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  • Day 5

    Königstein (sächsische Schweiz)

    June 13, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Ich bin wieder zeitig auf dem Rad. Raus aus dem Städtchen und über die Elbe auf einer verkehrsreichen, schmalen Brücke. Das war's dann aber auch schon mit viel Verkehr. Ich finde mich auf kleinen Sträßchen und Wegen wieder. Es ist noch frisch aber die Sonne scheint durch dünne Schleierwolken. Ich passiere verschlafene Dörfchen auf ebener, gut beschilderter Route. In der Ferne tauchen die Berge des Elbsandsteingebirges auf. Aber don't worry, ich bleibe ja am Fluss. Erster, noch unverdienter Halt in Litomerice. Bäckerei. Kaffee und fette Torte, meine tschechischen Kronen wollen ausgegeben werden und viel Gelegenheit bleibt nicht mehr. Also quasi ein Notfall ☺️. Kurze Runde durch das Zentrum. Hübsches Städtchen. Sehenswert! Aber auch hier auf dem zentralen Platz alles voll mit Blech. Die Touristen würden den hübschen Städtchen in der Gegend die Bude einrennen, wenn die Stadtväter den Mut aufbrächten den Verkehr aus ihren Innenstädten zu verbannen, denke ich mir zum wiederholten Mal. Dann geht's zurück auf die Strecke. Ich hab' immer noch 80km vor mir 😥

    Es bleibt gemütlich. So gut wie. Hügel und Berge reichen jetzt bis ans Ufer der Elbe. Das bedeutet zahlreiche kleinere Steigungen immer wenn der Radweg den Lauf des Flusses verlässt. Aber alles noch im Bereich der Komfortzone. Die etwas größere Stadt Usti passiere ich ohne Besuch. Die Stadtsilhouette sieht nicht sehr einladend aus.

    Pause bei km 55 an einem Imbissstand direkt am Radweg. Mit meiner Intuitiv-Übersetzung für Frankfurtska liege ich knapp daneben: Sämige Kartoffel-Suppe mit Wurststückchen. Und das tschechische Cola namens Kofola hat eine leichte Anisnote. Als die Flasche leer ist, bin ich immer noch nicht sicher, ob ich den alkoholfreien Ouzo nun gemocht habe oder nicht. 🤔

    Während der Pause hat sich der Himmel bewölkt . Wind ist aufgekommen. Natürlich aus falschen Richtung. Das bremst meine bisher flotte Fahrt etwas. Die ersten Regentropfen fallen. Radler kramen im Gepäck eilig nach ihren Regensachen. Ich will nicht! Meine Zuversicht (oder ist es Sturheit?) wird belohnt. Die dunklen Wolken ziehen weiter und auch der Wind legt sich wieder. Die Berge rücken noch näher an die Elbe. Die ersten Felsen ragen auf. Letzte Rast 2km vor der deutsch-tschechischen Grenze. Noch 16km bis zu meiner heutigen Unterkunft. Wieder AirBnB. Direkt an der viel befahrenen Bahnlinie. Das wird spannend.

    Eigentlich brenne ich darauf mein neues Zelt auszuprobieren. Aber die Nächte sind ordentlich kalt. Deutlich unter 10°C. Für solche Temperaturen ist mein Schlafsack ungeeignet. Zelt-Ersteinsatz muß warten 😏

    Als ich ankomme werde ich erstmal nervös und befürchte einen ordentlichen Reinfall. Das Haus wirkt von außen extrem baufällig. Aber kaum bin ich hinter der Tür ist alles gut. Die Räume sind liebevoll und geschmackvoll renoviert. Ich fühle mich wohl vom ersten Moment an.
    Einkauf im Lieblings-Supermarkt EDEKA. Dann kann der Abend kommen.
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