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  • Dag 159

    Fish River Canyon

    15 juli 2022, Namibia ⋅ ⛅ 24 °C

    Am nächsten Morgen geht es bereits früh los, ca. 2 h dauert die Fahrt von Keetmannshoop zum Fish River Canyon, der nach dem Grand Canyon in den USA der zweit größte Canyon der Welt ist 🤩.

    Wir sitzen also um 5 Uhr im Auto und fahren durch die stockfinstere Nacht Namibias, um den Sonnenaufgang am Canyon zu erleben. Die Fahrt ist nicht besonders angenehm, da es außer dem
    Scheinwerfer keinerlei Lichtquelle gibt und man sich wie im Tunnel fühlt. Zum Glück ist die Schotterpiste bei diesem Abschnitt einwandfrei.

    Als wir am Eingangstor ankommen, hat das Ticketbüro noch nicht geöffnet, wir dürfen aber bereits weiter in den Park fahren und auf dem
    Rückweg zahlen. Wir sehen bereits die rot-orangefarbenen Streifen am Horizont und fahren die letzten Kilometer bis zum Aussichtspunkt.
    Und dann stehen wir hier, an diesem wahnsinnig beeindruckenden Canyon und staunen. Ein eisiger Wind fegt uns heute morgen noch um die Ohren, aber das stört uns bei dieser Aussicht nicht.

    Eigentlich besteht der 161 km lange und bis zu 27 km breite Fish River Canyon aus zwei Schluchten. Der breitere Teil des Fish River Canyons ist etwa 170 Meter tief und durch tektonische Verschiebungen entstanden. In dieses Plateau hat sich der Fish River dann noch einmal um bis zu 380 Meter eingegraben, so dass der tiefste Punkt des Fish River Canyons bei 549 Meter liegt.

    Mittlerweile wird der 800 km lange Fish River, übrigens der längste Fluss Namibias, vor dem Canyon am Hardap Damm gestaut und führt im Canyon nur noch sehr selten und wenig Wasser. Daher wird zumindest durch die Kraft des Wassers keine großartige Veränderung am Canyon mehr zu erwarten sein und auch die Vegetation am Flusslauf wird sich im Laufe der Zeit verändern. Trotzdem lassen sich im Flussbett selbst in regenarmen Zeiten einzelne Tümpel finden, die das ganze Jahr wahrscheinlich von Grundwasser gespeist werden. Die Wasserstellen werden sowohl von einigen Antilopenarten als auch von Leoparden genutzt. In den Sommermonaten wurden bereits Rekordtemperaturen von über 50 Grad Celsius gemessen.
    Der Fish River Canyon endet bei Ai Ais, wo der Fish River dann in den Orange River mündet, der zugleich die Grenze zu Südafrika bildet.

    Von unserem Aussichtspunkt beginnt auch der Abstieg in den Canyon und damit eine mehrtägige Wanderung. Leider ist es strengstens verboten, den Abstieg ohne Guide zu betreten (es besteht Lebensgefahr) oder eine kurze Tagestour auf eigene Faust zu unternehmen. Also bleiben wir oben und fotografieren das durch die aufgehende Sonne ständig veränderte Licht im Canyon.

    Neben uns wurde außerdem eine Steinspirale in den Boden gelegt und wächst nun unaufhörlich weiter. Die Spirale ist in sehr vielen Kulturen, von uralt bis modern, ein bedeutendes Symbol.
    Das Durchschreiten der Spirale soll eine Aufnahme der hier vorherrschenden Energien ermöglichen. Nimmt man am Mittelpunkt der Spirale einen Stein auf und legt diesen am Ende an die Spirale an, hat man einen Wunsch beim Universum frei 🤩. Na, geht doch!

    Nach gefühlten 1000 Bildern des selben Motivs (sorry 🤷🏻‍♀️) in allen Farben treten wir langsam den Rückzug an und fahren dieses Mal bei Tageslicht die Strecke zurück nach Keetmanshoop, die so deutlich schöner ist.
    Dort angekommen, ruhen wir uns kurz ein bisschen vom frühen Aufstehen aus bevor wir zum Abendessen noch ein anderes Lokal in der Stadt aufsuchen, wo wir bei leckerem Rotwein aus Südafrika diesen wunderschönen Tag ausklingen lassen.
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