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- Dag 1
- 12 okt. 2024 20:00
- 🌙 10 °C
- Hoogte: 11 m
DuitslandLeerort53°13’15” N 7°26’51” E
Halligalli in Leer

Der Wecker klingelte um 7 Uhr, um 8:30 Uhr waren wir abfahrbereit. Das Abenteuer kann beginnen!
Zunächst mussten wir unter den drei niedrigen Brücken durch. Das klappte auch ganz gut, bis unter der letzten Brücke unsere Landesflagge, die leider ein paar Zentimeter über den höchsten Punkt des Bootes hinausragte, dann doch den Kürzeren ziehen musste. Ein banger Blick zurück, da lag sie im Wasser. Na das war ja ein kurzes Vergnügen!
Den Verlust konnten wir verschmerzen. Weiter ging's übers Oldambtmeer nach Midwolda, wo wir durch die erste Schleuse mussten. Eine Selbstbedienungsschleuse, die mit Schlüssel geschaltet werden muss. Den Schlüssel hatten wir uns natürlich vorher besorgt, denn ohne ihn geht in der Region Groningen fast garnichst. Nach der Schleuse ging es durch schmale Kanäle nach Termunterzijl. Vier Klappbrücken waren dabei zu passieren, alle in Selbstbedienung. Selbstbedienung heisst in dem Fall, da wir nur zu zweit waren: vor der Brücke anlegen, aussteigen, mit dem Schlüssel die Brücke hochklappen, wieder einsteigen, durch die Brücke fahren, anlegen, aussteigen, Brücke wieder runterklappen, einsteigen. Ein mühseliges und zeitraubendes Unterfangen, insbesondere dann, wenn die Steuerung der Brücke auf der "falschen" Seite ist. Da war dann ein beherzter Sprung über die sich öffnende Brücke notwendig 🫣
Viel später als geplant kamen wir in Termunterzijl an. Da war gerade noch Zeit, den Schlüssel wieder abzugeben, denn wir würden ihn so bald nicht wieder brauchen, und schnell etwas zu essen. Denn schon um 14 Uhr wurde die Seeschleuse für uns geöffnet. Die öffnet nur ab eine Stunde nach Niedrigwasser bis eine Stunde vor Niedrigwasser. Wir fuhren also mit auflaufendem Wasser in die Emsmündung hinaus. Anfänglich noch durch eine flache prielartige Fahrrinne, waren wir schnell mitten im großen Mündungsgebiet zwischen Ems und Dollard und die Marie in ihrem Element. Jauchzend schaukelte sie vor und zurück, so als hätte sie seit Jahren auf diesen Moment gewartet. Viel zu schnell beruhigte sich das Wasser und die Welle schob uns mit 13 km/h die Ems hoch. Ein Segelboot näherte sich uns und nachdem wir eine Weile rätselten, was dieses Manöver zu bedeuten hatte, baten sie uns um Abschlepphilfe. Ihr Motor hätte ein Problem mit der Kühlung. Na klar helfen wir da! Wir! Unerfahren und mitten auf einem großen Gewässer. Ca. eine Stunde lang schleppten wir sie hinter uns her und ließen sie bei Jemgum wieder von der Leine.
Langsam wurde uns klar, dass wir den anvisierten Zielhafen Weener heute nicht mehr erreichen würden. Ein Anruf beim Schleusenwärter bestätigte: heute wird nicht mehr geschleust. Da man in einem Tidengewässer, was die Ems in diesem Bereich eben ist, nicht einfach irgendwo ankern oder anlegen kann ohne Gefahr zu laufen, trocken zu fallen, blieb uns nur noch, nach Leer abzubiegen. Die Seeschleuse dort erreichten wir gerade pünktlich vor der letzten Schleusung um 17:30 Uhr. Nun waren wir zwar sicher im Binnenbereich, aber in Leer war dieses Wochenende - natürlich - Gallimarkt. Das bedeutete, dass alle möglichen Anlegestellen belegt waren, zum Teil doppelt und dreifach, "im Päckchen liegen" nennt man das. Verzweifelt irrten wir eine Weile herum, und als es schon langsam dunkel wurde, legten wir illegal an einer Spundwand nahe der Seeschleuse an. Hoffentlich bleiben wir unbehelligt, denn nach über 10 Stunden unterwegs waren wir einfach durch mit dem Tag.
Im Kerzenschein - unsere Verbraucherbatterie ist wohl hin - schafften wir es gerade noch, ein paar Fischstäbchen zu braten, während draußen die Lampionparade an uns vorbeizog. Eines Tages werden wir zurückblicken und sagen: "Weißt du noch? Damals bei der Lampionparade in Leer?"
Schleusen: 3
Klappbrücken: 6
Motorstunden: 10,5 h
Tagesetappe: 71,9 km
Gesamtdistanz: 71,9 kmMeer informatie
Torres on Tour
Wow, das war ja richtig spannend! Musste alles so sein, so etwas vergisst man nie 😀
Mattis ReisenGenau, und in der Nachschau auch alles nicht mehr so schlimm 😄