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  • Day 13

    Palm Tree Place Küche eingeweiht

    February 4, 2023 in Gambia ⋅ ☁️ 26 °C

    Bereits frühmorgens machte Ndey sich auf den Weg zum Markt, um die Zutaten für die ersten beiden Mahlzeiten, die an die Kinder verteilt werden sollten, einzukaufen. Am Vortrag hatten wir besprochen, dass es eine Art Suppe namens "Ebbeh" und Huhn mit Nudeln geben sollte. Die Hauptzutat für Ebbeh ist Cassava, eine Knolle, die Ndey selbst angebaut hat. Wer hat, isst Brot dazu. Abgesehen von weißem Reis ohne irgendwelche nahrhaften Zutaten ist Ebbeh das am häufigsten gekochte Gericht, vergleichbar mit dem Sonntagsgericht bei uns. Huhn mit Nudeln haben diese Kinder je nachdem wie alt sie sind noch nie oder noch nicht so oft gegessen.

    Abgesehen davon, dass die Preise über Nacht mal eben um 30 Prozent gestiegen waren und Ndey für den Beutel Nudeln nun nicht 300 sondern 400 Dalasi bezahlen musste und die ursprünglich geplanten 2000 Dalasi sich auf 3400 Dalasi (ca. 50 Euro) erhöht haben, lief alles wie am Schnürchen.

    Das "Kochevent" startete um 10 Uhr. Am Start waren Ndey, 4 weitere Frauen aus der Nachbarschaft, Adam Sey, Jammah und natürlich wir. Es wurde Cassava geschält, Gemüse geputzt, und Unmengen Zwiebeln geschnitten.

    Andere Frauen bauten zusätzliche Feuerstellen, die Kinder holten Töpfe, und Kochgeschirr sowie Holzkohle. Mittlerweile war es sehr heiß, so dass wir von einem Schatten in den anderen wechselten, während Ndey und ihre Arbeitskollegin Fatou, die ihren freien Tag opferte, um zu unterstützen, in der Kochecke werkelten. Die Hitze dort kann man nicht beschreiben und eigentlich aber auch nicht ertragen. Irgendwie haben die beiden es trotzdem geschafft.

    Es sind unzählige Handgriffe und Wege erforderlich gewesen , für die Zubereitung und schließlich auch bei der Verteilung des Essens.

    Als es gegen 15 Uhr dann endlich soweit war, dass 50 kleine Töpfe mit Ebbeh gefüllt und 10 große Platten mit Nudeln, Huhn und Zwiebelgemüse angerichtet wurden, versammelten sich sehr schnell unzählige kleine und große Kinder auf dem Grundstück. Nach dem Händewaschen setzten sie sich auf den Boden und Ndey verteilte die Platten. Jeweils ca. 7 Kinder teilten sich eine Platte. Auch die Frauen, die geholfen haben und wir durften essen. Der Hunger der Kinder war groß. In Null Komma nix war alles aufgegessen. Die Schalen mit Ebbeh wurden anschließend verteilt und von den Kindern mit nach Hause genommen.

    Obwohl Ndey und ihre Helferinnen nahezu 100 Portionen gekocht und verteilt haben, kamen laufend weitere Kinder, die nach Essen fragten. Manche hatten sogar Geld in der Hand, sie wollten dafür bezahlen, 5 Dalasi oder vielleicht sogar 10 Dalasi.

    Nach der Essenausgabe begann das große Aufräumen und Abwaschen, während wir gegen 16.30 Uhr erschöpft zurück zum Hotel gefahren sind. Der Abend wurde lang, da die Erlebnisse und Eindrücke besprochen und verarbeitet werden wollten. Wir haben gut geschlafen in dem Bewusstsein, vielen Kindern ein Festmahl bereitet zu haben und dennoch stimmt es uns nachdenklich, da wir noch nicht wissen, wie wir aus diesem zarten Pflänzchen einen kräftigen Baum heranziehen können.
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