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  • Day 10

    Port Elizabeth - Erste Eindrücke

    September 14, 2018 in South Africa ⋅ ⛅ 21 °C

    Die mittelgroße Stadt Port Elizabeth liegt an der Nelson Mandela Bay und ist mit 300.000 Einwohnern (1.3 Million mit Townships schätzungsweise) die größte Stadt im Eastern Cape und somit wichtiger Handels- und Tourismuspunkt in der Region.
    Einst gegründet als britischer Schutz gegen mögliche Angriffe der Franzosen, ist Port Elizabeth heute im Vergleich zu den meisten anderen Großtädten Südafrikas relativ friedlich, dennoch sollte man nicht leichtsinnig werden, die Kriminalitätsrate ist immernoch beeindruckend hoch. Zudem hat PE in den anderen Metropolen den Ruf einer Arbeiterstadt, da viele (zumeist Auto-) Werke und jede Menge Industrieanlagen das Stadtbild prägen. Das hat zur Folge, dass sich beispielsweise Kapstadt zur intellektuellen Hochburg mit unzähligen Festivals, Events, Clubs und vielen anderen Touristenattraktionen entwickelt hat und somit im Vergleich zu PE wesentlich größer und mondäner ist. Dennoch sollte man Port Elizabeth nicht unterschätzen, denn es kann auch eine sehr verträumte und bezaubernde Stadt sein, allerdings muss man dafür die richtigen Gegenden und Kniffe kennen. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind die Strände. So ist mein Eindruck beispielsweise, dass der Hauptstrand entlang der Promenade, der Kings Beach, zwar touristisch am meisten genutzt wird, jedoch vom Flaire und Strandfeeling her nicht annähernd vergleichbar ist, mit Stränden die etwas außerhalb von PE liegen, wie beispielsweise Seaview (ca. 30 min mit Auto) oder Sardinia Bay, welches ich bisher selbst noch nicht gesehen habe, was mir jedoch schon unzählige Male empfohlen wurde. Generell sollte man jedoch mit etwas windigen Stränden umgehen können, dafür sind die Wellen jedoch unglaublich majestätisch und beeindruckend.
    Wir fünf selbst leben in dem Stadtteil Walmer, welcher direkt neben dem Flughafen Port Elizabeths liegt und ca 20 Minuten von Summerstrand, dem touristischen Teil der Stadt, mit bereits genannten Kings Beach, entfernt liegt. Zu diesem Stadtteil gehört auch das einzige stadtinterne Township „Walmer Township“, dessen Bewohner sehr stolz auf ihre Geschichte sind, denn es war die einzige Gemeinde der Stadt, welche sich erfolgreich gegen die Bemühungen der Stadtverwaltung, im Zuge einer Räumung der Townships in den Siebzigern, behauptete. Im Vergleich zu den anderen Townships, wie beispielsweise Motherwell oder Kwazakhele ist Walmer mit schätzungsweise etwas über 30.000 Einwohnern relativ klein. Zudem ist es an die Stromversorgung der Stadt angeschlossen. Dennoch herrscht in Walmer Township aufgrund der Nähe zum Suburban (Wohngegend in Walmer) viel Eifersucht, jedoch ist es ziemlich friedlich, trotzdem gilt auch hier für uns, nicht alleine oder im Dunkeln herumlaufen. Insgesamt wirken die Leute hier aber sehr freundlich.

    Zudem ist uns aufgefallen, dass die Stadt trotz der einstigen britischen Kolonialherrschaft eher amerikansche Züge aufweist. So existiert beispielsweise kein Stadtkern mit Fußgängerzone, sondern alles drängt sich mehr an den Strand, wo unzählige Shoppingmalls existieren und ein Boardwalk, welcher mehr an eine Miniaturversion von Disneyland erinnert, als an ein afrikanisches Hotel.
    In der ersten Woche hatten wir eine Stadtrallye, welche uns an verschiedene touristische Attraktionen aber auch lokale Geheimtipps führte. Von einigen wird in kommenden Blogeinträgen sicherlich noch mehr berichtet werden, aber alles aufzuzählen, würde wohl das Limit dieses Footprints sprengen.
    Unser allgemeines Fazit nach den ersten Tagen lautet jedoch eindeutig, Port Elizabeth ist ganz anders als jede europäische Stadt, speziell jede deutsche Stadt, die wir kennen, hat aber eine ganz eigene Atmosphäre und bietet sowohl Leuten, die einfach ein bisschen am Strand entlang bummeln oder eine verträumte kleine Stadt erleben wollen, als auch Party- und feierlaunigen Menschen viele tolle Optionen. Die Kriminalität ist bedeutend geringer als in Städten wie Kapstadt oder Johannesburg, aber immernoch sehr hoch.

    Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle bei Ben Schneppensiefen, welcher augenblicklich als weltwärs-Freiwilliger in Tansania arbeitet, revangieren und hier auf seinen Blog hinweisen, in welchem er sehr anschaulich seine Arbeit, sein Leben in Tansania, sowie dessen Kultur beschreibt.
    Ben Schneppensiefen: https://findpenguins.com/9s1yn9xlkzjsr

    Weiterhin möchte ich auch auf Paul Gasbers Blog, weltwärts-Freiwilliger in Bolivien, aufmerksam machen, welcher ebenfalls sehr einfühlsam sein Leben in Cochabamba beschreibt.
    Paul Gasber: https://findpenguins.com/0hl23zi2tasca
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