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  • Day 218

    Hit the road Jack!

    April 10, 2019 in South Africa ⋅ ⛅ 26 °C

    Am 10. April ging es für Ben und mich dann los, raus auf die Straße. Ziel: das 750km weit entfernte Kapstadt. Doch bevor es losging, fuhren wir noch einmal zum Center, da ich noch etwas zu erledigen hatte. Von dort aus ging es mit zwei Cappuccino als Stärkung dann endlich los. Das Wetter war herrlich, die Straße entspannt und der Urlaub lag vor mir. Im Auto lief gute Musik und wir unterhielten uns lange über alte Zeiten.
    Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir die ersten 200km nach Nature’s Valley. Dort gibt es, wie der Name schon sagt, vorrangig beeindruckende Natur zu bewundern.

    Wir kamen gegen Mittagszeit dort an, was uns genug Zeit ließ, um uns über die örtlichen Sehenswürdigkeiten zu informieren. Unser Backpacker war erneut die Wild Spirit Lodge (Siehe Blogeintrag „Tsitsikamma; „ Yeah I’m free, free fallin‘“). Von dort aus führten mehrere Wanderwege in den afrikanischen Dschungel. Wir enschieden uns für einen kurzen (aber anstrengenden!) dreißigminütigen Weg zu einem kleinen Wasserfall. Auf dem Weg dahin trafen wir Hannah, eine deutsche Touristin. Das war ziemlich lustig, denn außer uns war wirklich niemand sonst beim Wandern anzutreffen. Sie erzählte uns, dass sie aus München kommt und dort ein freiwilliges soziales Jahr an einem Theater absolviert.

    Kurze Zeit später erreichten wir besagten Wasserfall. Ben ging dort baden, während es Hannah und mir viel zu kalt dafür war. Nachdem er wieder aus dem Wasser herausgestapft kam, ging es den mühseligen Weg zurück zum Backpacker. Da noch ein paar Sonnenstunden des Tages übrig waren, entschieden wir, uns den Strand von Nature’s Valley einmal anzuschauen. Obwohl ich bereits zwei Mal in der Gegend übernachtet hatte, war ich tatsächlich noch nie dort gewesen. Zusammen mit Hannah fuhren wir die zehnminütige Strecke mit unserem Mietwagen (Datsun Go).

    Am Strand angekommen erwartete uns eine beeindruckende Aussicht. Die Szenerie erinnerte mich an Betty’s Bay (siehe Blogeintrag „Ferientrip – Betty’s Bay“). Vor uns lag die See, an deren Ufer sich große Wellen auftürmten, die von ein paar mutigen Windsurfern geritten wurden. Davor lag der weiße Strand, der von einer mysthischen Hügelkette umrahmt wurde, deren Spitzen teilweise von Nebel umwabert wurden.

    Wir schlugen unser Lager am Strand auf und Ben und ich machten uns auf den Weg ins Wasser. Noch bevor wir dort ankamen begegnete uns ein älteres Ehepaar, dass zuerst Ben und Hannah und dann mich, da ich nachkam, ansprachen. Die beiden waren vor vielen Jahren aus Deutschland ausgewandert und lebte nun im Nature’s Valley, wo sie einmal im Jahr von ihren Enkeln besucht wurden. Die beiden waren auf ihrem täglichen Spaziergang. In meinen Augen eine romantische Geschichte, von zweien, die sich liebten, seit Jahren verheiratet waren und für den Lebensabend an einen entlegenen Ort in Südafrika gezogen waren, um in einer kleinen versteckten Bucht am Wasser zu wohnen.

    Nachdem sich die beiden verabschiedet hatten, ging es ins Wasser. Dort badeten wir Jungs eine ganze Weile, tauchten durch Wellen oder ließen uns von diesen ans Ufer treiben, bis es mir irgendwann zu kalt wurde und ich wieder an Land ging. Dort bräunten wir uns noch einen Augenblick bevor wir wieder in Richtung Auto gingen, da der Sonnenuntergang bereits einsetzte.

    Auf dem Rückweg entdeckten wir jedoch, dass hinter dem Strand sich eine lange Lagune bis an die Wurzeln der Berge erstreckte. Das Wasser war absolut still und glitzerte im Abendlicht. Irgendwo mitten im See ragte ein einzelner Ast aus dem Wasser. Ben lief schnurstracks auf die Lagune zu und schwamm in Richtung Baum. Ich wollte ihm folgen, entschied mich jedoch anders, als ich merkte, wie kalt das Wasser war.

    Den Abend vebrachten wir bei einem Bier im Backpacker wo wir uns mit Hannah über die Erlebnisse in unseren Freiwilligendiensten austauschten. Ich ging als erster ins Bett, da ich von dem langen Tag glücklich, aber erschöpft war, während die anderen noch einen Augenblick aufblieben.
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