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  • Day 47

    Wir gehen auf Safari

    October 21, 2018 in South Africa ⋅ ⛅ 18 °C

    Dieses Wochende war ich das erste Mal im bekannten Addo Elephant National Reserve, das größte Naturschutzreservat in der Nähe von PE. Es liegt etwa eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt von unserem Wohnort, wesalb es für Wochenendtrips und Tagestouren ungemein geeignet ist. Das hieß für uns jedoch nicht, dass wir uns auf der Strecke nicht trotzdem verfahren durften. Nach über einer Stunde auf der Suche nach dem Eingang des Parks mussten wir überrascht feststellen, dass wir ihn von außen bereits halb umrundet hatten und uns mittlerweile an dem gegenüberliegenden Eingang als ursprünglich beabsichtigt befanden.
    Nach Anmeldung an der Rezeption ging es auch schon los. Kaum hatten wir den Park mit unserem Chico (ganz alter VW Golf 1 – aber in Gold ;) betreten, begeneten uns nach wenigen Metern die ersten Warzenschweine. Ich kannte die Tiere bisher nur als „Pumba“ aus Disneys Musical „Der König der Löwen“ und war ganz fasziniert von deren breiten Hauern und dem unförmigen Kopf, welcher viel zu klein für den sonst doch eher kleinen Körper und die ziemlich dünnen Beine wirkte. Gleichzeitig begegnete uns ein riesiger Mistkäfer, welcher laut Safariauskunft eine Seltenheitsstufe von 8 von 10 hatte, aber anscheinend war gerade Käferzeit, denn wir begeneten kaum einem anderen Tier so oft, wie diesem Mistkäfer.
    Ein paar Kurven weiter erwartete uns jedoch die erste wirklich beeindruckende Begegnung, als direkt zwischen uns und ein paar anderen Wagen eine Herde Wasserbüffel zusammen mit einem Elefanten die Straße überquerten. Das die massigen Tiere unseren armen Wagen wohl mit wenigen Stößen auseinandernehmen hätten können bezweifelte niemand im Auto. Zum Glück waren die Tiere Touris gewohnt und posten sogar regelrecht vor unseren Kameras.
    Als die Herde irgendwann wieder abgezogen war, machten wir uns auf zu unserem ersten Aussichtspunkt an einem Wasserloch.
    Insgesamt waren wir gute neun Stunden unterwegs, wovon wir einen Großteil im Park verbrachten, demenstprechend sind die Erlebnisse von denen ich noch erzähle nicht mehr wirklich in chronologischer Reihenfolge, da es einfach zuviel zu entdecken gab um sich an alles zu erinnern.
    Wir sahen unzählige Elefanten, mehrere Zebraherden, wovon eine Gruppe sogar direkt am Straßenrand graste und ein Fohlen bei sich hattte, welches einfach nur unfassbar niedlich war, meiner Meinung nach sogar fast so niedlich wie die Elefantenbabys, die wir sahen.
    Der Park, welcher semiseriösen Berichten zufolge die Größe Belgiens haben soll (der Krüger Nationalpark sogar die Größe Großbritanniens), bestand aus mehreren natürlichen Arealen mit jeweils etwas anderer Vegetation von Savanne über mit Büschen bewachsenes Land, bis hin zu blühenden Wiesen. Allerdings gab es abgesehen von denen in der Parkbroschüre abgedruckten Tieren wenig andere zu sehen. Dafür spielten wir ein lustiges Spiel, da jedes Tier eine, wie bereits erwähnt, Seltenheitstufe hatte, die mit Punkten von 0-10 versehen waren. Das Spiel funktionierte so, dass jeder Spieler, der ein Tier entdeckte sich dessen Punkte aufschrieb, und wer am Ende vom Tag die meisten Punkte gesammelt hatte, der hatte gewonnen.
    Ich glaube Charlie hat am Ende gewonnen. (Kleine Notiz am Rande: Ben ich hätte dich trotz deines Wissens abgezogen ;).
    Das beeindruckenste Erlebnis war jedoch definitiv die großen Elefantenherden, die wir an einem Wasserloch aus unmittelbarer Nähe beobachten konnten. Große, kleine, junge und alte Elefanten waren dort zusammengekommen, um in der Hitze Wasser aufzutanken. Dabei ließen sich unglaublich viele soziale Kommunikationen zwischen den Tieren beobachten. Vom Streit zweier Bullen über die ersten sexuellen Annäherungversuche eines jungen Elefanten an eine junge Dame in der Herde, bis hin zu kleinen Kälber, die fast noch zu klein waren, um mit dem Rüssel an die Oberfläche des Wassers zu kommen, konnten wir alles beobachten.
    An dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis an alle, die vielleicht auch mal den Park besuchen wollen, austeigen ist wirklich nur an den Aussichtspunkten erlaubt und auch da nur auf eingene Gefahr (überall hängen Schilder, die vor Löwenüberfällen warnen). Die anderen, die schon am 24. September im Park waren wurden bei der Parkverwaltung von einer Frau angezeigt, die sie beim Aussteigen aus dem Wagen angesprochen hatte. Glücklicherweise sind sie mit einer Verwarnung davon gekommen.
    Nach neun Stunden und unzähligen Elefanten, Zebras, Kudus (einheimische Antilopenart), Warzenschweinen, Füchsen, einer Gruppe Erdmännchen und Wasserbüffeln später, sind wir dann alle total erschöpft aber sehr zufrieden wieder zurück Nachhause gefahren.
    Fun Fact: Der Addo Elephant Park ist einer der wenigen Orte, der sogar alle Big Seven (Elefant, Nashorn, Leopard, Wasserbüffel, Löwe, Glattwal und weißer Hai) beherbergt, da er sogar eine Marinesektion besitzt.
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