Satellite
Show on map
  • Day 222

    Das zweite Mal am Kap der Guten Hoffnung

    April 14, 2019 in South Africa ⋅ 🌧 15 °C

    Nachdem ich eine erholsame Nacht mal außerhalb der Backpackerbetten verbracht hatte, gingen wir alle gemütlich in einem kleinen Café an der Hauptstraße frühstücken. Dort beprachen wir dann dann die Tagesplanung. Ziel war das Kap der Guten Hoffnung. Die Strecke dahin verlief im Gegensatz zum ersten Mal verhältnismäßig ruhig und unser Wagen blieb nicht liegen. Nachdem das Auto geparkt war, liefen wir alle gemeinsam zwischen den anderen Touristen und einigen Pavianen den Weg zum Leuchturm hoch. Oben angekommen genossen wir die Aussicht und schossen einige Fotos. Man konnte zig hunderte Meter weit auf den Ozean sehen und der Ozean war entlang der Wasserkante türkisblau.
    Neben uns unterhielt sich eine Gruppe schweizer Jugendlicher lautstark und posierte vor dem Wegweiser der in Richtung ein paar der größten Städte der Welt, inklusive Kilometerangabe, zeigte.

    Für den Weg nach unten ließen wir uns weniger Zeit, da es trotz der herbstlichen Jahreszeit ziemlich heiß geworden war und alle etwas trinken wollten. Danach fuhren wir mit dem Wagen zum eigentlichen Kap der guten Hoffnung, bei dem es sich um die benachbarte Landzunge handelt. Mir war das ganz recht, denn so sparte ich mir den mühseligen Weg über die Bohlen vom letzten mal.
    Tatsächlich entdeckte ich auch erst dieses mal das große Schild, mit der Aufschrift „Cape of Good Hope“ unterhalb des anliegenden Hügels. Zusammen mit Mama, Papa, Aja und Ben schoss ich natürlich direkt ein Bild dahinter.

    Das Kap der Guten Hoffnung ist neben Touristenattraktion und historisch bedeutender Ort zudem auch ein Naturschutzpark, weshalb wir auf dem Heimweg eine Elen-Antilope und ein paar Zebras beobachten konnten. Eine Frau aus dem Auto vor uns setzte sich jedoch über alle Regeln hinweg, verließ den Wagen und näherte sich den Tieren. Dadurch verletzte sich nicht nur das sensible Ökosystem und die Kräuter, die überall auf dem Boden wuchsen (ähnlich der Heide). Darüber hinaus brachte sie auch sich selbst in Gefahr, denn Zebras reagieren oftmals aggressiv auf unbekannte Bedrohungen. Zum Glück ist nichts passiert.

    Nach dem Nationalpark hielten wir auf dem Rückweg noch kurz an einem Supermarkt um ein paar Dinge einzukaufen. Danach ging es zurück zur Wohnung, wo wir alle gemeinsam kochten.

    Nach dem Essen liefen Papa, Ben und ich noch einmal zur Waterfront, wo wir bei einem Bier von unseren Freiwilligendiensten erzählten. Besonders auf die politische Situation Tansanias und Südafrikas und die allgemeine Sicherheitslage beider Länder im Vergleich wurde eingeganen und auf dem Rückweg passierte noch etwas, dass mir meine verinnerlichten Automatismen noch einmal vor Augen führte. Direkt vor uns stürzte ein betrunkener Tourist zu Boden. Während Ben und Papa direkt hinliefen hielt ich zunächst Abstand, um einschätzen zu können, ob es sich wirklich nur um einen Touristen handelte oder die Person vielleicht gefährlich war und etwa eine neue Masche ausprobierte, um uns überfallen zu können. Glücklicherweise war das nicht der Fall und wir halfen dem Mann wieder hoch.
    Dennoch war ich etwas schockiert über meine Reaktion und denke beiweilen immer noch daran und entdecke auch darüber hinaus Veränderungen in meinen Verhaltensmustern, die ich in dem Maße nicht erwartet hatte. Positiv wie negativ.
    Read more