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  • Day 40

    Am Svartsjön (Vildmarksvägen)

    June 10, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 12 °C

    (Hi Ke) Heute starten wir eine besondere Strecke - den Vildmarksvägen (Wildnisstraße), die höchste befestigte Straße in Schweden. 500 km lang verläuft der Rundkurs im südlichen Lappland und Jämtland durch Gebirge, entlang Flüssen, Seen, Stromschnellen. Ursprünglich diente die Straße dem Zugang zu einem Bergwerk, heute wird sie vor allem touristisch genutzt. Der höchste Teilabschnitt ist nur im Sommer geöffnet, darauf sind wir besonders neugierig.

    Bei wunderbarem Wetter - sonnig, windstill - verlassen wir den Campingplatz in Vilhelmina, genießen aber vorher noch ausgiebig den Blick über den Volgsjön.

    Wir wollen die kommende Nacht freistehen und wissen nicht genau, wie es dort mit dem Angeln gehen wird, und unser kleiner Barsch von gestern wird uns garantiert nicht sattmachen. Also steuern wir einen Fischladen an, der sich als total süße kleine Hütte mit Regalen auf der einen Seite und Tiefkühltruhe auf der anderen Seite entpuppt. Wir entscheiden uns für zwei kleine Lachsforellen und samisches Fladenbrot, schreiben die Summe auf und überweisen das Geld. Eigentlich sind Bargeld oder Swish vorgesehen, aber ersteres haben wir nicht und letzteres ist ein mobiles Zahlungssystem, das leider nur mit schwedischer Mobilnummer funktioniert.

    Wir halten unterwegs zweimal an, um Stromschnellen zu bewundern. Die Landschaft ist wunderschön. Wir sind noch nicht sehr weit oben in den Bergen, es gibt noch viel Wald hier, die Bäume leuchten zu dieser Jahreszeit in der Sonne in unterschiedlichen Grüntönen. Während der Fahrt denke ich mal wieder darüber nach, wie ungewöhnlich und wohltuend es ist, durch spärlich bewohnte Gebiete zu reisen, die Natur ist zwar strenggenommen nicht unberührt, aber eben doch weitgehend in Ruhe gelassen. Ich stelle mir vor, dass solche Gegenden eines Tages begehrtes Siedlungsgebiet werden könnten, wenn heutige Städte klimatisch unbewohnbar werden.

    Wir entscheiden uns für einen Stellplatz ein paar Kilometer abseits der Straße, nur über einen holprigen Schotterweg erreichbar. Der Plan geht auf, wir stehen hier ganz alleine. Der Platz ist super ausgestattet, mit Sitzbanktisch und Feuerstelle draußen, Schutzhütte mit Feuerstelle drinnen, Plumpsklo und üppigem Holzvorrat. Wir sind immer wieder beeindruckt, wie sehr die Kommunen das freie Camping unterstützen (und sicherlich darüber auch etwas steuern). Als ein paar Tropfen vom Himmel kommen, entscheiden wir uns für die Hütte. Wir wollen unsere neu angeschafften Kochutensilien, eine größere Jägerpfanne und ein Waffeleisen, einbrennen. Währenddessen fängt draußen ein richtiger Regen an, der laut aufs Blechdach der Hütte hämmert. Wir debattieren, ob das einen weiteren Mistwettertageintrag rechtfertigt und beschließen eine Zeitgrenze von einer Stunde. Exakt zum Ablauf der Frist hört der Regen wieder auf, da hat die Statistik noch mal Glück gehabt 😅

    Wir braten unseren kleinen Barsch und die Forellen auf der neuen Pfanne, und auch diesmal ist das Essen von unzähligen Ohs und Mms begleitet. Soooo lecker 😋

    Danach sitzen wir noch eine Weile am Feuer. Ein weiterer absolut großartiger Tag!

    Statistik update:
    5 Saunabesuche
    5 Eriba Touring Sichtungen
    4 Mistwettertage
    3 Elchsichtungen
    < 10 Mückenstiche
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