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  • Day 9

    Proviantliste von Sälen bis Grövelsjön

    August 21, 2019 in Sweden ⋅ ⛅ 9 °C

    Den Kungsleden von Sälen hoch nach Grövelsjön sind es 175km, geschätzte 8 oder 9 Etappen bei durchschnittlich etwas mehr als 20km am Tag. Wenn alles klappt wie gedacht, erreiche ich Grövelsjön an einem für mich bedeutenden Tag.

    So schön die Route auch sein mag, so wenig Versorgungsmöglichkeiten liegen am Weg. Es mag ein Café in Gordälen (4. Tag) und ein Supermarkt in Flötningen (7. Tag) existieren, aber ob sie geöffnet haben, wenn ich vorbei komme, ist unbestimmt. Verlassen kann ich mich nicht darauf, bisherige Erfahrungen mit Schwedenland lehrten mich dies. Es ist halt schon "after season", der Sommer ist für die Schweden bereits vorbei und nichts ist mehr los.

    Also plane ich für neun Tage Proviant mitzunehmen.
    Die Proviantliste sieht so aus:
    9x Trockenmahlzeit, 1.170g, 600kcal/Portion
    5x Marabu Schokolade, 500g, 225kcal/Portion (50g)
    4x Hafervoll Riegel, 260g, 390kcal/Portion (65g)
    5x Corny Big, 50g, 250g, 235kcal/Portion (50g)
    1x Porridge, 400g, 370kcal/Portion (100g)
    1x Müsli, 500g, 420kcal/Portion (100g
    100g Milchpulver (ein Rest)
    Plus Kleinkram für Zwischendurch (Nüsse, Mango trocken, Nescafé, Teebeutel)

    Das ist alles.

    Ich komme damit auf ein ungefähres Proviantgewicht von 4kg, der Rucksack wiegt am Anfang etwa 15kg und wird täglich um ca. 400g leichter. Mit dem Gewicht für Trinkwasser kann ich jonglieren, es gibt ja unterwegs genug Bäche und Flüsse. Ein Kilo weniger auf dem Buckel macht viel aus!
    Auf die Tage verteilt ergibt der mitgeführte Proviant ungefähr 1.400kcal/Tag. Das ist eine starke Unterversorgung, wenn man von mindestens 3.500 kcal Verbrauch ausgeht. Auf dem Vasaloppsleden habe ich es bereits ausprobiert mit ähnlicher Nahrungszusammensetzung auszukommen. Es ging, ohne großen Hunger oder Leistungseinbrüche zu spüren. Allerdings gab es an einem Tag fünf Sandwiches zusätzlich, damit kann ich nun nicht rechnen. Auch waren es nur drei Wandertage, nun sind es acht oder neun.

    Ich bin zuversichtlich, mit der Proviantmenge auszukommen, denn ich setze auf Fettverbrennung. Meine früheren Fastenkuren und das Marathontraining helfen mir zu erkennen, wann mein Körper umschaltet: mir wird beim Wechsel von Glycogen- auf Fettverbrennung für etwa fünfzehn Minuten schwummerig, dann ist es wieder gut. Schiebe ich später wieder Kohlehydrate in Form von Schokolade oder Müsliriegel nach, wechselt die Verbrennung nach kurzem Verdauungsprozess wieder auf Glycogenverbrennung - der Prozess beginnt von Neuem. Das klappt ganz gut für mich. Abends ist es mir - ganz entgegen sonstiger Eßgewohnheiten - wichtig, eine warme Mahlzeit zu haben. Das stellt den Magen über Nacht ruhig, ist eine Beschäftigung und warmes Essen befriedet, was wichtig ist, wenn die Umgebung karg ist.

    Es kann nicht schaden, etwas schlanker zurück zu kommen. Das wird wohl auch nicht ausbleiben.
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