Satellite
Show on map
  • Day 159–161

    VW Mendoza

    April 25 in Argentina ⋅ 🌙 15 °C

    Wir kommen nicht mehr weiter. Es ist alles getan, was am Straßenrand machbar ist 🤷🏻.

    Alle Filter sind gewechselt, der Fehlerspeicher des MAN ist zurückgesetzt und alle Kraftstoffleitungen sind entlüftet. Der MAN bekommt Dieselunterstützung mit der Handpumpe und, bei ausgebautem Luftfilter, Startspray in die Ansaugleitung gespritzt. (Das ist ein bisschen Beatmen auf der Intensivstation.) Er startet 👏 … und stirbt wieder ab. Das Szenario können wir vier, fünf Mal wiederholen … er will nicht laufen 😩. Jetzt bleibt nur noch Abschleppen.

    Christine übernimmt, unterstützt von Thomas (spricht Spanisch), die Organisation des Abschleppens. Zunächst scheint ein Abschleppdienst schnell gefunden und USD 1.000,00 für 200 KM LKW-Schleppen scheinen fair. Er will über Nacht schleppen … Blödsinn, dann kann er nur an der Stange schleppen … jetzt wird es abenteuerlich. Der Motor läuft nicht, da hat der MAN keine Servolenkung und die Bremsen gehen auch nicht. Da können wir uns gleich von der Brücke stürzen.
    Ich winke einem vorbeifahrenden LKW zu, der hält an. Den Fahrer frage ich nach einem Abschleppdienst und, das wundert niemanden, verstehe die Antwort nicht. Eins verstehe ich jedoch, Abschleppen mit Stange ist Unsinn. Christine und Thomas sprechen mit ihm und, man glaubt es nicht, er kann helfen. Sein Bruder fährt einen LKW-Abschlepper und könnte kommen. Der Preis, USD 450,00 ist sensationell. Das ändert sich einige Stunden später, da hat der Chef wohl nachgerechnet, in USD 700,00. Am nächsten Morgen will er kommen.

    Nach der letzten Nacht am Straßenrand, bauen Friedrich und ich die hintere Antriebswelle aus. Die darf nicht mitlaufen, sonst schrotten wir das Getriebe. Wir erhalten eine SMS, der Abschleppwagen ist unterwegs und wird zwischen 13:00 und 13:30 Uhr ⏰ eintreffen. Das war argentinische Zeitrechnung, Fabricio, der Fahrer, trifft kurz vor 16:00 Uhr ein. Aber, alles ist gut, er fährt einen richtigen großen Abschleppwagen, mit Brille zum Heben der Vorderachse. Es wird fast 17:00 Uhr, dann geht es los nach Mendoza. Alle sind etwas wehmütig, bei allem Unglück, hatten wir doch eine schöne Zeit miteinander. Wir wissen garnicht, wie wir Friedrich, Heidrun und Thomas mit Isabel richtig danken sollen. Auch wenn wir gemeinsam den MAN nicht wieder zum Laufen gebracht haben, es war gut, dass Ihr bei uns wart.

    Die Fahrt im Abschlepp-LKW wird dan sehr kurzweilig. Fabricio fragt uns, ob wir schon gegessen haben. Nein, git, dann bekommen wir seine zwei letzten Sandwich. Wir machen Selfies und telefonieren mit seinem Bruder. Gegen 21:30 Uhr sind wir in Mendoza, der Pförtner von VW ist informiert und wir fahren direkt in den Werkstatthof. Fabricio organisiert noch ein Taxi zum Airbnb, natürlich einen Bekannten. Um 22:30 Uhr sind wir im Apartment.

    Ich stehe um 6:00 Uhr auf, um 8:30 Uhr öffnet die Werkstatt. Pünktlich stehe ich bei VW auf der Matte. Ich werde schon erwartet, Pförtner, der Serviceleiter, Rodrigo, seine Assistentin, Pamela und Herrmann, der LKW-Mechaniker stehen bereit. Eine richtig sympathische Firma. Mit Herrmann muss ich mich über DeepL verständigen, was aber schnell und sehr gut klappt. Gemeinsam bugsieren wir den UNICAT in die Werkstatt. Der Arbeitsoverall ist noch im MAN, so kann ich, was gerne angenommen wird, bei den ersten Arbeiten mithelfen. Herrmann ist vom älteren Diagnoseanschluss, der ist rund, nicht beeindruckt. Er hat einen Adapter und 👏 kann seine Software von VW auf MAN umschalten … ich glaube es nicht.
    Herrmann arbeitet heute bis 18:00 Uhr und will, wenn er Infos hat, mir per WhatsApp schreiben, wo der Fehler liegt. Wir vereinbaren, dass ich Montagnachmittag in die Werkstatt komme.

    Pamela gibt mir noch ihre private Mobilnummer, so können, wenn wir mögen, Christine und ich nach Empfehlungen für Aktivitäten in und um Mendoza fragen.

    Zurück im Airbnb, gehe ich erst einmal ins hauseigene Gym, nach langen Wochen einmal wieder Gewichte stemmen 🏋️. Ich weiß wer morgen Muskelkater hat 🤭.
    Read more