• Salta Rundgang

    25.–26. aug. 2024, Argentina ⋅ ☀️ 9 °C

    Die Wettervorhersage klappt nicht so richtig. Gestern war angekündigt, dass heute der schönere und wärmere Tag des Wochenendes sein sollte. Umgekehrt, wir haben 13° C, gefühlt aber einstellig; die Sonne zeigt sich leider nur wenige Minuten.

    Wir fahren mit Uber zum Plaza 9 de Julio, dem zentralen Platz der Stadt.
    Bis 13:00 Uhr haben die Kirchen geöffnet, so besuchen wir zunächst die Iglesia San Francisco. Eine düstere Kirche, die mich wenig anspricht.
    In der Cathedral Museum Mons. Carlos Mariano Pérez wird gerade das Abendmahl gefeiert, da sehen wir uns den Platz des 9. Juli an und hören Straßenmusikanten zu.

    Die Straßenhunde auf dem Platz haben alle wärmende Mäntelchen um. Eine Recherche im Internet, Facebook und Instagram, ergibt, dass sich eine Gruppe Einwohner der Hunde annimmt und sie versorgt. Das ist richtig nett, wie die wohlgenährten Hunde, warm eingepackt, auf den Grünflächen schlafen.

    Dann ist der Gottesdienst auch schon zu Ende und wir können die Kathedrale besichtigen, bis, 30 Minuten später, der nächste Gottesdienst beginnt. Zeit genug einige Fotos zu schießen, nicht genug um die Kirche intensiver zu besichtigen.

    Gegenüber der Kathedrale ist das History Museum of the North. Sehr interessant, wir erfahren viel über die Kolonialisierung, zunächst durch die Inkas, dann durch die Spanier. Spannend ist zu lernen, wie sich kulturelle Einflüsse vermischen oder dominieren. Ein sehr lehrreicher Museumsbesuch. Wenn es nur nicht so kalt wäre, die Säle haben alle offene Türen und Fenster zu den Innenhöfen.

    Wir müssen uns aufwärmen und haben zudem nicht gefrühstückt. Das Adobe Cocina Regional wird sehr gelobt. Wir bestellen erst einmal einen heißen Tee … der ist und tut gut. Die Essenswahl ist nicht so einfach, zu viele traditionelle Gerichte werden angeboten. Nach einigem hin und her, bestellen wir eine Zusammenstellung ihrer Spezialitäten. Eine gute Wahl, nur wer soll das alles aufessen? Den Rest des Tages begleitet uns nun eine Doggy Bag.

    Das absolute Highlight des Tages ist der Besuch des „Museum of High Altitude Archaeology“. Die Ausstellung im zweiten Stock führt in die Geschichte und die Rituale der Inkas ein. In dauerhaft auf 18° C klimatisierten Ausstellungsräumen wird die Geschichte, eigentlich die Tragödie, dreier Kinder erzählt. Ein Junge, 7 Jahre, ein Mädchen, 6 Jahre und eine Jugendliche mit 15 Jahren, wurden lebendig geopfert. Nachdem sie mit alkoholischen Getränken betäubt worden sind, hat man sie, in einer Höhe von ca. 6.000 m lebendig begraben. Vor einigen Jahren sind Archäologen auf die Gräber gestoßen und haben die unglaublich gut erhaltenen Körper der Kinder geborgen. In den Gräbern wurden viele Beigaben gefunden. Ich finde es sehr gruselig, die gut erhaltenen Mumie einer 15-jährigen zu sehen, die lebendig begraben wurde. Eigentlich ist es verboten in der Ausstellung zu fotografieren … aber ich habe nur das Handy ohne Blitz verwendet.

    Danach schlendern wir noch eine Runde durch die Altstadt, wenn es nicht so saukalt wäre - jammer.

    Witzig ist dann, wie auf der Hinfahrt, muss ich mich bei Uber auf den Beifahrersitz setzen und Christine auf die Rückbank. Der Fahrer erklärt uns, Uber ist in Salta illegal und mit der Sitzbelegung soll eine harmlose Familienfahrt simuliert werden. Die Polizei scheint innerstädtisch Fahrzeuge zu kontrollieren. Toller Trick 🙃
    Læs mere