitzer sehr australisch pragmatisch. Auf die Frage nach ihren Erfahrungen beim Brennen meint Matthew, das hätten sie auf YouTube gelernt. LastHope verarbeitet ausschließlich gekauften Alkohol weiter. Als Tanks für Gin und Whisk(e)y dienen einfache Plastiktonnen. Für die Nachreifung haben sich die Jungbrenner auch etwas ausgedacht. Da Sherryfässer sehr teuer sind, nehmen sie neue, günstige lokal hergestellte Fässer, füllen diese mit billigem Sherry aus dem Supermarkt und basteln sich so ihre Sherryfässer. Na ja, kann man machen 🤦🏼

    Natürlich fahre ich keinen Meter mehr mit dem MAN, so schlafen wir heute innerorts an der Friedhofsmauer. Es lebe der Zentralfriedhof … 💀
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