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  • Der Rucksack soll leichter werden

    August 1, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Noch eine Woche bis zum Start...
    Jetzt geht's darum, was mit soll auf die weite Wanderung.
    Einerseits soll ein Mindestmaß an Komfort gegeben, andererseits der Rucksack beim Tragen nicht zu schwer sein. Immer wieder ein Spagat. Bin ich erst einmal unterwegs, lassen sich Fehlentscheidungen nur schwer korrigieren.
    Beim letzten Mal war ich in Schweden mit 16kg Rucksackgewicht unterwegs, dieses Mal soll es weniger sein. Denn viel zu schleppen kostet Kraft, mindert die Laufleistung und den Wanderspass enorm. Davon berichten alle meine bisherigen Wanderberichte - der Rucksack war immer zu schwer.
    Die Konsequenz ist einfach: weniger mit nehmen oder Schweres gegen Leichtes eintauschen! Klingt gut, aber es ist schon schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Bei der Kleidung fällt es mir noch leicht, weiß ich mittlerweile doch, dass ich in Schweden mit nur einer Wanderhose zurecht komme. Nach der Tagesetappe schlüpfe ich in die lange Merinounterhose, die ich auch nachts im Schlafsack trage. Auch das ich nicht mehr als zwei Paar Socken, zwei Unterhosen und zwei Wandershirts brauche, ist klar.
    Bei den Schuhen wird es schon schwieriger. Andere Wanderer laufen mit ultraleichten Trailrunnern, ich nun immerhin mit leichten Stiefeln. 300g gespart! Das funktioniert, ohne Plattfüße zu bekommen, nur, wenn der Rucksack entsprechend leicht ist. Brauche ich also die Sandalen, die bisher stets dabei waren? An steinigen Badestellen sind sie hilfreich. Sie wegzulassen, bringt 500g Ersparnis. Ich verzichte wohl auf den Komfort.
    Über die Qual der Zeltwahl hatte ich schon berichtet. Hier lasse ich das Wetter entscheiden, das mich in Schweden erwartet. Bleibt es warm und trocken, nehme ich das Kleine, sonst das Größere.
    Auch die Wahl des Schlafsacks hängt von den Temperaturen ab. Wird es kälter werden, wähle ich den Daunenschlafsack, der bis 4°C komfortabel ist, lieber aber würde ich den leichteren Sommerschlafsack aus Kunstfaser mitnehmen, der auch mal Feuchtigkeit verträgt, aber ab 8° Grad ungemütlich wird?
    Bei der Energiefrage habe ich mich bereits entschieden. Mein 250g schweres Solarpanel bleibt zu Hause; es funktioniert aufgrund des niedrigen Sonnenstandes in Schweden sowieso nicht effizient genug. Ich werde mich auf Steckdosen in Hostels, Kirchen und Cafés verlassen und zwischendurch auf die beiden kleinen Powerbanks à 5.000mA und die mit 4.000mA üppig bemessenen (und damit leider recht schweren) Mobiles. Das zwei Mobiles mitkommen, bleibt wie gehabt, denn auf beiden sind die Routen und Karten zur Navigation gespeichert. Ein Backup ist mir hier wichtiger als Gewicht einzusparen. Nicht auszudenken, wenn ich orientierungslos im Wald stehe, weil ich das Handy verloren habe.
    An den Hygieneartikeln lässt sich nichts mehr reduzieren. Höchstens der Kulturbeutel selbst, der mit 90g ein Viertel des Hygieneanteils ausmacht. Ein Zipbeutel würde 80g weniger Gewicht bringen.
    Bleibt das Thema Essen. Da ist zum Einen die Wahl des Kochsystems. Gas oder Spiritus? Bisher hatte ich immer Gas dabei. Doch stets war fraglich, ob die Kartusche bis zum Ende der Tour reichen würde? Bisher langte es immer. Doch wenn nicht, wird das Nachkaufen schwierig. Spiritus dagegen kann ich in jedem Supermarkt nachkaufen. Zusätzlich könnte ich auf dem Hobo, der als Topfauflage dient, mit ein bisschen Holz mein Wasser auch warm machen. Das Gassystem ist aber insgesamt etwas leichter. Vermutlich nehme ich es wieder mit.
    Der Proviant für die ersten 6 Tage, bis ich in Nora auf den ersten Supermarkt treffe, macht etwa drei Kilogramm (500g pro Ta, 1.500kcal/Tag) aus. Zwischendurch komme an zwei Campingplätzen vorbei, deren Kioske vermutlich geöffnet haben. Zwei Tagesrationen wegzulassen klingt verlockend! Doch wenn sie zu haben, schiebe ich Kohldampf.
    So komme ich vom Hölzchen zum Stöckchen, spare hier ein, um dort etwas anderes wieder hinzu zu fügen. Noch habe ich eine Woche Zeit, um den neuen Kumpel noch etwas leichter zu kriegen. Der Rucksack selbst ist übrigens neu und wiegt nur noch halb so viel wie sein Vorgänger. Das der leichte Amerikaner von Gossamer Gear mitkommt anstelle des bewährten Deuter ActLight, steht deshalb außer Frage. Der neue Rucksack alleine spart 800g ein!
    Die Packliste sieht gerade so aus: https://lighterpack.com/r/jgb582
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