• Wesenberg

    12 октября, Германия ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute war irgendwie der Wurm drin. Es ging schon damit los, dass meine Handhebelin, die ich zärtlich "die Zicke" nenne, nicht den erforderlichen Druck aufbaute, um einen ordentlichen Espresso zu produzieren. Das ungefilterte Mineralwasserflaschenwasser ist wohl doch nicht so kalkarm wie in diesem Internet behauptet. Na gut, aber immer noch besser als die Plörre aus dem Perkulator, der aus unerfindlichen Gründen nur braunes Wasser hervorbrachte (was die ganze Reise über so bleiben sollte).
    Trotz dieses Unbill machten wir uns frohen Mutes gegen 11 Uhr auf den Weg nach Wesenberg. Erster Stopp Fürstenberg. An der Schleuse ungewöhnlich lange Wartezeit. Diese Selbstbedienungsschleuse scheint ewig zu brauchen. Wir waren die ersten von drei Booten, die Einlass begehrten. Als wir endlich einfahren konnten, passierte eines dieser Missgeschicke, von denen man hinterher sagt: "Wie zum Henker konnte uns das passieren?" Denn kaum waren wir eingefahren, zogen wir wie aus Reflex den grünen Hebel, der den Schleusenvorgang einleitet. Das zweite Boot hinter uns war zwar schon drin, aber das dritte Boot, ein Bunbo, war gerade dabei einzufahren. Hektisches Geschrei von hinten und schnell den roten Hebel gezogen. Nun war das Schleusentor halb geschlossen und es ging nichts mehr. Der Skipper hinter uns stieg kurzerhand aus und erklärte der Zentrale per Gegensprechanlage unsere Situation. Das Tor ging wieder auf, das Bunbo konnte einfahren, und alle beruhigten sich wieder 😁 Das sollte aber nicht das einzige Malheur heute bleiben...
    An der Schleuse Wesenberg gab es die nächste Verzögerung. Der Schleusenwärter erklärte uns, dass er aufgrund des Niedrigwassers nicht so oft schleusen dürfe. Nun gut, ist ja nicht mehr weit, die Hafenmeisterin ist über unsere Ankunft heute informiert und der Tisch im Restaurant ist reserviert. Was soll schon passieren? Ja, was??? ...z.B. könnte man sich denken: "Wieso sind die Tonnen, die das Fahrwasser kennzeichnen, so komisch verteilt? Voll der Umweg! Komm, das schenken wir uns." 🫣 Tja und dann saßen wir da in der Untiefe und kamen nicht vor und nicht zurück, und das 300 Meter vor dem Hafen. Ich malte mir schon das Szenario aus, wie wir hier die Nacht verbringen mitten auf dem See, weil die Rettung erst am nächsten Tag kommt. Aber mit viel Geduld und Motorkraft arbeiteten wir uns wieder heraus aus dem Schlamm und konnten unsere Etappe doch noch im Hafen beenden. Glück gehabt!
    Dafür verlief der Rest des Abends dann aber ausgesprochen unkompliziert und wir konnten uns noch lange über den ereignisreichen Tag, der nun hinter uns lag, amüsieren.

    Tagesetappe: 30,5 km - Gesamtdistanz: 67,3 km - Schleusen: 3
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