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  • Day 52

    Naha - Tag 1

    November 20, 2018 in Japan ⋅ ⛅ 21 °C

    Man, bin ich müde... Zudem habe ich noch keinen Plan, wie mein Trip morgen weiter gehen soll... Das weckt irgendwie eine gewisse innere Unruhe in mir. Aber erst einmal duschen und frühstücken... Und was soll ich sagen, es gibt Cornflakes, Naturjoghurt und Obst! Sagte ich schon, dass ich das Hostel toll finde? 😉
    Ich weiß, für einen Außenstehenden schwer nachvollziehbar, aber nach Wochen mit Reis, Nudeln oder Toastbrot (was ich schon in Dtl nicht so mag), sind Cornflakes und Joghurt super toll!

    Gut gestärkt mache ich mich dann gegen Mittag auf zum Shurij-Castle. Ich leihe mir eines der zwei funkelnagelneuen Fahrräder des Hostels und mache mich auf den Weg. 5 km kein Problem. Ähm ja - Maps.me und ich kommunizieren heute nicht so gut miteinander, was dazu führt, das ich 3 mal an irgendwelchen steilen Treppen stehe und mein (zum Glück) leichtes Fahrrad die Stufen den Berg hochhieve. Irgendwann kommen wir zwei tatsächlich beim Schloss an und ich kaufe mir die Eintrittskarte für das Areal. Die Geschichte des Schlosses ist schon heftig. Im 14. Jh als Regierungssitz der Sho-Herrscher errichtet wurde es 4x komplett zerstört. 3x durch Brände und zum Schluss haben die Amis im 2. Weltkrieg am 12. Mai 1945 ihr Bestes gegeben, alles dem Erdboden gleich zu machen, da sich hier ein strategischer Punkt der jap. Armee befand. Nach Kriegsende begannen die Japaner dann langsam mit dem Wiederaufbau begonnen. 1958 wurde das Shurei-mon (Tor) wieder errichtet und 1972 wurde die Anlage schließlich zum Nationalen Geschichtserbe (国史跡, Kuni-shiato) erklärt. Der Hauptpalast wurde 1992 fertiggestellt und im Jahr 2000 erklärte die Regierung es zusammen mit anderen historischen Stätten auf Okinawa-Honsho (Hauptinsel) unter der Bezeichnung „Gusuku Sites and Related Properties of the Kingdom of Ryukyu“ zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ryukyu ist übrigens Okinawa. Die Bezeichnung findet auch heute noch Verwendung.

    Ich bin also durch den Wiederaufbau des Schlosses gelaufen und habe einen Tee und 4 traditionelle Gebäcke genossen. Auch hier die traurige Tatsache, von ursprünglich ca. 160 traditionellen Gebäcksorten für Zeremonien und Empfänge sind nach langer Recherche nur 4 wieder nachvollziehbar gewesen. Selbiges Schicksal haben fast alle historisch wertvollen Artefakte erlitten. Unwiederbringlich zerstört. Eine kleine Sonderausstellung zeigte vielleicht 10 wiederhergestellte Objekte und 10 Repliken der Gemälde früherer Herrscher.

    Nachdem ich mir das Schloss etwas angesehen, noch ein buntes Eis mit Acerola, Mango und Lila Süsskartoffel verdrückt hatte, beschloss ich, dem Stadtstrand von Naha noch einen Besuch abzustatten. Also maps.me angeworfen, aufs Rad geschwungen und quasi nur bergab geradelt. Angenehm, die 5km waren schnell überwunden. Der Strand ist ok, aber da es schon später Nachmittag war und es dann immer recht windig wird, habe ich mir lieber den Tempel auf dem Berg nebenan angesehen und bin danach zurück zum Hostel. Hier angekommen traf ich wieder auf die nette Taiwanesin von gestern. Wir kamen ins Gespräch und prompt hatte ich wieder Gesellschaft zum Abendessen. Wir beschlossen, das jap. BBQ auszuprobieren. Nicht ganz günstig, aber gut. Im Prinzip hatte ich diese Form des BBQ vor 2 Jahren auch bereits in Vietnam kennengelernt, aber hier gab es anderes Fleisch. Wir hatten u.a. Rinderzunge, Bauchfleisch, Schulter etc. Sowie etwas Gemüse, dazu helle Sojasauce, Zitronensauce und Salz/Pfeffer. Kann ich durchaus empfehlen. Zudem sind diverse andere Sachen noch extra dazubestellbar.
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