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  • Day 109

    Middlemarch

    January 18, 2023 in New Zealand ⋅ ⛅ 21 °C

    Immer dasselbe: Eigentlich früh aufgestanden aber dann getrödelt. Heute verlasse ich den südlichsten Punkt meiner Reise. Bei der Abfahrt gegen 8:45 ist es bewölkt, angenehme Temperatur. Es geht sofort sehr steil bergan und stadtauswärts. Dann wieder hinunter und parallel zur hier vielbefahrenen und für Radfahrer gesperrten A1.

    In Fairfield kommt mir ein aufgeregter Rennradler entgegen und erklärt, dass die Straße voraus gesperrt sei. Praktischerweise halten wir direkt vor dem Büro der mit den Arbeiten beauftragten Tiefbaufirma. Weil er keine Umfahrung kennt, marschiert er hinein um nachzufragen. Das Ergebnis mit dem er wieder auftaucht ist etwas konfus. Die ausgedruckte Google-Maps-Seite zeigt nicht den gesperrten Bereich. Er verschwindet erneut im Büro. Mir ist das jetzt zu doof. Ich radle los. Kurz vor der Sperrung überholt mich der Radler und verkündet stolz "We have permission to go". Das trifft sich. Ich hatte mir die Permission soeben selbst erteilt. Wie so oft ist die Sperrung unproblematisch. Ein Bagger und ein LKW stehen herum, die man problemlos passieren kann.

    Ab Mosgiel befahre ich dann den Highway 87. Wenig Verkehr.

    Pause im Wobbly Goat Café in Outram. Ich frage mich, welche der Damen hinterm Tresen wohl die Namenspatronin ist 🙂 Ausnahmsweise schaffe ich es die Klappe zu halten und das nicht zu klären.

    Trotzdem geht's gleich danach zur Strafe in die Berge. Aber müssen es gleich über 500hm sein? Ich nähere mich bedenklich der tiefliegenden Wolkendecke als die hoch im Norden stehende Sonne alles auflöst. Ich durchfahre eine weite, sehr hügelige, einsame Landschaft. Pause deshalb wieder am Straßenrand.

    Kurz danach verliere ich auf rasanter Talfahrt 200hm und erarbeite sie mir gleich darauf wieder mühsam. Das geht noch 2x so aber die Geländeeinschnitte werden weniger tief. Die letzten km sind flach und ich erreiche schließlich Middlemarch. Das war heute eine durchschnittlich lange Distanz aber mit über 1100hm Anstiegen. Nicht wenig.

    Kleiner Campingplatz. Nix los. 2 junge deutsche Paare in einem Mietcamper. Schwer reserviert und unterkühlt. Na gut ... 🤷🏻‍♂️

    ÜBRIGENS
    Die Leiden der letzten km

    Ich glaube das geht allen so, die Sportarten betreiben, bei denen längere Distanzen zu überwinden sind: Egal, wie lange Du unterwegs bist.Der innere Schweinehund gauckelt Dir, sobald das Ziel in greifbare Nähe rückt, vor, daß Du am Ende Deiner Kräfte bist. Das ist natürlich gelogen.

    Mein Trick: Wenn's nur noch 10km sind stelle ich mir vor ins Büro zu radeln. Und das ist ja nicht weit. 😁👍
    Und plötzlich läuft's wieder.

    Es gibt ein Problem: Der Trick hat ein Verfallsdatum. Jetzt wird mittlerweile 10km vor den letzten 10km behauptet ich wäre im Eimer. Was mach' ich jetzt?
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