• Heute geht es ins Museum
    Für's Museum geboardetgeht gleich zur SacheDoch erst einmal zu den Anfängen. U.a. zu Amundsen, DEM norwegischen Entdeckerwas für ein Durcheinander im zivilen Bereicheine JU 88Widerøe gibt es seit 1934, diese Maschine ist aus den 1970ernRom - Nordpol: nur 8 Flugstunden auseinanderganz dicht kommt man ranUm diesen Propeller zu starten, braucht es zwei Männeres folgt der militärische Teil der Ausstellungausgestellt wie gefundenMesserschmidt: abgestützt, geborgen und in 30.000 Arbeitsstunden restauriertStarfighter

    Norsk Luftfartmuseum

    August 15, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Der Plan für heute: ein Museumsbesuch. Ich möchte in das Norwegisches Luftfahrtmuseum, mit 10.000 m² Ausstellungsfläche das größte seiner Art in Skandinavien. Da passt es gut, dass es regnet.
    Als einer der ersten Besucher des Tages löse ich meine Bordkarte - und los geht das Abenteuer. Es gibt einen zivilen und einen militärischen Bereich; ich beginne mit dem friedlichen Teil. 18 Exponate hängen oder stehen kreuz und quer in einer großen Halle, vermeintlich wirr, aber sicherlich platzoptimiert. Die Maschinen sind teils ziemlich groß. Ergänzend gibt es Filmmaterial und Ausrüstungsgegenstände zu bewundern. Am meisten angetan war ich von der Jagd zum Nordpol. Amundsen gilt als der Mensch, der den Pol nachweislich als erster erreicht hat. Mit dem Luftschiff „Norge“, gebaut in Italien. Captain war der Italiener Umberto Nobile, der über dem Pol eine größere italienische Flagge abwarf als Amundsen, was diesen sehr wurmte. Zwei Jahre später stürzte Nobile mit seinen Luftschiff ab, Amundsen half suchen, verscholl dabei selbst mit seinem Flugzeug. Nobile dagegen wurde von anderen gerettet… Pioniere der Luftfahrt lebten eben gefährlich. So viel mehr wurde gezeigt und beschrieben. Sehr, sehr interessant, aber der Kopf flimmerte allmählich.
    Nach einer Pause in der Cafeteria ging es mit dem militärischen Teil weiter. Hier hatte ich mehr Gelegenheit, meine Geschichtskenntnisse zu erweitern. Erst lernte ich, dass dieser kleine Ort Bodø während des „Kalten Krieges“ eine hohe strategische Bedeutung hatte und auf dem Flughafengelände ein atomsicherer Bunker existierte. Dann, dass Bodø im April 1940 im Rahmen der „Operation Weserübung“ (was für ein makaberer Name für einen derartigen Überfall) von den Nazis systematisch Straßenzug für Straßenzug dem Erdboden gleich gemacht wurde, wie zahlreiche andere norwegischen Städte übrigens auch. Norwegen verhielt sich bis dahin neutral, trieb Handel mit Deutschland, überwiegend wurde Erz aus Schweden über Narvik geliefert. Und genau das wollten sich die Nazis sichern, bevor Norge sich vielleicht mit Russland oder Großbritannien verbünden würde. Der Überfall war erfolgreich, kostete Nazideutschland aber viele Ressourcen. Einige der Exponate stammen aus diesen Tagen; abgestürzte Flugzeuge, die erst kürzlich aus dem Wasser geborgen und in mühsamer Kleinstarbeit restauriert wurden. Die Flugzeuge sehen teils wie neu aus, teils hat man sie unvollständig wieder hergestellt. Das zu sehen war hoch interessant!
    Allmählich arbeite ich mich zur Neuzeit vor, als Letztes gab es einige recht moderne Düsenjets aus nächster Nähe zu bestaunen, u.a. einen Starfighter und eine Lookhead U-2 (ein schwarzes Aufklärungsflugzeug, flog in 20.000m Höhe). Technische Leckerbissen, die man nicht oft zu sehen bekommt. Sogar der Blick ins spartanisch gehaltene Cockpit (mit um so mehr Knöpfen und Schaltern) wurde gewährt.
    Nach 6 Stunden war ich fertig.
    Noch ein Kaffee zur Rückkehr in die Gegenwart, dann stand ich wieder vor der Museumstür. Dort schien mittlerweile die Sonne, als wären wir im sonnigen Süden.
    Nicht zu fassen so weit im Norden!
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