• Alte Koran Schule @ Marrakesch

    21 februari, Marocko ⋅ ☁️ 24 °C

    Nach meinem entspannten Besuch im Hammam und dem Jardin Secret tauche ich weiter in die faszinierende Geschichte Marrakeschs ein. Zwei Orte stehen heute auf meinem Programm: die Koubba El-Baadiyn und die alte Koranschule Medersa Ben Youssef, die sich im Zentrum der Stadt befindet.

    Die Koubba El-Baadiyn – Ein verstecktes Relikt der Almoraviden

    Mein erster Halt ist die Koubba El-Baadiyn, eines der wenigen erhaltenen Bauwerke aus der Zeit der Almoraviden-Dynastie (11.–12. Jahrhundert). Das kleine, unscheinbare Gebäude wirkt auf den ersten Blick fast unspektakulär, doch seine historische Bedeutung ist enorm. Die Koubba war einst Teil einer großen Moschee und diente vermutlich als Waschhaus für rituelle Reinigungen vor dem Gebet.

    Was sofort ins Auge fällt, ist die kunstvolle Gestaltung der Kuppel. Filigrane Steinmetzarbeiten, kunstvolle Bögen und kalligrafische Inschriften zeugen von der hohen Baukunst der Almoraviden. Während ich die Struktur erkunde, stelle ich mir vor, wie dieser Ort vor fast 1.000 Jahren genutzt wurde – ein faszinierendes Stück marokkanischer Geschichte, das inmitten des modernen Trubels fast übersehen wird.

    Medersa Ben Youssef – Ein Meisterwerk islamischer Architektur

    Von dort aus geht es weiter zur Medersa Ben Youssef, einer der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Marrakeschs. Diese alte Koranschule, die im 14. Jahrhundert gegründet und später unter den Saadiern im 16. Jahrhundert erweitert wurde, war einst die größte ihrer Art in Nordafrika.

    Schon beim Betreten spüre ich die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Der Innenhof ist ein architektonisches Meisterwerk: kunstvolle Zellij-Mosaiken, geschnitzte Zedernholztüren und filigrane Stuckarbeiten schmücken die Wände. In der Mitte des Hofes befindet sich ein ruhiger Wasserbrunnen – ein Symbol für Reinheit und Wissen.

    Ich gehe weiter durch die engen Gänge und werfe einen Blick in die kleinen Schlafräume der Studenten. In diesen bescheidenen Kammern lebten einst bis zu 900 Schüler, die hier den Koran und islamische Wissenschaften studierten. Die Vorstellung, dass dieser Ort jahrhundertelang ein Zentrum des Lernens war, ist beeindruckend.

    Von der oberen Galerie aus betrachte ich noch einmal den Innenhof. Die Symmetrie, die kunstvolle Gestaltung und die Stille machen die Medersa Ben Youssef zu einem Ort, der Geschichte und Spiritualität vereint.

    Fazit – Marrakeschs verborgene Schätze

    Die Koubba El-Baadiyn und die Medersa Ben Youssef könnten unterschiedlicher nicht sein – die eine ein schlichtes, fast vergessenes Relikt aus der Zeit der Almoraviden, die andere ein prachtvolles Beispiel islamischer Architektur und Bildung. Beide Orte erzählen auf ihre Weise von der reichen Geschichte Marrakeschs und machen deutlich, wie tief die Stadt in Tradition und Kultur verwurzelt ist.

    Während ich wieder in die belebten Straßen der Medina eintauche, spüre ich einmal mehr die einzigartige Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, die Marrakesch so besonders macht.
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