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  • Day 8

    Uskavi

    August 15, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Es gibt noch ein schönes Frühstück im Tåghem mit Müsli, Ei, Speck und viel Kaffee, dann geht es um 9 Uhr mit der Wanderschaft weiter. Für meinen Pausentag hatte ich den Berglagsleden verlassen müssen, denn er läuft östlich um Nora herum. Heute morgen geht's auf breiten Wegen ihm entgegen. Am Rastplatz Storsjön sind die Wegmarken wieder da. Damit ist auch schon die halbe Etappe für heute erledigt. Ich habe also viel Zeit und genieße eine lange Mittagsrast in der Schutzhütte mit Blick auf den See. Dann geht es weiter. Am Ende eines Wirtschaftsweges verliert sich die sonst so ausgezeichnete Markierung. Statt umzudrehen und die letzte Wegmarke zu suchen, folge ich alten Harvesterspuren, die hier vor langer Zeit eine Schneise in den unberührten Wald bahnten. Denke, sie werden mich schon wieder auf den Leden leiten. Tun sie aber nicht, sondern führen immer weiter weg. Zurück? Nee, doof! Ich zück' den Kompass und versuche mich zu orientieren. Endlich entscheide ich, die Harvesterschneise zu verlassen und einem Bachlauf am Moor vorbei zurück zum Weg zu folgen. Er muss in nördlicher Richtung liegen. Man geht schnell verloren, hat man keinen Weg. Doch das Risiko ist gering, es sind ja nur ein paar hundert Meter querfeldein. Ich bin heilfroh, als ich endlich die roten Markierungen an den Bäume sehe und somit wieder auf dem Leden stehe.
    Ein paar Kilometer später wartet der Södra Brunsjön mit einer schön gelegenen Badestelle auf, aber es weht eine steife Brise über den See. Es hat sich merklich abgekühlt, zum Baden fehlt mir nun die Lust. Zum Wandern aber sind die kühleren Temperaturen ideal.
    Hinunter zum See Usken geht es auf einem alten Pilgerweg. Mein Tagesziel ist erreicht. Gestern schon hatte ich mich auf dem "Hof Uskavigården" eingebucht, weil die Wetterprognosen düster waren. Nun stehe ich an der Rezeption, empfange Bettwäsche und Handtuch, genehmige mir noch ein Lakritzeis, bevor ich meine Unterkunft inspiziere. Vierbettzimmer mit Waschbecken, Dusche und WC gleich nebenan, ich der einzige Gast im ganzen Hause, auf dem zugehörigen Campingplatz stehen vereinzelt Wohnmobile herum. Die Saison ist rum in Schweden, denn morgen ist Schulanfang im ganzen Land. Hier ist der Sommer seit heute gelaufen und das Wetter pendelt sich offenbar gerade darauf ein. Der schöne Badeplatz vor meinem Fenster interessiert mich auch nicht, sondern eher die heiße Dusche. Und dann mache ich mir die Nudeln Bolognese heiß, die ich vorhin an der Rezeption erstanden habe. Sie wurden in der Küche des Restaurants gekocht, das seit heute auch geschlossen hat. Aber es gibt ja noch die Gemeinschaftsküche. Meinen Proviant und den Spiritus spare ich mir so für später auf.
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